Krebsforum

Oncothermie

Die Oncothermie als spezielle Form der Hyperthermie versteht sich als Teil einer non-invasiven, nahezu nebenwirkungsfreien Komplementärmedizin. Also solche kombiniert sie konventionelle Verfahren der Chemo- und Strahlentherapie mit wärmetherapeutischen Methoden. Dabei macht sich die Oncothermie natürliche Prozesse zu Nutze: Der Tumor wird thermisch angeregt, sich selbst zu zerstören.


Im Rahmen der lokoregionalen (passiven) Hyperthermie wird von außen Wärme zugeführt. Dies führt zur Sauerstoffarmut und einer langsamen Nährstoffverarmung in der Tumorzelle. Während der Behandlungseinheiten von je 40 bis 90 Minuten erzeugt die Oncothermie zusätzlich zur Wärme ein elektrisches Feld. Dieses baut sich primär in den Krebszellen auf, da bösartiges (malignes) Gewebe höhere Leitfähigkeit als gesundes hat. So fließt mehr elektrische Energie durch das Krebsgewebe. Diese Vernetzung von Tiefenwärme und Elektrowellen stört das natürliche Verhalten der malignen Zellen. Ein Selbstmordprogramm der Krebszelle wird stimuliert. Europaweit werden mehr als 100.000 Oncothermie-Behandlungen pro Jahr durchgeführt. Die ersten Studien zur Effizienz stammen aus den 70er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Seit den 80ern wird das Verfahren in Kliniken und Praxen angewandt.
Über Wärmetherapie bei Prostatakrebs informierte Dr. med. Axel Weber im Rahmen des 6. Dortmunder Männergesundheitstages unter dem Thema „Transurethrale Prostatahyperthermie kombiniert mit hochdosiertem Buserelin“.

„Wir kombinieren Schulmedizin mit etablierten Verfahren der Naturheilkunde. So unterstützen wir den erkrankten Organismus auch mit naturheilkundlich orientierten Behandlungen, sich selbst zu heilen. Unser Ziel ist es, dem Körper behutsam zu helfen, die Tumorerkrankung zu überwinden“, so Dr. Weber. In der Klinik für integrative Medizin Marinus am Stein nutzt er Verfahren wie Immunstimulation, Akupunktur oder die verträgliche Überwärmung von Organen, Körperregionen oder des gesamten Körpers. Die lokale bzw. regionale oder Ganzkörper-Überwärmung erfolgt auch und besonders in Verbindung mit krebshemmenden Medikamenten. „Bei der transurethralen Prostata-Hyperthermie wird ein Spezialkatheter mit Elektrode in der Prostataharnröhre platziert. Durch die Überwärmung ist es möglich, einen direkten, krebshemmenden Effekt zu erzielen. Weiterhin kann nachweislich eine lokale Immunstimulation beobachtet werden. Auch die  Sensibilität der Karzinomzellen gegenüber den aktiven Strahlen wird erhöht“.

„In dieses Konzept passt die Oncothermie als Wärmetherapie. Die Komplementärmedizin geht davon aus, dass Chemo- und Strahlentherapien intensiver wirken in einem Gewebe, in dem die Durchblutung durch höhere Eigentemperatur gesteigert ist. Wärmetherapie steigert nicht nur das Immunsystem. Sie greift auch die Krebszellen an. Deren Reparaturfähigkeiten nehmen ab, wenn sie erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind“, so Prof. Dr. András Szász, Begründer der Oncothermie. Die Hyperthermie ist die künstliche Überwärmung des Körpers oder einzelner Teilbereiche (lokoregionale Hyperthermie). Dabei dringt Wärme ein, ohne obere Hautschichten zu schädigen. Oncotherm entwickelt, produziert und vertreibt onkologische Therapiesysteme. Dabei wird mittels Elektroden ein elektrisches Feld aufgebaut, das natürliche Heilprozesse im Körper via Wärme unterstützt. Während die Hyperthermie mit 42 Grad Celsius arbeitet, kommt die Oncothermie dank dynamischer Nano-Erhitzung mit 38 Grad aus. Ziel ist die (Selbst-)Vernichtung von Tumorzellen, der Zelltod: Wärme und elektrische Wellen suchen den geringsten Widerstand und wirken stärker auf malignes (krankes) Gewebe, das eine geringere Dichte hat als gesundes Gewebe. Der Tumor soll sich selbst bekämpfen.

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Quelle:
E-mail: leckler@oncotherm.de


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Naturheilpraxis 03/2013