Ernährung/Nahrungsergänzung

Gegen Gicht ist gut Kirschen essen

Martina Schneider

Gicht-Patienten, die zweimal täglich eine Handvoll Kirschen essen, reduzieren deutlich die Häufigkeit schmerzhafter Attacken, haben US-amerikanische Wissenschaftler nachgewiesen. Das aktuelle Studienergebnis soll nun in präventive Strategien münden.


Geschichte und Mythos

Seit langem vermuten Wissenschaftler, dass Kirschen Gichtschmerzen lindern können. Nun trägt ein Studienergebnis Früchte: Das Risiko einer Attacke sank um 35 Prozent, wenn die Probanden an den zwei vorangegangenen Tagen Kirschen gegessen hatten, und um 45 Prozent nach Einnahme von Kirschextrakt – Grund genug, die roten Früchtchen künftig zur Prävention einzusetzen.1

Die Wirkung ließ sich mit zunehmender Verzehrmenge steigern, „optimal scheinen ein bis zwei Portionen täglich à etwa zehn bis zwölf Kirschen zu sein“, sagt Yuqing Zhang von der US-Universität Boston, dessen Team die Wirkungen von Prunus avium genau untersuchte. Weder aufgenommene Purinmengen, noch Alkohol, noch die Einnahme von Gichtmedikamenten oder Diuretika hatten auf das Ergebnis Einfluss.

Die Gicht (Urikopathie) ist eine Purin-Stoffwechselerkrankung, die schubweise verläuft. Mittelfristig und ohne ausreichende Behandlung führen die Ablagerungen von Harnsäurekristallen in peripheren Gelenken und Geweben zu einer gelenknahen Knochenresorption und Knorpelveränderungen, langfristig werden die Nieren geschädigt bis hin zur Insuffizienz. Die Schädigung der Nieren geschieht schmerzlos, ist aber das größere Problem als die schmerzhaften Gichtattacken an den Gelenken.

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Anmerkungen
1 Yuqing Zhang et al.: cherry consumption and the risk of recurrent gout attacks, Arthritis & Rheumatism 2012, http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/art.34677/abstract
2 University of Michigan/Newsroom 30. April 2007: A cherry on top: Animal study suggests tart cherries can alter factors linked to heart disease and diabetes

Anschrift der Verfasserin:
Martina Schneider
Naturheilpraxis & Seminarhaus Schlüsselblume
Heilpraktikerin & Wingwave-Coach
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Naturheilpraxis 4/2013