Mensch und Heilpflanze

Die Beziehung Mensch-Pflanze

Wie Pflanzen auf den Menschen wirken

Falk Fischer

Pflanzen werden von Menschen hierzulande als Landschaftselement, als Rohstoff, als Gestaltungselement, als Dekoration und Gartenzierde sowie als Nahrungsmittel und Heilmittel wahrgenommen, d.h. aus einer prinzipiellen Nutzungsperspektive, als etwas, das dem Menschen zur Verfügung steht, mit dem er machen kann, was er will. Nur in den seltensten Fällen werden sie als Mitgeschöpfe und Lebewesen wahrgenommen, die Achtsamkeit verdienen und denen wir einen großen Teil unserer Wahrnehmungsfähigkeiten und unseres seelischen Erlebensreichtums zu verdanken haben. Denn die Evolution zeigt sich, phänomenologisch geschaut, als großer Evokationsprozess, in der alles sinnhaft und aufeinander bezogen gewachsen ist.


Alle Lebens-Qualitäten – also jede Wahrnehmungsqualität, jede (semiotische) Gestaltbildung, alle Wachstums- und Verhaltensbereitschaften – sind hervor gerufen, angereizt durch die mitweltlich je sich darbietenden Reize (Augen sind z.B. nur entstanden bei Tieren, für die es auch etwas zu sehen gab, nicht bei Grottenmolchen, Regenwürmern etc.). Der bekannte Leitsatz: „Use it or loose it“ beschreibt nur die eine Hälfte evolutionärer Entwicklung, den Verlust von etwas bereits Entwickeltem, wenn es nicht mehr gebraucht wird. Spannender ist jedoch der komplementäre Fall, dass passgenau neue Qualitäten entstehen, sobald sie für die Lebensfortentwicklung bedeutsam werden. Die Bedeutsamkeit geht einer jeden Entwicklung voraus, reizt sie zielgerichtet (weit jenseits blinder Zufälligkeit) an, ähnlich wie neue Begriffe auch erst gebildet werden können, wenn die Bedeutung bereits vorgezeichnet, nur aber noch nicht auf den Punkt gebracht ist.

In der Natur ist es in erster Linie die Pflanzenwelt, die Bedeutsamkeit kreiert hat, Bedeutsamkeit im Sinne eines Lebens-Raumes. Alles ist als ‚Antwort’ entstanden, Antwort auf die vorgefundene Mitwelt, so natürlich auch die ganze Tierwelt einschließlich des Menschen, diese aber nur sekundär. Die Pflanzenwelt könnte sich auch ohne Tierwelt fortentwickeln, nicht aber umgekehrt.

Wenn man die ganze evolutive Entwicklung als semiotisches Geschehen begreift, dann muss man der Natur als Ganzes auch eine kollektive ‚Empfindungsfähigkeit’ bzw. Beseeltheit zuschreiben (weil ohne dies überhaupt kein Sinnbegriff möglich ist). Leben ist Kontext, jede Lebensform verdichteter Kontext, und so spiegelt sich in jeder Lebensform immer das Ganze. Auch in jeder Pflanze. Nur können Pflanzen ihrer Beseeltheit oder Wesenhaftigkeit mangels Bewegung nicht in gleicher Weise Ausdruck verleihen wie Tiere. Ihr Ausdrucksgestus beschränkt sich auf die Gestaltbildung (einschließlich Duft, Aroma etc.) und das Wachstumsverhalten. Wahrnehmungsorgane bilden sich nur insoweit, wie auch Handlungsmöglichkeiten damit verknüpft sind.

Im Spiegel der Pflanzen

...

Sinnhaftes Heilen

...

Avena sativa – Heilpflanze für Stabilisierungsprozess

...

Fallbeispiel: nächtliche Panikattacken

...


Literatur:
[1] R. Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002

Korrespondenszadresse::
Dr. rer. nat. Falk Fischer
Wissenschaftsjournalist
Arbeit am Tonfeld®
Tannenweg 35a
50374 Erftstadt
E-Mail: FalkFischer@web.de
www.falkfischer.com

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 9/2013