FACHFORUM

Lavendel (Lavandula angustifolia) – Die große Seelenpflanze

Claudia Ritter

Die weiten, blass-violettblauen Lavendelfelder in den Berggebieten der Provence mit dem blumigen wie auch herben Duft besitzen eine magische Anziehungskraft und verführten nicht nur die Parfümhersteller von Grasse. Lavendelblüten haben eine vielfältige Anwendung in der Aromatherapie und der Kräuterheilkunde. Intuitiv ist die Bedeutung der Seelenpflanze schon seit Jahrhunderten bekannt, denn ihre Volksnamen Balsam, Balsamblümli, Hirnkraut, Nervenkräutl, Schwindelkraut oder Zitterbleaml weisen auf den traditionellen Einsatz der Pflanze bei Erkrankungen des Nervensystems hin.


Botanik

Die Ursprungsregion des echten Lavendels sind die Berglagen der Haute Provence. Lange Zeit war der Lavendel eine Wildpflanze, und noch gegen Ende des 19. Jahrhunderts befand sich sein Lebensraum in Höhenlagen über 800 Meter an den sonnigen Hängen des Mittelmeers. Dort gedeihen drei Lavendelarten: Der Speiklavendel (Lavandula latifolia) wächst auf den steinigen Kalkböden unterhalb von 600 m. Erst ab einer Höhenlage über 700 m findet man den der echten oder feinen Lavendel (Lavandula angustifolia); dazwischen hat sich eine natürliche Hybridart entwickelt, der Lavandin (Lavandula x intermedia), dessen Öl weniger fein ist und leicht nach Kampfer riecht. Durch Kreuzung und Evolution sind in den Mittelmeerländern, Nordafrika, der Türkei und bis in den europäischen Norden noch weitere Lavendelarten zu finden.

Lavendel ist ein aromatischer Halbstrauch, wird 30 bis 50 cm hoch und gehört zur Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae). Die aufrechten, stark verholzten Zweige sind kantig und haben schmale, längliche, graugrüne Blätter. Die Blütezeit ist in den Sommermonaten von Ende Juni bis August. Idealerweise werden die Blüten kurz vor oder zu Beginn der Blütezeit geerntet, da sie zu dieser Zeit den höchsten Gehalt an ätherischem Öl besitzt. Die blütentragenden Zweige wachsen etwas länger als die blättertragenden Zweige und haben ährenförmig angeordnete blass-violettblaue bis grauviolette Blüten. Lavendel ist wenig anspruchsvoll und verträgt karge Böden, Trockenheit und Frost.

Geschmack und Geruch, Farbe

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Heil- und Wirkstoffe

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Medizin früher...

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... und heute

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Weitere Verwendung

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Anwendungsbeschränkungen

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Fazit

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Literaturhinweise:
Fischer-Rizzi Susanne; Himmlische Düfte – Aromatherapie, AT Verlag, 2007
Kalbermatten Roger; Wesen und Signatur der Heilpflanzen, AT Verlag, 2010
Mayer, Uehleke, Saum; Handbuch der Klosterheilkunde, Zabert Sandmann, 2004
Ross Jeremy; Westliche Heilpflanzen und Chinesische Medizin – Kombination und Integration, Verlag für Ganzheitliche Medizin Bad Kötzting, 2006
Simonet-Avril Anne; Lavendel – Der Duft des Südens, Hädecke Verlag, 2005
Wichtl Max; Teedrogen und Phytopharmaka, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, Stuttgart, 2009
1 Kasper S. et al.; Wirksamkeit und Verträglichkeit von Silexan, einer neuen, oral verabreichten Zubereitung aus Lavendelöl bei subsyndromaler Angststörung, Zt. f. Phyoth. 2011; 32: 60-63
2 Holmes C. et al; Lavender oil as a treatment for agitated behaviour in severe dementia: a placebo controlled study. Intern Journal of Geriatric Psychiatry 17/4 2002

Anschrift der Verfasserin:
Claudia Ritter
Heilpraktikerin
Im Obstgarten 12b
92637 Weiden


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Naturheilpraxis 12/2012