Ernährung/Nahrungsergänzung

Vegane Ernährung

Positive Aspekte und gesundheitliche Risiken einer rein pflanzlichen Kostform

Margret Rupprecht

In den vergangenen Jahren hat die konsequent pflanzliche Ernährungsweise in einem wachsenden Teil der Bevölkerung mehr und mehr Anhänger gewonnen. Bei den Neuerscheinungen der Gesundheitsverlage haben Fach- und Kochbücher zur veganen Ernährung Hochkonjunktur. Unzweifelhaft besitzt diese Kostform große Vorzüge, aber ihre Kritiker weisen auch auf Risiken hin, die nicht ganz von der Hand zu weisen sind.


In den vergangenen Jahren hat die konsequent pflanzliche Ernährungsweise in einem wachsenden Teil der Bevölkerung mehr und mehr Anhänger gewonnen. Bei den Neuerscheinungen der Gesundheitsverlage haben Fach- und Kochbücher zur veganen Ernährung Hochkonjunktur. Unzweifelhaft besitzt diese Kostform große Vorzüge, aber ihre Kritiker weisen auch auf Risiken hin, die nicht ganz von der Hand zu weisen sind.

Veganismus geht über eine vegetarische Ernährungsweise deutlich hinaus. Während Vegetarier lediglich auf Fleisch und meistens auch auf Fisch verzichten, aber Eier und Milchprodukte in ihrer Ernährung zulassen, verzichtet der Veganer auf alles, was vom Tier stammt: nicht nur auf Milchprodukte und Eier – für deren Herstellung Tiere nicht getötet werden müssen –, sondern meist auch auf Honig, Leder und Wolle in der Kleidung sowie Kosmetika und Medikamente mit tierischen Inhaltsstoffen. Ethisch, ökologisch und spirituell motivierte Veganer begründen ihre Ernährungsweise auch damit, das Recht von Tieren nicht verletzen zu wollen, da diese ähnlich wie der Mensch ein komplexes Sozialverhalten, sowie Intelligenz und Leidensfähigkeit besitzen. Man will Tieren das Leid, das mit ihrer Haltung verbunden ist, nach Möglichkeit ersparen. Außerdem benötigt der Fleischkonsum über die dazu notwendige Tierhaltung mehr Land-, Energie- und Wasserressourcen als eine vegane Ernährung und belastet die Umwelt dadurch in stärkerem Maße. Die Folgen sind z. B. Entwaldung und ein erhöhter Methanausstoß aus dem Darm von Wiederkäuern. Auch herrschaftskritische Aspekte kommen ins Spiel: Fleisch gilt Veganern als ein Symbol menschlicher Dominanz über das Tier, die sie ethisch für nicht verantwortbar halten.

Kritische Aspekte

Wenn manche Anhänger der rein pflanzlichen Kost die vegane Ernährung als „Peacefood“ bezeichnen, stellt sich natürlich die Frage, ob Menschen, die gelegentlich und mit Genuss Fleisch essen, sich damit implizit als Verzehrer von „Warfood“ fühlen müssen. Zudem wird auch behauptet, dass vegane Ernährung Körper und Seele heilt, tiereiweißhaltige Kost hingegen den Menschen krank macht. Ob diese Aussage wirklich korrekt ist, müssen wir sorgfältig hinterfragen.

Appetit auf Fleisch

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Literatur:
Gabriele Lendle, Ernst Walter Henrich: Ab jetzt vegan! Trias Verlag in MVS, Stuttgart 2012
Ruediger Dahlke: Krankheit als Symbol. Ein Handbuch der Psychosomatik. Bertelsmann Verlag, München 2007
Ruediger Dahlke: Peacefood. Gräfe & Unze, München 2011
www.albert-schweitzer-stiftung.de
http://de.wikipedia.org/wiki/Veganismus
Süddeutsche Zeitung vom 14. November 2012, S. 17: „Zu viel Fleischeslust“ von Silvia Liebrich

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Heilpraktikerin
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

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Naturheilpraxis 4/2013