Spektrum Naturheilkunde

Heilpflanzen im Badewasser

Ernst-Albert Meyer

Wer sich im Fernsehen die Sendung „Mieten, kaufen, wohnen“ anschaut, wird feststellen, dass viele Menschen auch heutzutage auf eine Wanne im Bad nicht verzichten wollen. Für sie ist eine Dusche kein Ersatz. Denn ein warmes Vollbad nach einem anstrengenden Arbeitstag oder wenn man in der nass-kalten Jahreszeit durchfroren nach Hause kommt, ist nicht nur eine Wohltat für Körper und Geist sondern wirkt mit bestimmten Zusätzen auch als sanfte Medizin.


Balneologie – das älteste Naturheilverfahren

Vollbäder sind Wannenbäder, bei denen der ganze Körper im Wasser liegt. In Abhängigkeit von den verwendeten Stoffen entfalten diese Bäder körperpflegende, gesundheitsfördernde oder therapeutische Eigenschaften.

Dabei wirken warme Wannenbäder auf vierfache Weise:

  1. Der mechanische Effekt kommt durch den Auftrieb des Wassers zustande. Dadurch wird das Körpergewicht verringert, was Bewegungen erleichtert, Gelenke und Wirbelsäule entlastet.

  2. Über die Wassertemperatur lassen sich fast alle Funktionen unseres Körpers beeinflussen, insbesondere aber die Durchblutung, die Wärmeregulation und die Muskelentspannung. Bei der erhöhten Temperatur wird der Körperstoffwechsel und damit der Sauerstoffverbrauch gesteigert, was auf eine Beschleunigung biologischer Funktionen (z.B. enzymatischer Prozesse) hinweist. Und nicht zuletzt übt der Wärmeeffekt auch eine immunstimulierende Wirkung aus.

  3. Der medizinische Effekt kommt durch die verschiedenen Badezusätze zustande: Abkochungen aus Heilpflanzen oder Stoffe wie Moor, Schwefel oder Kohlensäure lassen Bäder zu wirksamen Heilmitteln bei den verschiedensten Krankheiten werden: Hauterkrankungen, vegetative Störungen, rheumatische Krankheiten, Durchblutungsstörungen oder Frauenleiden.

  4. Bei vielen Heilpflanzen, die etherische Öle enthalten, wirken letztere nicht nur über die Haut, sondern entfalten zusätzlich durch Inhalation lokale Effekte in den Atemwegen. Oder sie werden zusätzlich über die Lunge ins Blut aufgenommen. Und nicht zuletzt können die duftenden Moleküle eines ätherischen Öls an den Duftrezeptoren der Riechschleimhaut in der Nase andocken. In Nervenimpulse umgewandelt, sind sie in der Lage, im ZNS (Limbisches System) bestimmte Gefühlsregungen und Erinnerungen auszulösen, aber auch auf hormonelle und immunologische Prozesse einzuwirken.

Die Wirksamkeit der medizinischen Bäder – auch der Kräuterbäder – ist wissenschaftlich nachgewiesen. „Die Hydrotherapie hat körperliche und seelische Wirkungen. Sie ist das älteste unserer Naturheilverfahren,“ stellt Prof. Dr. M. Bühring, Inhaber des ersten Lehrstuhls für Naturheilverfahren, Berlin, fest. (1)

Ein Kräuterbad ist kein Reinigungsbad!

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Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten

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Erkältungsbäder für die nass-kalte Jahreszeit

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1. Heublumen-Vollbad:

2. Thymian-Vollbad:

3. Rosmarin-Vollbad:

4. Kalmus-Vollbad:

5. Baldrian-Vollbad:

6. Kamillen-Vollbad:

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Literatur:
(1) Bühring, M.: Wasser gegen Stress und Verschleiss, Focus 50/1993
(2) Maurer, A.: Kurort Badezimmer, PTA heute Nr. 12/1999
(3) Fabich, F.: Bauernmedizin, Rosenheimer Verlagshaus 1991

Anschrift des Verfassers:
Ernst-Albert Meyer
Fachapotheker für Offizin-Pharmazie und Medizin-Journalist
Oldendorfer Str. 44
31840 Hessisch Oldendorf

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Naturheilpraxis 7/2013