Herz-Kreislauf

Herzgespann – Leonurus cardiaca L.

Das Herztonikum aus dem Bauerngarten

Claudia Ritter

Das Herzgespann war zu früheren Zeiten in bäuerlichen Kreisen eine sehr geschätzte Heilpflanze und durfte in keinem Bauerngarten fehlen. In Deutschland ist nicht nur die Verbreitung stark zurückgegangen, sondern auch die Verwendung der fast vergessenen Heilpflanze. Das Landvolk kannte noch andere Namen, wie Bärenschweif, Herzgold, Herzheil, Herzkräutl, Löwenschwanz, Mutterkraut, Mutterwurz, Wildmutterkraut und Wolfskraut. Das mittelalterliche Wort „gespann“ bedeutet Krampf, und für die „Krämpfe des Herzens“ = Herzgespann wurde es auch traditionell verwendet.


Der Gattungsname „Leonurus“ geht auf das lateinische Wort „leo“ = Löwe und auf das griechische Wort „ura“ = Schwanz zurück und bezieht sich auf die Ähnlichkeit der Blattform mit einem Löwenschwanz.

Aus alten Kräuterbüchern

Die alten Gelehrten Dioskurides und Theophrast kannten das Herzgespann und nannten es auch „Cardiaca“ wegen der Heilwirkung auf das Herz oder den Magen „Kardia“, da frühere Indikationen auch Magenerkrankungen waren.

Bei Lonicerus lesen wir in seinem Kreuterbuch: „Gestossen und den Safft genüst / benimt das Wehe des Hertzens / und macht dem Hertzen gut Geblüt. Dieses Kraut ist gut dem zitternden Hertzen / gestossen / den Safft mit Zucker bereitet / und also nüchtern eingenommen. Mit seiner Wurzel gestossen / und auff die Brust gelegt / benimt es den Zwang am Hertzen. Und macht auch / also gebraucht / weit um die Brust“.

Tabernaemontanus schreibt über den innerlichen Gebrauch des „Hertzgespanns oder Hertzgespertz“: „Es wird das gebrandte Wasser von diesem Kraut sonderlich gebrauchet zu den jungen Kindern / wann sie das Hertzgespann haben / also das ihnen das Hertz tätigs bochet / und um dasselbige geängstiget werden. Etliche sagen auch / das es den Stein und Gries solle forttreiben / und die verstandene Monatszeiten der Weiber“.

Signatur

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Pflanzenkunde

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Inhaltsstoffe

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Geruch, Geschmack und Temperatur

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Wirkspektrum

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Anwendung

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Präparate/Rezepte

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Anwendungsbeschränkung

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Literatur:
Chevallier, Andrew: Das große Lexikon der Heilpflanzen, Dorling Kindersley Verlag, London, 2001
Kroeber, Ludwig: Das neuzeitliche Kräuterbuch, Hippokrates Verlag, Stuttgart-Leipzig, 1934
Lonicerus, Adamus: Kreuterbuch, Reprint
Konrad Kölbl der Ausgabe von Matthäus Wagner, 1679
Ross, Jeremy: Westliche Heilpflanzen und Chinesische Medizin – Eine klinische Materia Medica, Verlag für Ganzheitliche Medizin, Bad Kötzting, 2009
Storl, Wolf-Dieter: Das Herz und seine heilenden Pflanzen, AT Verlag CH Arau, 2010
Tabernaemontanus, Jacobus Theodorus: Neu vollkommen Kreuterbuch, Reprint Konrad Kölbl der Ausgabe 1731
Van Wyk, Ben-Erik, Wink Coralie, Wink Michael: Handbuch der Arzneipflanzen, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2004
Wichtl, Max: Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2009
Willfort, Richard: Gesundheit durch Heilkräuter, Rudolf Trauner Verlag, Linz, 1973

Anschrift der Verfasserin:
Claudia Ritter
Heilpraktikerin
Im Obstgarten 12b
92637 Weiden
www.heilpraktikerin-ritter-claudia.de


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Naturheilpraxis 12/2012