FACHFORUM

Carduus benedictus (Benediktendistel)

Traditionelle Arzneiheilkunde

Erich Schmitt

Deutsche Bezeichnung
Benediktendistel
(Kardobenediktenkraut)

Fachbezeichnung
Carduus benedictus
(Cnicus benedictus L.)

Einzel-Arzneimittel mit Pharmazentralnummer

A) Rezeptursubstanz (CAELO)
• Herba Cardui benedicti 250 g

B) Homöopathikas (DHU)
• Carduus benedictus Urtinktur (Urt.) 50 ml
• Carduus benedictus D2 20 ml
• Carduus benedictus D4 20 ml
• Carduus benedictus D4 Tabletten

Sonstige Einzelmittel

• Die Firma Staufen Pharma listet in ihrem Spagyrik-Programm Carduus benedictus Urtinktur (20 ml) als Standardpotenz.

• Der Drogerie-Versand „Kräuter Schulte“ listet Kardobenediktenkraut geschnitten (Kraut), Kardobenediktenkraut gemahlen (Pulver) und Kardobenediktenkraut–Tropfen 1:5 (Tinktur).

• Die Firma MAROS vertreibt die homöopathische Urtinktur als Rezeptursubstanz (Carduus benedictus Urtinktur) ab 100 ml für Apotheken.

Durchschnittsdosierung

• Droge / Kraut: 1 bis 2 Gramm
(In neuerer Zeit findet man auch Angaben von 4 bis 6 Gramm.)
• Tinktur: 3-mal tgl. 10 bis 20 Tropfen

Beschreibung
Carduus benedictus ist eine einjährige Pflanze, sie wird 30 bis 50 cm hoch. Der aufgegliederte Stängel (mit Verästelung) hat eine sichtbare Behaarung, die Härchen sind etwas klebrig. An den Astendungen können sich gelbe Blüten bilden. Die relativ großen Blätter sind wechselständig, sie sind gezahnt und stachelig – die Stacheln befinden sich an den Blattrandspitzen. Die Pflanze kommt ursprünglich aus dem östlichen Mittelmeerraum und den benachbarten Gebieten Asiens. Die Droge wird heutzutage durch Weiterzüchtung und durch Feldkulturen gewonnen, zum Beispiel in Spanien oder Nordafrika. Die Ernte erfolgt kurz vor der Blütezeit – es kann bis zu 5-mal im Jahr geerntet werden. Die Droge (getrocknetes Kraut) sieht wegen der vielen Pflanzenhaare etwas ungewohnt aus. Der Geruch geht in Richtung Heublumen und der Geschmack ist herbwürzig – der Bitteranteil ist dezent und mild. Traditionell wird diese Heilpflanze nicht nur als Tee, sondern auch in Tropfenform oder Weinform (zum Beispiel Leber-Galletee oder Magentropfen) eingesetzt. In manchen Gegenden wird die Benediktendistel auch in der Küche verwendet, zum Beispiel in Kräuterpulver-Mischungen.

Inhaltsstoffe (Herba Cardui benedicti):

• bittere „Extraktivstoffe“
(zum Beispiel Cnicin)
• Gerbstoffe (ca. 8 %)
• Schleimstoffe und Zucker
• Harze
• etwas ätherisches Öl
• Flavonverbindungen
• Nicotinsäure
• Ferulasäure
• viele Salze
(essigsaueres Kalium, salpetersaueres Calcium, Kaliumsulfat usw.)

Arzneigruppe:

• Digestivum / Magenmittel
• Lebermittel (auch Pfortader)
• „Blutreinigungsmittel“
• Roborans / Stoffwechselmittel

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Naturheilpraxis 3/2013