Akupunktur/TCM

Macht „Stress“ subfertil?

Psyche und Mythen in der Reproduktionsmedizin1

Tewes Wischmann*

Bereits auf dem Infertilitätssymposium 2012 in Rothenburg wurde die Frage aufgeworfen, ob Streß überhaupt ein Faktor ist bei der Erfüllung von Kinderwünschen. Da der diesjährige Kongress unter anderem Psychosomatik in den Mittelpunkt stellt, wird auch das kommende Symposium dieser Frage ausgiebig nachgehen und sie diskutieren. Ein Überblick über die dazu vorhandenen Studien ist grundlegend.


Stress macht subfertil – ein Mythos?

„Es ist kein Wunder, dass Du nicht schwanger wirst, so wie Du dich unter Druck stellst!“ Der Zusammenhang von psychischem Stress und Fruchtbarkeitsstörungen beim Menschen spielt in der Laienätiologie eine große Rolle, insbesondere bei idiopathischer (ungeklärter) Infertilität. Nicht nur ungewollt kinderlose Paare (und ihr soziales Umfeld) stellen sich die Frage, inwieweit Distress die Fertilität negativ beeinflusst, auch viele ihrer behandelnden Frauenärzte sind sich über wissenschaftlich belegbare Aussagen zu diesem Themenbereich im Unklaren. Im Folgenden wird eine Übersicht darüber gegeben, welche Zusammenhänge zwischen Psyche und Fertilität als evidenzbasiert gelten können und welche eher im Bereich der „Mythen“ zu verorten sind.

„Fortpflanzung: Erfolg durch Entspannung“

Diese Kurzmeldung im SPIEGEL bezieht sich auf eine Studie der Gruppe um Alice Domar, in der von einer 160%igen Steigerung der Schwangerschaftschance im 2. IVF-Versuch bei einer Gruppe von Frauen berichtet wurde, die sich zusätzlich einem “Mind/body”-Programm unterzogen hatten, im Vergleich zu einer Kontrollgruppe von Frauen nur mit IVF. Das “Mind/body”-Programm beinhaltet allerdings auch Informationen über Ernährung und Ausgleichssport mit Bezug auf Fertilitätsstörungen und nicht nur ausschließlich Entspannungsübungen. Unter der Überschrift: “IVF and fertility problems? Just relax” wurde auf timesonline kürzlich die Behauptung aufgestellt, dass “’ungeklärte Infertilität’ bis zu 23% der Fälle von Infertilität ausmache, und 80% davon auf die Psyche zurückgeführt werden könne. Die Ursache könne eine unbewusste Angst davor sein, ein Kind zu bekommen oder durch den Stress bedingt sein, der durch die Sorge entsteht, möglicherweise nicht schwanger zu werden”.

Psychosomatische Erklärungsmodelle bei Infertilität
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„Psychogene“ bzw. verhaltensbedingte Fertilitätsstörung
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Studien zu Stress und Fertilität
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Spontanschwangerschaften nach Aufgabe des Kinderwunsches?
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Schlussfolgerungen
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Fazit für die Praxis
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(Literatur beim Autor)

* TewesWischmann - Universitätsklinikum Heidelberg, Zentrum für Psychosoziale Medizin, Institut für Medizinische Psychologie, Heidelberg.

Anmerkung
1 Diesem für den TCM-Kongress 2013 aktualisierten Beitrag liegt der gekürzte Artikel Macht „Stress“ subfertil? Psyche und Mythen in der Reproduktionsmedizin in Gynäkolische Endokrinologie (2010) 8, S. 124-128 zugrunde (mit freundlicher Genehmigung des Springer-Verlags, Heidelberg/Berlin).

Internetlinks und Buchtipps:
* http://www.klinikum.uni-heidelberg.de/index.php?id=2748 (Sammlung von Internetlinks und Literaturhinweisen zu psychosozialen Aspekten bei Fertilitätsstörungen)
* http://www.bkid.de („Beratungsnetzwerk Kinderwunsch Deutschland“, mit Richt- und Leitlinien zur psychosozialen Kinderwunschberatung)
Wischmann T, Stammer H (2006): Der Traum vom eigenen Kind. Psychologische Hilfen bei unerfülltem Kinderwunsch. Stuttgart: Kohlhammer.
Wischmann T (2012): Einführung Reproduktionsmedizin. Medizinische Grundlagen – Psychosomatik – Psychosoziale Aspekte. PsychoMed compact, Reinhardt UTB.

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Naturheilpraxis 5/2013