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Der Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH) ist 40 Jahre jung

Peter Germann

„Wir feiern Geburtstag – feiern Sie mit uns“ – unter diesem Motto stand im September 2012 der 40. Geburtstag des Bund Deutscher Heilpraktiker e.V. - BDH. Der Verband lud zu einer großen Geburtstagsparty am Vorabend seines „Let’s work“- Kongresses in den Wissenschaftspark in Gelsenkirchen. Geboten wurden Livemusik, eine Comedy-Lesung, ein Discjockey, eine Cocktailbar und ein Partybuffet. Auf der ganzen Linie war der Vorstand in den Ablauf mit einbezogen.

So fing ich mit einer Lesung an, in der ich von Patienten falsch aufgefasste oder gehörte Medizinbegriffe darstellte, mit denen diese in den letzten fünfundzwanzig Jahren in die Praxis kamen. Äußerungen wie „Prämienstrulle“ für das prämenstruelle Syndrom oder „Tittinuss“ für den Tinnitus führten zu großer Heiterkeit seitens des Publikums. Das Ganze lief unter dem Namen „Pitt’s Palü“, abgeleitet von meinem Vornamen „Peter“, mit dem Titel „Hab Herzwasser im Beutel“. Danach stellte ich den „BDH- Song“ am E- Piano vor und dann erfolgte der Bandauftritt.

Im letzten Jahr hatte sich eine Rockband aus BDH-lern formiert, welche nach Publikumsentscheid „Tinnitus“ getauft wurde. In diesem Jahr hatten wir sogar geübt und konnten einige Rockstücke vorstellen. Die Band besteht aus BDH- Präsident Ulrich Sümper an der E-Gitarre, der Geschäftsstellen-Mitarbeiterin Iris Böcker als unsere Sängerin und dem ACON-Vorsitzenden Christian Blumbach am Bass. Der aus Warendorf stammende Gitarrist Michael Klose, Schlagzeuger Tilo Tom und meine Wenigkeit am Piano und der Orgel rundeten die Band ab. Das Repertoire bestand aus bekannten Rockstücken, Balladen und eigenen Kompositionen.

Danach gab es aktuelle Discomusik zum Tanzen. Bis tief in die Nacht wurde gefeiert und unser Vizepräsident Siegfried Kämper musste, weil er weder singen noch ein Instrument spielen kann, Würstchen grillen, Bier zapfen und sich als Bedienung verdingen. Allen Beteiligten machte die Party großen Spaß, sowohl vor, als auch hinter dem Tresen und den Instrumenten!

Am nächsten Tag fand dann die 11. BDH Arbeitstagung „Let’s work“ statt; einigen konnte man ansehen, dass es am Vorabend später geworden war. Trotzdem konnte die gesamte Tagung als gelungen eingestuft werden.

Seit 40 Jahren besteht der BDH; er wurde 1972 ins Vereinsregister eingetragen. Voraus ging die Gründung des „Bundesverbandes Deutscher Heilpraktiker“ als Arbeitsgemeinschaft. Sie sollte 1968 zwischen den Verbänden die Zusammenarbeit ermöglichen, doch schon wenige Tage nach den ersten Delegiertenversammlungen kündigten einige Landesverbände ihre Beteiligung wieder auf. 1972 sprachen sich die Teilnehmer für den Fortbestand des BDH aus, es erfolgten eine Satzungsverabschiedung und der Eintrag ins Vereinsregister. Bis heute haben wir in dieser Satzung verankert, dass andere Verbände aufgenommen werden können. Daraus spricht noch der alte Kooperationsgedanke, die Grundlage der „BDH Arbeitsgemeinschaft der Berufsverbände“. Die erste ordentliche Jahreshauptversammlung des BDH fand 1974 in Wetzlar statt; als Präsident wurde damals Horst Durban gewählt. Nach seinem Tod folgte 1979 Stephan Wagner, der Sitz war seitdem in Unna. Mit der Wahl des bereits seit zwanzig Jahren präsidierenden Ulrich Sümper erfolgte 1992 der Umzug nach Warendorf. Ebenfalls solange ist Siegfried Kämper Vizepräsident und meine Wenigkeit gibt seit 1995 den zweiten Vize.

Viele Zukunftssichernde Innovationen für den Berufsstand sind auf die Initiative des BDH zurückzuführen. So beispielsweise das Praxishandbuch für Heilpraktiker, die Fortbildungszertifikate für unseren Berufsstand sowie die BDH-Newsletter. An den Veranstaltungen und Fortbildungen können alle Kolleginnen und Kollegen teilnehmen - ganz gleich in welchem Verband sie Mitglied sind. Der Berufsstand steht im Vordergrund, nicht die Zugehörigkeit zu einer Organisation. So soll es auch in einer hoffentlich recht langen Zukunft bleiben.

Peter Germann

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Naturheilpraxis 11/2012