Ernährung/Nahrungsergänzung

Gelbwurzel (curcuma longa)

Peter Kaufhold

Gelbwurzel als ein sehr wirksames natürliches Antibiotikum, das der Darmflora nicht schadet, sondern sie im Gegenteil unterstützt, ist besonders für Patienten geeignet, die an chronischen Schwächezuständen oder allgemein an chronischen Krankheiten leiden. Überdies reinigt und erwärmt sie das Blut, stimuliert die Bluterneuerung und reguliert den Stoffwechsel, regt ihn bei Unterfunktion an und dämpft ihn bei Überfunktion, weshalb sie ein ausgezeichnetes Mittel bei Verdauungsstörungen ist.


In Indien, wo der Konsum von Curcuma als einem Bestandteil der *Curry-Gewürzmischungen etwa 1,5-2 g pro Person und Tag beträgt, ergaben statistische Erhebungen, dass die Krebsrate bei Lungenkrebs achtmal, bei Dickdarmkrebs neunmal, bei Brustkrebs fünfmal und bei Nierenkrebs zehnmal niedriger liegt als bei gleichaltrigen Europäern.

Curcuma bzw. das im Wirkstoffkomplex enthaltene Curcumin ist durch Beeinflussung bzw. Herunterregulierung bestimmter Faktoren in der Lage (s. Wirkungen), es einerseits gar nicht erst zur Zellentartung kommen zu lassen, andererseits vorhandene Krebszellen wieder in die Differenzierung zu zwingen oder aber zum kontrollierten Selbstmord (Apoptose) anzuregen. Auch sorgt es dafür, dass Krebszellen nicht in die Blutbahn und von dort aus in andere Gewebe gelangen bzw. Metastasen bilden können. Aus diesem Grund kann Curcuma nicht nur vorbeugend gegen Krebs (Darmkrebs, Magenkrebs, Gebärmutterkrebs, Prostatakrebs, Brustkrebs, Lungenkrebs etc.), sondern auch zu dessen Behandlung eingesetzt werden – inwieweit Letzteres geschieht und in welchen Fällen, entscheidet allein der Arzt.

Äußerlich wird Curcuma in Form einer Paste mit Honig oder eines Ölauszugs bei Hauterkrankungen, Prellungen, Verstauchungen, Zerrungen und Juckreiz verwendet. Innerlich wie äußerlich wirkt sie tonisierend auf die Haut, extern ebenfalls gegen bestimmte Arten von Hautkrebs. Da Curcuma die Dehnbarkeit (Elastizität) der Bänder fördert, sollten Patienten mit verkürzten, steifen Sehnen die betroffenen Körperteile eine halbe Stunde vor den Dehnübungen gut mit dem Ölauszug einreiben. (Vorsicht: Der Ölauszug verursacht dauerhafte Flecken auf Kleidung!)

Curcuma longa (Curcuma domestica) wird in Südostasien ähnlich angewendet wie Curcuma xanthorrhiza, aber bevorzugt eingesetzt bei Magenerkrankungen und Magenkrämpfen mit dünnem, grünlichen, auch mit Schleim und Blut vermischtem Stuhlgang.

Hinweis des Autors:
Der Artikel ist ein Auszug aus der Curcuma-Monographie meines pflanzenheilkundlichen Lehr- und Praxisbuches PhytoMagister Band 2, ISBN 978-3-8423-7882-7

*Zusätzliche Komponenten der Curry-Mischungen sind u.a. Bockshornkleesamen, Ingwer, Koriander und Schwarzer Pfeffer, von denen besonders letzterer die Aufnahme des in der Gelbwurzel enthaltenen und für die Antikrebswirkung verantwortlich gemachten Curcumins im Verdauungstrakt beschleunigt; auch wird die Bioverfügbarkeit von Curcumin durch einen Gesamtextrakt aus dem Rhizom deutlich erhöht.

Anschrift des Verfassers:
Peter Kaufhold
Mühlenstr. 65
45731 Waltrop
www.phytomagister.com

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Naturheilpraxis 4/2013