Schmerzen / Entzündungen

Hoffnung für Schmerzpatienten: Mutterkraut

(Tanacetum parthenium (L.))

Claudia Ritter

 

Was auf den ersten Blick an eine etwas zu klein geratene Margerite oder an die Kamille erinnert, ist das Mutterkraut, das lange Zeit hauptsächlich Verwendung in der Frauenheilkunde fand. Im 18. und 19. Jahrhundert hatte das Mutterkraut in England eine ähnliche Verwendung wie Aspirin heute, weshalb es dort auch “feverfew“ heißt, was so viel wie „wenig Fieber“ bedeutet und auch den in unseren Breiten geläufigen Volksnamen Fieberkraut erklärt. Weitere häufige Volksnamen sind Mutterkamille und Jungfernkraut, die sich durch die traditionelle Verwendung in der Frauenheilkunde erklären; Falsche Kamille und Knopfkamille weisen auf die Ähnlichkeit mit der Kamille hin. Der volksmedizinische Gebrauch des Mutterkrauts bei Fieber und Kopfschmerzen in England gab Anlass zu intensiven pharmakologischen Untersuchungen ab den 80er Jahren des letzten Jahrhunderts.


Pflanzenkunde

Das mehrjährige Mutterkraut (Tanacetum parthenium, Syn. Chrysanthemum parthenium) ist eine bis zu 60 cm hohe Staude mit vielen kleinen Blütenköpfen aus der Familie der Korbblütler (Asteraceae). Es ist botanisch mit dem Rainfarn (Tanacetum vulgare), der Kamille (Matricaria chamomilla) und der Gewöhnlichen Straußmargerite (Tanacetum corymbosum) verwandt. Ähnlich wie die Kamille findet man das Mutterkraut bei uns auch an Wegen, Zäunen, Schutthalden oder in alten Bauerngärten. Seine ursprüngliche Heimat ist Vorderasien und das Balkangebiet. Heute ist es in ganz Europa, Australien und Nordamerika eingebürgert. Die Pflanze bevorzugt durchlässige Böden und braucht viel Sonne. Der verzweigte, längs gerillte und leicht behaarte Stängel trägt bitter schmeckende Fiederblätter. Diese sind gelblich-grün, wechselständig angeordnet und am Rand gesägt. Die kleinen Blütenköpfe zeigen sich von Juli bis September und stehen in Doldenrispen. Wie die Kamille bildet der Korbblütler gelbe Röhrenblüten und weiße Zungenblüten.

Inhaltsstoffe, Geruch und Geschmack
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Wirkspektrum
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Modernes Heilmittel bei Migräne und Arthritis
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Traditionelles Frauenkraut
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Rezepte und Präparate
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Teezubereitung nach Max Wichtl
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Tinktur nach Jeremy Ross
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Tipp:
In England ist es verbreitet, zur Migräneprophylaxe die etwas bitteren und frischen Mutterkrautblätter unter milde Salate, Gurken oder Tomaten zu mischen oder kleingeschnitten auf dem Butterbrot zu essen. Zwei bis drei Blätter pro Tag genügen. Damit entfällt zwar eine standardisierte Dosierung, doch kommt hier der Merksatz des Hippokrates zum Tragen, der da lautet: „Eure Nahrungsmittel sollen Heilmittel und eure Heilmittel eure Nahrungsmittel sein.“

Sicherheitshinweise

Gegenanzeigen bestehen bei Allergie gegen Korbblütler. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln sind nicht bekannt. In seltenen Fällen kommt es zu allergischer Kontaktdermatitis, bei Langzeitbehandlung auch zu Entzündungen der Mundschleimhaut, Durchfall, Erbrechen, Übelkeit, Abdominalschmerzen und Verdauungsstörungen. Mutterkraut sollte wegen fehlender Datenlage nicht in der Schwangerschaft und Stillzeit, bei Säuglingen und Kleinkindern verwendet werden.

Literatur
Chevallier Andrew: Das große Lexikon der Heilpflanzen, Dorling Kindersley, London, 2001
Ross Jeremy: Westliche Heilpflanzen und Chinesische Medizin – Eine klinische Materia medica, Verlag für Ganzheitliche Medizin Dr. Erich Wühr GmbH, Bad Kötzting, 2009
Strank Karl Josef, Meurers-Balke Jutta: Obst, Gemüse und Kräuter Karls des Großen, Verlag Phillip von Zabern, Mainz, 2008
Wichtl Max: Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart, 2009
http://www.nestmann.de/artikel/Mutterkraut.php

Anschrift der Verfasserin:
Claudia Ritter
Heilpraktikerin
Im Obstgarten 12b
92637 Weiden
www.heilpraktikerin-ritter-claudia.de

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Naturheilpraxis 8/2013