Klassische Homöopathie

Kindliches Asthma bronchiale in der homöopathischen Behandlung

Eine Falldarstellung

Kunigunde Stolz

Zusammenfassung: Der erste Teil des Falles wurde 2006 beim Therapeutentreffen in Moos im Rahmen eines Vortrages vorgestellt. Eine Weiterbehandlung erfolgte nach einer Behandlungspause von circa 1 1/2 Jahren. Es wurden dabei weitere Arzneimittel angewendet. Inzwischen kann auf eine 5jährige Nachbeobachtungszeit ohne Beschwerden zurückgeschaut werden.


Schlüsselwörter: Asthma bronchiale, Sulfur, Pulsatilla, Phosphorus, Natrium muriaticum, chronische Kur.


Falldarstellung

Zur Erstanamnese:
Am 30.03.04 wurde der damals 6jährige Junge (hier J. genannt) von seiner Mutter in der Praxis vorgestellt. Er war zu diesem Zeitpunkt 120 cm groß, wog 21 kg, hatte blondes Haar und braune Augen.
Er litt unter Asthma bronchiale und inhalierte seit seinem 5. Lebensjahr 2x täglich mit Cortison. Die Mutter sah darin keine Dauerlösung und wollte gerne eine alternative Behandlung. Durch ihre gute Erfahrung mit homöopathischen Arzneimitteln bei akuten Erkältungskrankheiten, wollte sie die klassische Homöopathie als Behandlungsmöglichkeit versuchen.

Spontanbericht:
Die Mutter berichtete, dass J. im 3. Lebensjahr zum ersten Mal einen Asthmaanfall erlitten habe. Damals hätte er zunächst DNCG (Cromoglicinsäure, eine Prophylaxe gegen Asthma) verordnet bekommen, welches er 4x täglich inhalieren musste und Salbutamol (ein Bronchien erweiterndes Präparat) für den akuten Anfall. Cortison 2x täglich habe kurze Zeit später das DNCG ersetzt. Seit dem letzen Frühjahr leide er zudem an Heuschnupfen, welcher sich mit häufigen Niesattacken, geröteten und brennenden Augen zeige. Diese Reaktionen seien auch im Herbst aufgetreten. Beim Niesen gehe grüner Schleim ab. Nachts im Bett sei seine Nase verstopft. An Husten leide er ständig, dabei auftretenden Schleim schlucke er. Ein Allergietest habe ergeben, dass J. auf Frühblüher und Tierhaare allergisch reagiere. Im Moment habe er Schnupfen und Husten, welche jedoch von einem Infekt verursacht sein könnten. Die Haut sei auch problematisch, er habe schon als Baby Hautausschläge vor allem an Bauch und Rücken gehabt.

Die erste Diagnose des Arztes sei eine Nahrungsmittelunverträglichkeit von Milch gewesen, die zweite eine Unverträglichkeit sämtlicher Körperpflegemittel. Dies habe sie selbst beobachten können. Im Moment sei die Haut nur trocken, seit 2-3 Tagen jedoch seien die Kniekehlen auch gerötet.

Gelenkter Bericht

Hautausschlag:

Schwangerschaft und Geburt:

Fallanalyse

...

Fazit:

Sulfur war das Mittel zu Beginn der chronischen Kur und hat auch die chronische Kur vollendet. Dazwischen waren jedoch einige andere Arzneimittel angezeigt, um den Fall zu heilen. Dies findet sich sowohl im Organon, 6. Auflage, als auch in den Chronischen Krankheiten, Bd. 1.0

Organon, § 171 „(...) aus Psora entstandenen chronischen Krankheiten, bedarf zur Heilung oft mehrer, nacheinander anzuwendender, antipsorischer Heilmittel, doch so, dass jedes folgende dem Befunde der, nach vollendeter Wirkung des vorgängigen Mittels übrig gebliebenen Symptomen-Gruppe gemäß, homöopathisch gewählt werde.“
Chronischen Krankheiten, Bd.1, S. 129:
„Nie kann die Heilung einer, ihres Ausschlags beraubten, alten Psora, sie sey noch so latent und schlummernd, oder schon in chronische Krankheit ausgebrochen, mit Schwefel allein vollführet werden (...). (...) sehr selten von einem einzelnen antipsorischen Mittel geheilt werden kann, sondern die Anwendung mehrer dieser Arzneien, in den schlimmsten Fällen auch wohl vieler nach und nach zur vollständigen Heilung bedürfe.“

Literatur:
Hahnemann, S.: Organon der Heilkunst, Standardausgabe der 6. Aufl. Neuausgabe, Haug Verlag, Heidelberg 1999.
Hahnemann, S.: Die chronischen Krankheiten (CK), Band 1, Typ. Neugestaltung der 2. viel verm. Aufl. 1835, Haug Verlag, Heidelberg 2001.
Phatak, S. R.: Homöopathische Arzneimittellehre, Göttingen: Burgdorf 1999.
Seideneder, A.: Mitteldetails der homöopathischen Arzneimittel, Similimum-Verlag, Rupperichteroth 2000.
Simbürger, F.: ComRep Expert, Version 9.5 , Software für Homöopathie, Eching.
Vint, Peter: Der Neue Clarke. Eine Enzyklopädie für den homöopathischen Praktiker, Copyright, Hahnemann Institut, Greifenberg 2005.

Anschrift der Verfasserin:
Kunigunde Stolz
Heilpraktikerin
Elchweg 5
73488 Ellenberg
www.kunigundestolz.de

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Naturheilpraxis 6/2013