Kinder in der Naturheilpraxis

Wachstumsschmerzen und Haltungsstörungen beim Kind – und ihre Therapie durch „Wärme“

Margret Rupprecht

Sie sind harmlos, aber quälend, können plötzlich auftreten, verschwinden meist aber recht bald: Wachstumsschmerzen bei Kindern. Jedes zweite bis dritte Kind im Kindergarten- und Grundschulalter klagt gelegentlich bis häufiger über Schmerzen im Unter- oder Oberschenkel. Die Beschwerden haben keine klare Ursache, treten meist symmetrisch und gleichzeitig an beiden Beinen auf, sind dumpf und vom Kind schwer zu beschreiben. Auch wenn Wachstumsschmerzen nur ein vorübergehendes Überlastungssymptom sind, können sie das Allgemeinbefinden des Kindes und seinen Schlaf in der Nacht erheblich beeinträchtigen.


Jedes Kind wächst anders. Das eine ist größer als der Altersdurchschnitt, das andere kleiner. Manche Kinder entwickeln sich langsam und wachsen noch, wenn andere schon damit aufgehört haben. Und manche durchlaufen alle Entwicklungsstufen derart schnell, dass sie deutlich früher ausgewachsen sind als andere. Doch bei allen läuft Wachstum gleich ab: indem sich die Knochen verlängern. Am Ende der Röhrenknochen liegt zwischen Knochenkopf und Knochenschaft die sogenannte Epiphysenfuge. Diese sondert Knorpelzellen Richtung Schaft ab, die später nach und nach verkalken. So verlängern sie den mittleren Knochenteil. Die Epiphysenfuge ist im Vergleich zum harten Knochen weich und daher auch anfälliger für Überlastungssymptome. Wachstumsschmerzen spielen sich in und um diesen sensiblen Bereich herum ab. Sie treten typischerweise nachmittags, abends oder in der Nacht auf. Besonders häufig entstehen sie nach intensiver körperlicher Aktivität wie Spielen im Freien oder Sportunterricht. Selten kommt es vor dem dritten Lebensjahr zu Wachstumsschmerzen; dafür können sie bei entsprechend veranlagten Kindern immer wieder auftreten, und zwar bis zum Beginn der Pubertät. Die Beschwerden ereignen sich vor allem in Phasen, in denen Kinder einen Wachstumsschub durchmachen. Immerhin sind beispielsweise die kniegelenknahen Epiphysenfugen zu zwei Dritteln am gesamten Beinwachstum beteiligt. Hier kann der Knochen pro Tag um 0,2 Millimeter zulegen – eine beachtliche Leistung! Sehnen und Bänder kommen dann nicht mehr mit und rebellieren, wenn sie bei diesem Wachstumstempo auch noch durch Sport und Herumtoben beansprucht werden. Dass Wachstumsschmerzen viel mit akuter Belastung zu tun haben, zeigt sich an ihrem bevorzugten Auftreten im Beinbereich. Schmerzen in den Armen sind eher selten.
Nach Bauch- und Kopfschmerzen zählen diffuse Wachstumsschmerzen zu den häufigsten Beschwerden im Kindesalter. Meist können sich Eltern und Großeltern noch gut daran erinnern, dass sie zu ihrer Kinderzeit ähnliche Symptome entwickelt haben. Untersuchungen haben gezeigt, dass es eine Veranlagung zu Wachstumsschmerzen gibt. In manchen Familien kennt man das Phänomen sehr gut, in anderen überhaupt nicht.

Differentialdiagnose
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Seelische Aspekte
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Rückgrat entwickeln
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„In der Haltung des Körpers verrät sich der Zustand des Geistes.
Durch die Körperbewegung spricht gleichsam des Geistes Stimme.“


Wärme heilt
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Literatur:
Elvira Bierbach, Michael Herzog: Handbuch Naturheilpraxis. Elsevier Verlag bei Urban & Fischer, München 2005
Ursel Bühring: Praxis-Lehrbuch der modernen Heilpflanzenkunde. Grundlagen – Anwendung – Therapie. Sonntag Verlag, Stuttgart 2005
Walter Dorsch, Friedrich Carl Sitzmann: Naturheilverfahren in der Kinderheilkunde.
Hippokrates Verlag, Stuttgart 2003
Ruediger Dahlke: Krankheit als Symbol. Ein Handbuch der Psychosomatik. Bertelsmann Verlag, München 2007
Ruediger Dahlke, Vera Kaesemann: Krankheit als Sprache der Kinderseele – Bedeutung kindlicher Krankheitsbilder und ihre ganzheitliche Behandlung. Goldmann Verlag, München 2010
Andrea Ernst u. a.: Kursbuch Kinder. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2000
Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002
Miriam Stoppard: Das große Buch der Kinderkrankheiten. Weltbild Verlag, Augsburg 2007
Uexküll: Psychosomatische Medizin. Hrsg. von Rolf H. Adler, Wolfgang Herzog, Peter Joraschky, Karl Köhle, Wolf Langewitz, Wolfgang Söllner, Wolfgang Wesiack. Elsevier Verlag bei Urban & Fischer. München 2011

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

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Naturheilpraxis 5/2013