Augendiagnose

Erkrankungen der Nieren, der Blase und der Prostata –

Erfahrungen naturheilkundlicher Diagnose und Therapie

Claudia Sinclair

Die Erkennung und Behandlung von Erkrankungen der Harnwege nehmen eine zentrale Stellung in der naturheilkundlichen Praxis ein. Im Folgenden gehe ich auf naturheilkundliche Diagnosemethoden für entsprechende Erkrankungen ein. Der Fokus liegt dabei auf der Augen- und Antlitzdiagnose. Anschließend stelle ich einige therapeutische Möglichkeiten vor, die sich in meiner praktischen Arbeit bewährt haben.


Physiologie und Pathophysiologie:

Die Nieren regulieren einerseits die Ausscheidung harnpflichtiger Substanzen, Elektrolyte, Säuren, Basen und Wasser sowie den Blutdruck über das hypophysäre Vasopressin, die ADH-Synthese, die Blutbildung über das Erythropoetin, den Knochenstoffwechsel über das Provitamin D sowie von Entzündungsmediatoren, wie Kinine und Prostaglandine.

Nierenerkrankungen verlaufen oft symptomlos. Da die Nephronen als kleinste Nierenfunktionseinheit nachgeburtlich einem abbauenden Impuls unterliegen und die glomeruläre Filtrationsrate im Alter deutlich abnimmt, sind eine frühe Diagnose sowie ordnungstherapeutische Maßnahmen wichtig. Letztere umfassen wärmende Kleidung – besonders an Rücken und Füßen – ausreichende Trinkmenge von Wasser und Tee sowie eine gesunde Darmflora. Iatrogene Schäden, z.B. durch Medikamente, sind häufig ursächlich an Nierenerkrankungen beteiligt und sollten von der klassischen Medizin mehr Beachtung finden. Wir unterscheiden die verschiedenen entzündlichen Erkrankungen, die Organinsuffizienz sowie die Stein- und Tumorbildung.

Die Blase, ein mit Schleimhaut ausgekleidetes Hohlorgan, sammelt die Flüssigkeit inmitten anliegender Organe, wie Uterus und Colon. Sie ist dadurch Raumverdrängungsfaktoren ausgesetzt. Die nervale Versorgung durch das vegetative Nervensystem wird besonders bei Aufregung deutlich. Durch die kurze Harnröhre ist der weibliche Organismus stärker den exogenen Keimen seitens Genital- und Darmtrakt ausgesetzt. In der Naturheilpraxis treffen wir häufig akute und chronische Zystitiden an. Letztere können so schmerzhaft verlaufen, dass sich daraus Ängste manifestieren können. Auch lässt das nächtliche Einnässen von Kindern auf seelisch zu verarbeitende Prozesse schließen. Die Dysurie aufgrund von Organsenkungen im kleinen Becken beinträchtigen die Lebensqualität im Alter.

Die Prostata nimmt eine Sonderstellung ein, da sie als Sexualorgan über die Genitalreflexe eng an das vegetative und das Zentralnervensystem mit der Steuerung des Empfindens angeschlossen ist. Endogene und exogene hormonelle Einflüsse und die komplexe Interaktion mit der Psyche beeinflusst die Häufigkeit des Auftretens von Prostataerkrankungen.
Die Prostata erkrankt im jüngeren Erwachsenenalter eher an Entzündungen und im fortgeschrittenen Alter an benigner oder maligner Entartung.

Diagnose: ganzheitliche Sicht notwendig

...

Antlitzdiagnostik:

...

Augendiagnostik:

Pigment im Nierensektor als Solidago-Pigment (ehemals Rubia) als Hinweis auf Nierengries und Steinbildung, besonders wenn die oben beschriebenen Defektzeichen hinzukommen. Der harnsaure lymphatische Konstitutionstyp (siehe Abb. 4) mit der Plaquebildung in der 4. bis 5. kleinen Zone neigt besonders zur Säureretention und damit zur gichtigen Anlage. Diese Plaques können sich gelb-grünlich einfärben. Starke Ableitungen über Haut und Nieren verbessern die Ausscheidung. Die Verminderung der Aufnahme von tierischem Eiweiß begünstigt eine mehr basische Stoffwechsellage, die frühzeitig der gichtig-rheumatischen Anlage vorbeugt. Ist der Irisrand durchgehend abgedunkelt, dann ist die Ausleitung erschwert (siehe Abb. 4 und 6). Äußere Reiztherapien wie Trockenbürsten, Fuß- und Vollbäder, Sauna und Kneipp’sche Anwendungen steigern das Wohlbefinden.

Transversalen, einfach oder vaskularisiert, können über den gesamten Urogenitaltrakt ziehen. Sie zeigen Stauungen und die Veranlagung zu Neubildungen und Gewebsveränderungen an. Kommen Aktivierungszeichen wie Hellungen und Leitgefäße hinzu, müssen wir weitere diagnostische Maßnahmen ergreifen. Die Auflockerungen der Irisfasern (siehe Abb. 7) im Sektor weisen auf Harnstauungen im Nierenbecken durch mögliche Steine oder Tumore hin. Die Amyloidose ist eine Erkrankung, bei der Eiweißkomplexe nicht mehr renal filtriert werden und sich somit an unterschiedlichen Stellen im Körper ablagern. Vor allem Dialysepatienten sind betroffen. Diese Amyloidablagerungen (siehe Abb. 3) finden wir auch in der Sklera mit Hinweis auf Eiweißstoffwechselstörung durch Niereninsuffizienz. Das ebenso in der Sklera sichtbare Glomerulumgefäß (siehe Abb. 5) weißt nicht selten als einziges Zeichen auf ...

Therapie: die Heilkraft der Natur ist vielseitig

...

Anmerkungen
1 sollte zur Tumorprophylaxe der Prostata ab dem 40. Lebensjahr bei Männern regelmäßig kontrolliert werden.
2 Die Dysurie (erschwertes Wasserlassen), Algurie (schmerzhaftes Wasserlassen), Pollakisurie (häufiger Harndrang), Polyurie (vermehrter Harndrang mit mehr als 2000 ml pro Tag), Pyurie (mehr als 10 Leukozyten im zentrifugierten Sediment), Oligurie (bis 500 ml Harn pro Tag) und die Anurie (max. 200 ml Harn pro Tag) sind über die Messung der Harnmenge einfache Parameter, die der Patient eigenständig ausführen kann. Sie weisen auf Verminderung des Konzentrationsvermögens der Niere oder auf entzündliche Zustände hin. Die Abnahme der glomerulären Filtrationsrate durch fortschreitende Niereninsuffizienz, Abflussbehinderungen, Stoffwechselerkrankungen, Infektionen Belastungen und eine mögliche Bindegewebsschwäche können weitere Ursachen sein. Sie sind durch weitere Diagnostik urologisch und/oder nephrologisch zu erhärten.
3 Sie können im Nierenlager kolikartig auftreten und ins kleine Becken ausstrahlen. Sie weisen auf eventuelle Kristallbildungen in den Nierenkanälchen als auch auf fiebrige entzündliche Prozesse hin. Dumpfe Schmerzen können vom Nierenlager bis ins Kreuzbein ziehen. Man beachte hierbei die gemeinsame sensible Versorgung des Urogenitaltraktes über die Spinalganglien und peripheren Neuronen. Charakteristisch ist der einseitige, gleichbleibende Nierenschmerz, bei dem Entzündung und Tumor ausgeschlossen werden muss. Häufig werden Rückenschmerzen als von der Wirbelsäule ausgehend diagnostiziert. Der Klopfschmerz im Nierenlager kann dann Anlass für weitere Diagnostik sein.

Literatur:
Abele J./Herz K.: Die Eigenharnbehandlung, Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1994
Angerer J.: Handbuch der Augendiagnostik, Tibor Marcell Verlag, München, 1986
Backhaus A.: Heilen ohne Pille und Spritze, Veronika Carstens Verlag, Essen, 2002
ESCOP: European Scientific Cooperation of Phytotherapy, Thieme Verlag, Stuttgart, 2009
Fischer L.: Neuraltherapie nach Huneke, Hippokrates Verlag, Stuttgart, 1998
Gessner/Orzechowski: Gift- und Arzneipflanzen Mitteleuropas, Carl Winter Universitätsverlag, Heidelberg, 1974
Krack N.: Die Harnschau, Karl F. Haug Verlag, Heidelberg, 1982
Lemmer B.: Chronopharmakologie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbh, Stuttgart, 2004
Markgraf A.: Die genetischen Informationen der visuellen Diagnostik, Band 4, Energetik Verlag, Bruchsal, 1990
Siegenthaler W.: Klinische Pathophysiologie, 7. Auflage, Thieme Verlag, Stuttgart, 1994

Anschrift der Verfasserin:
Claudia Sinclair
Gesslerstr. 2
10829 Berlin

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 3/2013