Ernährung/Nahrungsergänzung

Fasten bei Hauterkrankungen

Akne und Neurodermitis natürlich behandeln

Christine Reinecke

Die Haut als Spiegel der Seele – dieser Vergleich trifft genau zu, wenn man an Akne oder Neurodermitis leidet. Akne wird unter anderem durch psychischen Stress ausgelöst, der sich dann direkt auf der Haut widerspiegelt. Die unübersehbaren Pusteln, Papeln oder Narben können massive psychologische Probleme verursachen und das soziale Leben beeinträchtigen. Neurodermitispatienten leiden dagegen unter starkem Juckreiz und chronischer Hautschuppung und auch das erschwert die Pflege von sozialen Kontakten. Sind in der Pubertät vor allem junge Männer von Akne betroffen, so tritt die Krankheit nach der Pubertät meist bei Frauen in Form von prämenstrueller Akne auf. Experten berichten, dass die Anzahl der Aknepatienten seit über 25 Jahren stetig ansteigt. Zunehmend häufig wird auch Neurodermitis diagnostiziert. Hier vermuten die Fachleute, dass übermäßige Hygiene in der Kindheit eine große Rolle spielt. Akne und Neurodermitis im Erwachsenenalter sind bewährte Indikationen für das Heilfasten, wie in den Leitlinien der Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V. empfohlen wird (1).


Auch Nahrungsmittel lösen Akne aus

Psychischer Stress gelangt über neuroendokrine Wege bis in die Haut, besonders, wenn der Organismus bereits voraktiviert ist. Die Haut selbst wird von einem Netzwerk aus Immunzellen, Nervenendigungen und Bindegewebszellen durchzogen. In diesem Geflecht werden entzündungsfördernde Prozesse angestoßen (2). Daneben können Hormonschwankungen oder übermäßige Schweißbildung Akne verursachen. Auch Körperpflegeprodukte auf Fettbasis und Medikamente spielen eine Rolle, darunter Kortikoide und hormonelle Kontrazeptiva. Entscheidend ist nicht zuletzt die richtige Ernährung: Obst, Gemüse und Rohkost wird empfohlen. Weißer Zucker, gesättigte Fette, scharfe Gewürze und Alkohol stehen dagegen im Verdacht, Akne auszulösen. Es wird außerdem vermutet, dass die Haut zunehmend unter der Umweltverschmutzung leidet. So berichten Hautärzte von einer allgemeinen Zunahme der Hauterkrankungen in den letzten 20 Jahren (4).

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Literatur:
1. Ärztegesellschaft Heilfasten und Ernährung e.V.: Leitlinien zur Fastentherapie. Forsch Komplementärmed 9, 2002: 189-98
2. Asefi, M., Augustin, M.: Regulationstherapie: Behandlung mit unspezifischen Reizen in der Dermatologie aus traditioneller und moderner Sicht. Forsch Komplementärmed 6 (2) 1999: 9-13
3. Chiappa, A.C., Leitzmann, C.: Die Proteinfrage beim therapeutischen Fasten. Diplomarbeit, Gießen 1999
4. Ide, A.: Heilen durch Fasten. Ide Verlag, Breckenfeld 1999
5. innovations-report 21.02.2012,
URL: http://www.innovations-report.de/html/berichte/medizin_gesundheit/ernaehrungspsychologie_erfolgreiches_fasten_belohnt_190651.html
6. Jeremy, A.H. et al: Inflammatory events are involved in acne lesion initiation. J Invest Dermatol 121 (1) 2003: 20-7
7. Johnston, A. et al: Obesity in psoriasis: leptin and resistin as mediators of cutaneous inflammation. Brit J Dermatol 159(2) 2008: 342-50
8. Kraft K., Stange R. (Hrsg.): Lehrbuch Naturheilverfahren. Hippokrates in MSV Medizinverlage Stuttgart GmbH & Co. KG 2010
9. Lithell, H. et al: A fasting and vegetarian diet treatment trial on chronic inflammatory disorders. Acta Derm Venerol 63(5) 1983: 379-403
10. Vollmar A., Dingermann T.: Immunologie. Wiss. Verlagsgesellschaft Stuttgart 2005

Anschrift der Verfasserin:
Dr. Christine Reinecke
Wichernweg 12
90378 Stuttgart

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Naturheilpraxis 4/2013