FACHFORUM

Systematik der Komplexhomöopathie – dargestellt am Beispiel der PASCOE Similiaplexe®

Kay Uwe Kämmerer

Aktuelle Umfragen zeigen, dass die Allgemeinbevölkerung in Deutschland zu 80% Naturmedizin favorisiert, auch hier ist erkennbar, dass der Bedarf, mehr über Einsatzmöglichkeiten von komplexhomöopathischen Therapeutika zu erfahren in Deutschland sehr hoch ist.


Neben der homöopathischen Einzelmitteltherapie (Begründung durch Hahnemann vor ca. 200 Jahren) werden deutlich häufiger sogenannte Komplexhomöopathika, d.h. die Kombination mehrerer homöopathischer Einzelmittel in einem Präparat angeboten und in der naturheilkundlichen Praxis eingesetzt. Die Meinungen bezüglich der klassischen und der Komplexhomöopathie sind vielfältig und kontrovers.

Gerade die Komplexmittel haben einen wesentlichen Marktanteil (ca. 89% aller verkauften homöopathischen Medikamente) der heute verwendeten Homöopathika, und deren vergleichbar einfache Anwendung fördern die enorm breite Akzeptanz der Homöopathie in der Öffentlichkeit und zunehmend unter allopathisch denkenden Therapeuten.
So beweist allein die Tatsache, dass sich die Komplexhomöopathie seit nunmehr über 100 Jahren fest etabliert hat, dass es sich hierbei offensichtlich um eine effiziente Therapie handelt.

Komplexmittelhomöopathie – was ist das?

Die Komplexmittelhomöopathie hat sich aus der klassischen Homöopathie Hahnemanns entwickelt und verwendet die Kombinationen unterschiedlicher Einzelmittel, die meist unter dem Namen der jeweiligen Indikation im Handel waren. Seit einigen Jahren darf aus diversen Gründen bei vielen Komplexhomöopathika aus dem Namen nicht mehr die Indikation erkennbar sein.

Komplexmittel sind entstanden aus dem Wissen heraus, dass eine Erkrankung immer komplexe Ursachen hat und man versucht, diese mit der Kombination verschiedener Mittel gleichzeitig zu therapieren.

Die Mittel sind meist niedrig potenziert und wirken daher überwiegend auf der körperlichen Ebene.

Seit Jahren sind praktizierende Naturheilkundler bemüht, die klassische Homöopathie ihren eigenen therapeutischen Ansprüchen entsprechend anzupassen.

Ursachen dafür waren in erster Linie:

Bis heute erweisen sich Komplexmittel, insbesondere bei der Behandlung komplexer Krankheitsprozesse als einfache und schnelle Therapieergebnislieferanten.

Ursprünge der Komplexmitteltherapie

Pastor Emanuel Felke (1856 bis 1926) wirkte als Pfarrer und Heilkundiger an verschiedenen Orten (Cronenberg, Repelen, Bad Sobernheim). Er verband medikamentöse und alternative Heilmethoden miteinander:

Die Felke-Kur besteht aus Schlafen in Lufthütten, Gymnastik an der frischen Luft, Massagen, Wasserbehandlungen, einer individuellen Diät und Lehmbädern. Er selbst sah die Homöopathie als Hauptbestandteil seiner Therapiemethodik an. Seine Sicht über die Entstehung von Krankheiten entstammt der Humoralpathologie: Krankheitserscheinungen waren für ihn Zeichen von „Dyskrasie“. Deshalb war sein Bestreben, den Körper dazu zu bringen, die im Blut befindlichen Fremdstoffe auszuscheiden.

Heute sind Umstimmung und Ausleitung in Verbindung mit der Stimulation einzelner Organe ein wesentlicher Bestandteil der Komplexhomöopathie.

Felkes Erfahrungen zeigten, dass eine chronische Krankheit in eine akute Krise umgewandelt werden muss, um ausheilen zu können. Während er akute Krankheitsprozesse nach Hahnemanns Lehre behandelte, kombinierte er bei chronischen Krankheiten verschiedene homöopathische Einzelmittel zu Komplexen und ergänzte seine Therapieempfehlungen mit Anweisungen für eine individuelle Kur. Er rezeptierte über 100 Mischungen für Komplexmittel mit unterschiedlichen Schwerpunkten, die für die häufigsten Leiden passend waren. Dabei ließ er konstitutionelle Aspekte, seine Erfahrungen aus der Iridologie, typische Organbelastungen und eigene Therapieerfahrungen einfließen.

Da für ihn beim Vergleich verschiedener Einzelmittel immer mehrere Mittel zur Behandlung einer Erkrankung in Betracht kamen, kombinierte er diese und kam dabei immer wieder auf ähnliche Kombinationen bei gleichen Krankheitstypen. Seine Therapieerfolge machten ihn schnell bekannt und viele Interessierte wurden zu seinen Schülern, sodass sich seine Heilweise verbreitete. Mitstreiter von Felke waren es auch, die später die Begründer noch heute existierender mittelständischer Unternehmen waren, die homöopathische Komplexe herstellten.

Dazu gehören:

Der Ursprung der Similiaplexe® geht auf das Jahr 1896 zurück.

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Das System der Similiaplexe

A-Mittel

C-Mittel

Chol-Mittel

Cor-Mittel

Ek-Mittel

Febris-Mittel

Ga-Mitte

N-Mittel

Pect-Mittel

React-Mittel

Rh-Mittel

Sc-Mittel

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Aspekte naturheilkundlicher Diagnostik und Therapie

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Konstitution

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Iridologie

  1. Lymphatische Grundkonstitution

  2. Hämatogene Grundkonstitution

Kasuistik: chronische Cholelithiasis

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Naturheilkundliche Hinweisdiagnostik

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Iridologie:

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Therapiemaßnahmen

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Zusätzliche Maßnahmen

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Behandlungsverlauf

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Literatur
Droste, R. Komplexmittelhomöopathie von Pastor Felke bis heute. Naturheilpraxis 3/2007
Herget, H.F. Lehrbuch der Konstitutionsmedizin. 2. Auflage, wiss. Abteilung der Fa. Pascoe 1998
Liebau, K.F. Zur Komplexhomöopathie. Naturheilpraxis 2/2003, S. 168–171
Schimmel, H.W. Ursprung und geschichtlicher Abriss der Komplexhomöopathie. Acta Biologica I/1, 1962
Herget, H. Ursprung der Komplexhomöopathie. Naturheilpraxis 3/2011
Pascoe Kompendium
Kay Kämmerer. Wirkprinzipien der Naturheilkunde, Elsevier

Anschrift des Verfassers:
Kay Uwe Kämmerer
Heilpraktiker
Am Silberloch 3
35305 Grünberg

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Naturheilpraxis 1/2013