FACHFORUM

Ausleitungsverfahren –

nicht ohne Risiko und Nebenwirkungen

Ursula Erbacher

Symptome und manifeste Krankheiten sind keine heimtückischen Angriffe von Mikroorganismen, Viren oder Bakterien, sondern eine richtungsweisende Reaktion des Körpers auf äußere und innere Einflüsse. Es ist weder ein unabänderlicher Schicksalsschlag noch gottgewollte Strafe für einen Menschen wenn er krank wird, sondern ein Ungleichgewicht im Organismus mit jeweils veränderter körpereigener Dynamik.


Wenn tagtäglich unser Organismus mit etwa 60.000 körperfremden Stoffen konfrontiert wird, ist das für die Erhaltung der physiologischen Körper-Dynamik eine extreme Herausforderung. Schwermetallionen, denaturierte Nahrungsmittel, hochreaktive Chemikalien, Elektrosmog und Hormonmimics (strukturell hormonähnliche Substanzen) attackieren das Immunsystem, die Zellmembrane und belasten Hormonsystem, Lymphsystem, Herz-Kreislaufsystem und den hepatorenalen Kreislauf.

Nur ein Bruchteil der Schadstoffe kann sofort eliminiert werden. Das führt zu akuten und chronischen Erkrankungen bis hin zu Neoplasmaphasen. Diese erhöhte Belastung erzeugt oxidativen und nitrosativen Stress mit hoch reaktiven freien Radikalen. Insbesondere, weil auch die mitochondriale Funktion geschädigt werden kann, ist eine behutsame Ausleitungstherapie möglichst zeitnah erforderlich.

Anfallende nicht ausscheidbare Stoffe wie Toxine, Schwermetalle, akkumulierte Stoffwechselprodukte, inerte Stoffe oder saure Valenzen werden vom Körper – quasi notfallmäßig – in „Deponien“ abgelagert. Vor allem im Binde- und Fettgewebe, aber auch in den Blutgefäßen, selbst im Gehirn und in der Gallenblase sowie in den Gelenken und anderen Organen werden die Stoffe deponiert. Der mesenchymale Raum wird zunehmend verdichtet. Sludge-Phänomene treten auf (Pischinger, Wendt, Heine).
Diese Ablagerungen hemmen nicht nur den optimalen Stoffeaustausch zwischen dem Blutsystem und der Zelle sowie den Abtransport von Ausscheidungsstoffen, sondern auch die Versorgung mit Betriebsmitteln, wie Aminosäuren, Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Sauerstoff und Wasser.

Die zunehmende Verdichtung des mesenchymalen Bindegewebes lässt daraus rezidivierende Entzündungsprozesse entstehen mit erhöhten Laborparametern von CRP, BKS, TNFa. Ein Circulus vitiosus entsteht.

Das Wohlbefinden wird zunehmend eingeschränkt, die Leistungsfähigkeit sinkt und schließlich tauchen die ersten Symptome auf. Krankheit beginnt.

Die Folgen können Herz-Kreislaufbeschwerden, rheumatologische oder nephrologische Erkrankungen, Stoffwechselstörungen bis hin zum Diabetes Typ 2, auch Autoimmunerkrankungen sowie maligne Erkrankungen und Burnout-Syndrom sein. Dabei liegt es nahe, durch Aus- und Ableitungsverfahren Entlastung zu schaffen. Es bedarf einer gezielten Öffnung und Unterstützung der überforderten Kanäle (Leber, Niere, Haut, Lymphe).

In der naturheilkundlichen Praxis gehören Ausleitungsverfahren zu den Standardtherapien. Dennoch – oder gerade weil es vielfach zur Routine gehört, sollten die Risiken und Nebenwirkungen dieser Verfahren nicht vernachlässigt werden. Nachhaltige Ausleitung erfordert eine sehr individuelle Feinabstimmung der Therapie und eine engmaschig begleitende Unterstützung des Patienten.
Warum, wie, wodurch leiten wir aus und was verstehen wir unter “Ausleiten”?
Ausleiten bedeutet, zusätzlich zu den normalen biochemisch-physiologischen Vorgängen, die abgelagerten Stoffe aus den „Deponien“ zu lösen und über die Filtersysteme (Urogenitaltrakt, Leber, Verdauungssystem) oder Austauschorgane (Haut, Lunge, Schleimhäute) wieder aus dem Körper zu entfernen.

Ausleitende Verfahren sind Behandlungsmethoden, die gezielt der Entgiftung des Körpers dienen sollen. Solange unsere Körpersysteme effektiv arbeiten, herrscht ein Gleichgewicht zwischen den Stoffen, die unser Organismus durch Nahrung, Atmung und Haut aufnimmt und denen, die er wieder durch Nieren, Darm, Haut, Lunge und Schleimhäute ausscheidet. Als Transportweg dient der Blut- und Lymphweg.

Wesentliche ausleitende Verfahren sind:
• Aderlass
• Schröpfen
• Blutegel
• Baunscheidttherapie
• Cantharidenpflaster setzen
• Ableitung über die Niere
• Entgiftung über die Leber
• Purgieren, Ausleitung über den Darm
• Anregung der Schweißabsonderung
• Brechverfahren
• Heilfasten
• Chelattherapie
• Energetische Ausleitungsverfahren
• Pharmakologische Verfahren durch Phytotherapie, Spagyrik und Isotherapie

Ein voll funktionsfähiger Körper leitet die Schadstoffe über die vorgesehenen Ausscheidungsorgane problemlos aus. Die genannten ausleitenden Verfahren bedienen sich überwiegend dieser natürlichen Wege. Diese Funktion kann bei zunehmendem Alter, chronischen Inflammationen oder lange bestehenden Krankheiten erheblich gestört sein.

Wenn wir ausleiten wird der Organismus zunächst erheblich belastet

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Welche Wirkungen und Nebenwirkungen sind zu erwarten?

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Die Praxis der Ausleitung

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Kasuistik 1:

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Kasuistik 2:

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Fazit:

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Literatur:
Abele U.,Stiefvater E.W.: Aschner Fibel,
Haug Verlag, 7. Aufl.1995
Alberts B., Johnson A., Levis J.: Molekularbiologie der Zelle, Wiley-VCH-Verlag 2004
Aschner B.: Paracelsus: Sämtliche Werke,
Band 1-4, Eick-Verlag 1993
Buddecke E: Grundriss der Biochemie,
De Gruyter Verlag 1994,
Dietl H, Ohlenschläger G: „Handbuch der orthomolekularen Medizin“, Haug Verlag, 2. Aufl. 1999, .
Forth W. , Henschler D., Rummel W.: Pharmakologie und Toxikologie, Urban und Fischer Verlag 2001
Gröber U: Orthomolekulare Medizin, WVG, 2002
Kremer H: Die stille Revolution der Krebs- und AIDS-Medizin, Ehlers Verlag 2005
Kiontke, S.: Physik biologischer Systeme, Die erstaunliche Vernachlässigung der Biophysik in der Medizin, Vitatec Verlag 2006
Kiontke. S., Rex Najuch M., M.,Horn, H.: Betriebstemperatur 37 Grad Celsius,
Vitatec Verlag 2007
Kuklinski, B.: Das HWS-Trauma, Aurum-Verlag, 1. Auflage 2008
Kuklinski, B.: Substanz P, neurogene Entzündung und Xenobiotika-Susceptibilität. Umwelt Med. Gesellsch. 3 (2003) 196 – 200
Pall, M.: Wie heilt man Erkrankungen mit Beteiligung des NO/ONOO-Zyklus? Nitrosativer Stress, Martin Pall Info.de, 23.04.10
Ohlenschläger G: Das Glutathionsystem, Ordnungs- und informationserhaltende Grundregulation lebender Systeme“, VFM 1991
Ohlenschläger G: „Freie Radikale, oxidativer Stress und Antioxidantien“, Ralf Reglin Verlag 1995
Pischinger, A., Das System der Grundregulation, Haug , 1. Auflage 1985
Schmid F., Rimpler M., Wemmer U.: Antihomotoxische Medizin, Bd. 1+2, Aurelia Verlag 1996
Wendt, L.: Die Eiweißspeicher-Krankheiten, Haug Verlag 1984

Anschrift der Verfasserin:
Ursula Erbacher
Sudetenstr. 15
61137 Schöneck
Tel. 0 61 87/40 62
Fax 0 61 87/40 61
E-Mail Ursula.Erbacher@medizinart.de


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Naturheilpraxis 10/2012