Atemtrakt

Aromatisches zum Aufatmen

Martina Schneider

Wiederkehrende Atemnot: im günstigsten Fall schlicht Zeichen eines Magnesiummangels. Häufige Atemwegsinfektionen: Selen und Zink sind vielleicht nicht ausreichend im Organismus vorhanden. Infekte, Entzündungen, Asthma, Allergien: Helfer in der Not können Schwarzkümmel, Borretsch und Veilchen sein, da sie bronchienerweiternd, Auswurf fördernd, schmerzstillend, antibakteriell und entzündungshemmend wirken. Die pflanzliche Therapie bei Atemwegserkrankungen sinnvoll unterstützen können manuelle Verfahren wie Osteopathie und Akupressur.


Er erweitert die Bronchien. Er stillt Schmerzen. Bakterien haben gegen ihn wenig Chancen, Entzündungen ebenso. „Schwarzkümmel heilt alle Krankheiten außer den Tod“, gibt Mohammed seinen Anhängern mit auf den Weg. Schwarzkümmel (Nigella sativa), dessen Heimat Ägypten ist, gilt in der Naturheilkunde auch als echter Helfer in der Not, wenn das Immunsystem leidet und der Mensch nicht frei atmen kann. Gegen Erkältungskrankheiten und Sommergrippe hat sich die regelmäßige Einnahme von Schwarzkümmel bewährt.

Das gewonnene Öl hat es in sich: hochwertiges Eiweiß, ätherisches Öl sowie Linol- und Gamma-Linolensäuren – wichtig für die Synthese immunregulatorischer Substanzen. Die Linolensäure stabilisiert Zellmembranen, hormonähnliches Prostaglandin hemmt Entzündungen. Im ätherischen Öl ist die Substanz Nigellon Semohiprepinon besonders wertvoll, die schnelle Hilfe bei Asthma bronchiale und selbst bei Keuchhusten-Attacken leisten kann. Beim Allergiker wird die übersteigerte T-Zellenfunktion stabilisiert und die krankhaft gesteigerte Immunreaktion durch Antikörper unterdrückt. Die übertriebene Immunantwort normalisiert sich, die Mastzelldegranulation wird verringert.

Zudem unterstützen die enthaltenen Vitamine, Mineralien und Spurenelemente das Immunsystem: Vitamin B-Komplex, Vitamine A, C,  D, E, H, Magnesium, Calcium, Natrium, Kalium, Eisen sowie Zink und Selen.

Die im Schwarzkümmelöl enthaltenen Substanzen Thymochinon und Nigellon zeigen vielfältig Aktionen in Tierversuchen. Sie hemmen die 5-Lipoxygenase und die induzierbare Stickoxid-Synthase (beides Enzyme) und sind deshalb möglicherweise bei Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten wirksam.1 In Veröffentlichungen der vergangenen Jahre wurden nachgewiesene blutzuckersenkende, antioxidative, leberschützende, schmerzstillende, antithrombotische, krampflösende, bronchienerweiternde, gegen Tumoren gerichtete und antibakterielle Effekte beschrieben.2,3

Weiterer Helfer in der Not: Borretsch (Borago officinalis). Er war ursprünglich im Mittelmeergebiet heimisch, heutzutage wird er fast in ganz Europa und Nordamerika kultiviert. Nach Mitteleuropa gelangte der heilsame Blaublütler im späten Mittelalter und war bald Zierde vieler Bauerngärten.

Als medizinische Droge verwendet vor allem fürs Immunsystem, Bronchien und Haut wird das Borretschsamenöl, das etwa hochwirksame 21 Prozent g-Linolensäure enthält (im Vergleich: Nachtkerzenöl hat circa neun Prozent), Linol- und Ölsäure, Flavonoide und Tocopherole. Cave: Bei unsachgemäßrer Gewinnung können die in der Pflanze enthaltenen Pyrrolizidinalkaloide ins Öl gelangen, deren Abbauprodukte die Leber schädigen können.

g-Linolensäure ist oft ein Segen für Patienten, die an Ekzemen leiden oder an Neurodermitis erkrankt sind. Hilfreich sein kann Borretschsamenöl zudem bei Atemwegserkrankungen, vor allem wenn sie mit Atemnot verbunden sind, da der hohe Gehalt an Schleimstoffen Bronchien von festsitzendem Schleim befreit, reizlindernd, schweißtreibend und entzündungshemmend wirkt. Zeitgleich beruhigt es die Nerven.

Wohlriechend und wohltuend

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Manuelle Verfahren

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Anmerkungen
1 Vgl. Zu Allergien und allergischer Rhinitis: Kalus U., Kiesewetter H. et al.: Effect of Nigella sativa (black seed) on subjective feeling in patients with allergic diseases. Phytotherapy Research, 2003, 17(10), 1209-14
und Nikakhlagh S., Aryani F.H. et al.: Herbal treatment of allergic rhinitis: the use of Nigella sativa. American Journal of Otolaryngology, 2011, 32(5), 402-7
2 Butt M.S., Sultan M.T.: Nigella sativa: reduces the risk of various maladies, Critical Reviews in Food Science and Nutrition, 2010, 50(7), 654-65
3 Isik H., Kiran B. et al: Potential adjuvant effects of Nigella sativa seeds to improve specific immunotherapy in allergic rhinitis patients, Medical Principles and Practice, 2010, 19(3), 206-11
4 Fried Berning, Jan Hagoort, SKOM 2011, zu lesen über http://www.osteopathie-akademie.de/abstracts/143.html
vgl. auch: Eva-Maria Schäfer, Masterarbeit in Osteopathie, http://www.osteopathic-research.com/paper_pdf/SchaeferEva-Maria_2009_deutsch_engl.pdf

Anschrift der Verfasserin
Martina Schneider
Heilpraktikerin & Wingwave®-Coach
Am Sahrbach 3
53505 Kreuzberg/Ahr
www.naturheilpraxis-in-kreuzberg.de

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Naturheilpraxis 10/2012