Akupunktur/TCM

Den Geist beruhigen

Psychische Erkrankungen in der Chinesischen Medizin: Theorie und Behandlungsansätze

Andrea Hellwig

1. Überblick

In der Chinesischen Medizin stellen Körper, Seele und Geist des Menschen eine untrennbare und eng miteinander verwobene Einheit dar. Der Mensch als Mikrokosmos bildet das tragende Verbindungsglied zwischen Himmel und Erde, wobei er in ständiger Wechselbeziehung zum Makrokosmos steht. Mikro- und Makrokosmos mit ihren Wechselwirkungen bilden einen sich selbst erhaltenden Organismus, der durch die zyklischen Veränderungen von yin und yang und – als weitere Differenzierung dieses zyklischen Wandels – den fünf Wandlungsphasen reguliert wird. Im Rahmen der Wandlungsphasen spielt das Feuer mit seinem zugeordneten zang ‚Herz’ xin eine zentrale Rolle, da dem Herzen als Kaiser unter den zangfu eine Regierungsfunktion zugesprochen und das Herz als Wohnstätte des Geistes shen angesehen wird. Das Herz xin und der Geist shen regulieren und kontrollieren im Rahmen ihrer Regierungsfunktion insbesondere die seelischen und emotionalen Aspekte der übrigen zang Organe. So nehmen in der Chinesischen Medizin das Herz und der Geist eine entscheidende Rolle hinsichtlich der Diagnose und Therapie psychisch-emotionaler Disharmonien bzw. Erkrankungen ein.

2. Psychisch-seelische Aspekte der Speicherorgane

Die Willenskraft zhi ist in der Niere beheimatet und ist verantwortlich für Willenskraft, Entschlossenheit und Beständigkeit, aber auch für Erinnerungsfähigkeit. Dabei sind Erinnerung und Wille Ausdruck einer spezifischen Bewusstseinsausrichtung, die sich auf die Vergangenheit wie auch die Zukunft bezieht. Die Essenz der Nieren speichert zum einen – durch die Essenz der Eltern – die Vergangenheit (Erinnerung) und auch, aufgrund der individuellen Konstitution eines Menschen, die zukünftige Entwicklungsrichtung (Wille) des Individuums. Erinnerung und Wille – und somit zhi – wird als Ausdruck einer bewussten Ausrichtung verstanden, die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Menschen miteinander verbindet.14

3. Das Herz und der Geist shen als Ausgangspunkt psychischer

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4. Therapeutische Ansätze

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Anschrift der Verfasserin:
Dr. rer. pol. Andrea Hellwig
Helpraktikerin
Breite Straße 16
13187 Berlin
post@chinesische-medizin-pankow.de

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Naturheilpraxis 11/2012