Ernährung/Nahrungsergänzung

Die Hagebutte

Peter Germann

Bei der Hagebutte, der Hecken- oder Wilden Rose handelt es sich um eine Reihe von wildwachsenden Rosenarten, welche vom Nichtbotaniker nur schwer auseinander zu halten sind. Die hellrosé oder weißen Blüten sind im Gegensatz zu den Zuchtarten nicht gefüllt. Nach ihren Formen werden die roten Scheinfrüchte der Hagebutte als Hunds-, Alpen- oder Kartoffelrose definiert. Die moosartigen Auswüchse an den Zweigen, die nicht selten zu sehen sind, entstehen durch den Stich der Rosengallwespe und tragen die Bezeichnung „Schlafäpfel“.


In der Pflanzenheilkunde werden die Hagebuttenschalen benutzt. Die reifen, geöffneten, von Früchten und Haaren befreiten Scheinfrüchte finden von den unterschiedlichen Arten dieser Gattung Anwendung. In der Homöopathie nimmt man eher die frischen Blütenblätter.

Die Hagebuttenschalen sind reich an Vitaminen, besonders das Vitamin C. Sie weisen allerdings auch Pektine, Fruchtsäuren, Zuckerverbindungen, Carotine und Gerbstoffe auf. In geringen Mengen sind auch ätherische Öle zu nennen. In den Kernen haben wir fette Öle, Proteine und Phospholipide. Eigentlich wird die Hagebutte mehr dem Lebensmittelbereich als den Arzneidrogen zugeordnet. Sie wirkt auf Grund der Pektine und Fruchtsäuren mild abführend und harntreibend. Ansonsten sind die frischen Früchte ein erstklassischer Vitaminspender. Das schon erwähnte Vitamin C ist unter anderem an dem Aufbau des Abwehrkomplexes beteiligt, wirkt aber auch positiv auf das Nervensystem.

Vorrangig wird die Hagebutte als harntreibendes Mittel bei chronischen Entzündungen der Harnwege und bei Blasen- sowie Nierensteinen eingesetzt. Eine weitere große Indikation sind Erkältungskrankheiten. Auch zur „Magenstärkung“ kommt sie zur Anwendung, ebenso sind Gallegeschehen zu nennen. Weiterhin sollte an den rheumatischen Formenkreis gedacht werden. Die fetten Öle aus den Kernen weisen einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren sowie Vitamin A auf. Sie haben einen positiven Einfluss auf die Narbenbildung. Hier ist vor allem das Angehen von Aknenarben zu erwähnen. Dafür sind in erster Linie die Linolsäuren und Alpha-Liponsäure verantwortlich. Durch den hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren wird der Wasserverlust der Haut vermindert und die Talgdrüsenfunktion reguliert. Weiterhin wirken sie entzündungshemmend. Dadurch kommt es zu einer positiven Beeinflussung der Wundheilung. Allerdings wird auch der reiche Gehalt an Kieselsäure bei der positiven Haut- und Bindegewebetherapie eine große Rolle spielen.

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Anschrift des Verfassers:
Peter Germann
Gesundheitshaus Viriditas / Phytaro Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund

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Naturheilpraxis 4/2013