Akupunktur/TCM

TCM Kongress Rothenburg o.d. Tauber
7. bis 12. Mai 2013

Holz und Metall

Theorie und Praxis der Fünf Elemente

Sigrid Klain

Im chinesischen Denken werden zyklische Phänomene durch die Zahl fünf symbolisiert. In der sogenannten kosmologischen Anordnung der fünf Elemente werden die vier Elemente Holz, Feuer, Metall und Wasser entsprechend der vier Himmelsrichtungen, Tages- und Nacht-, Jahreszeiten usw. um das 5. Elemente, die Erde als Zentrum, gruppiert. Man stelle sich hier die fünf Augen eines Würfels vor! (s. Abb.)


Wu Xing
Die Fünf Elemente

Diese geozentrische Weltsicht entspricht unserer alltäglichen Erfahrung, dass der Mensch mit seinem irdischen Leben und den damit verbundenen urmenschlichen Erfahrungen im Mittelpunkt des Kosmos steht. So wird denn auch das Element Erde selbst mit der Zahl fünf gekennzeichnet, als Ausdruck dafür, dass sich alle Phänomene zwischen Himmel und Erde, also in unserem erfahrbaren Leben, über die Fünf Elemente beschreiben und verstehen lassen.
Im Su Wen, Kapitel 66 heißt es dazu: „Die Fünf Elemente durchlaufen einen Kreislauf ihres Erscheinens nicht nur während der vier Jahreszeiten, sondern auch innerhalb eines Jahres, eines Tages und einer Stunde.“

Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser repräsentieren dabei fünf verschiedene Konstellationen von Yin und Yang, die den Wandel innerhalb dieser Zyklen beschreiben.
So entspricht Holz dem aufsteigenden Yang des Frühlings, Feuer dem höchsten Yang des Sommers, Erde dem Spätsommer als Phase des Übergangs vom Yang zum Yin, Metall dem aufkommenden Yin des Herbstes, wenn die Nächte länger werden und Wasser dem tiefsten Yin des Winters.

Der Mensch ist Zeit seines Lebens eingebunden in die Zyklen von Tag und Nacht, der Jahreszeiten und den Lebenszyklus an sich mit seinen Phasen von Kindheit (Holz), Jugend (Feuer), den „besten Jahren“ (Erde), Alter (Metall) und Tod (Wasser). Im „Kleinen“ finden wir dieselben Zyklen auch in unserem alltäglichen Leben. So benötigen wir z.B. am Anfang jeder Unternehmung oder auch einer Beziehung Frühlingsenergie, während der „heißen Phase“ muss das Feuer präsent sein, wenn sich alles etwas beruhigt hat die „genießerische“ Erdenergie, nach einer Trennung die loslassende Kraft des Metalls und danach das Urvertrauen des Wassers, das es uns ermöglicht in uns selbst wieder die Kraft des Neuanfangs zu finden. Auch die Emotionen Wut, Freude, übermäßiges Denken, Trauer und Angst reihen sich hier ein.

Die Fünf Elemente sind über Sheng- und Ke-Zyklus miteinander verbunden.

Der Sheng Zyklus ist gekennzeichnet durch seine das Leben ergreifende Rechtsdrehung und beschreibt den bereits beschriebenen regelrechten Lebensfluss der Elemente vom Holz zum Wasser. Jedes Element stellt dabei die „Mutter“ des nachfolgenden Elementes dar.

Der Ke Zyklus zeichnet sich durch seine unterstützende und gleichzeitig kontrollierende Funktion aus. Jedes Element kontrolliert das übernächste (Enkel) Element. Durch diese Kontrolle wird verhindert, dass ein Element überhand nimmt.
Beide Zyklen zusammen bewirken, dass der gesamte 5 Elemente Zyklus im Fließgleichgewicht gehalten wird. (s. Abb.)
Über Sheng – und Ke-Zyklus konstellieren sich 10 verschiedene Paarbeziehungen, die jeweils durch ein ganz spezifisches energetisches Spannungsfeld gekennzeichnet sind, welches sich sowohl auf der körperlichen als auch auf der mentalen, psychischen und spirituellen Ebene manifestiert.

Die „Paarung“ Erde-Metall war bereits Thema meines Artikels in der „Naturheilpraxis“ 3/10. In dem folgenden Artikel möchte ich einige Aspekte der speziellen Beziehung zwischen den Elementen Holz und Metall in Theorie und Praxis inklusive einiger Fallbesprechungen darstellen.

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Autorin:
Sigrid Klain
Praxis für Chinesische Medizin
Marburger Str. 2
60487 Frankfurt
Tel.: 069 7077489
E-Mail: Sigrid.Klain@gmx.net

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Naturheilpraxis 3/2013