FACHFORUM

Guarana

(Paullinia cupana KUNTH ex H.B.K.)

Margret Rupprecht

Guarana ist die koffeinreichste bekannte Droge. Sie enthält 2300 bis 4000 mg Coffein pro 100 g Droge. Da die anregende Substanz jedoch im Gegensatz zu dem im Kaffee enthaltenen Coffein erst nach und nach freigesetzt wird, profitiert man über vier bis sechs Stunden davon. Gewonnen wird Guarana aus den Samen von Paullinia cupana H.B.K. var. typica (Orinokogebiet) oder P. cupana H.B.K. var. sorbilis (Mart.) Ducke (Mauesgebiet).


Der bis zu zwölf Meter lange holzige, immergrüne, mehrjährige Schlingstrauch, der bis in die Urwaldkrone rankt, gehört zur Familie der Seifenbaumgewächse (Sapindaceae) und stammt aus Brasilien (besonders aus dem Amazonasgebiet) und Venezuela. Die Pflanze hat langgestielte, unpaarige, fünfzählig gefiederte, ledrige, stark geäderte und grobkerbig gesägte Blätter und rispige Blütenstände. Die kleinen weißlich-gelben, duftenden Blüten sind unscheinbar. Die circa haselnussgroßen, tiefgelben bis rot-orangefarbenen, dreifächerigen Kapselfrüchte platzen, wenn sie reif sind und sehen dann fast aus wie ein menschliches Auge. Darauf beruht auch die Legende, die besagt, dass aus den Augen einer wunderschönen Indianerin ein Spross entsprungen ist, der Frauen und Männern Kraft, Schönheit und ein langes Leben schenkt. Die Kapselfrüchte enthalten ein bis drei grünliche bis schwarze Samen. Kurz nach der Ernte werden die Samen in einem Wasserkübel von dem weißen Samenmantel gelöst. Dann lässt man sie trocknen. Nach dem Einweichen der Früchte werden sie unter Zugabe von etwas Wasser zu einer dicken Paste, der Pasta Guarana oder Guarana gemörsert. Dieser Teig wird dann per Hand zu kleinen schmalen, harten Barren geformt, die zum Schluss über speziellen Hölzern geräuchert werden. Das Endprodukt ist dunkelbraun und ähnelt einer schmalen, harten Salami. Guarana wird auch als Brasilianischer Kakao oder Guaranabrot bezeichnet. Um das weißliche, nussig-bitter schmeckende Guarana-Getränk der indigenen Bevölkerung zu gewinnen, reiben Frauen den Barren gegen einen feuchten Stein und lösen dabei den Abrieb stetig in einem Gefäß mit Wasser auf. Für die nicht-indianische Verwendung wird aus den getrockneten Früchten maschinell ein feines Pulver gewonnen. Isotonische Getränke, Kaugummis, Bier, pflanzliches Ecstasy und „Energy drinks“ enthalten Guarana vor allem wegen des hohen Coffeingehaltes. Guarana wird jedoch auch pur als Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Weiterhin findet man die Substanz in Dermatologika wie zum Beispiel Rasierschaum.

Historie

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Pharmakologie

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Anwendungsgebiete von Guarana (Erfahrungsmedizin)

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Studien

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Homöopathie

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Literatur:
Christof Jänicke, Dr. Jörg Grünwald, Thomas Brendler: Handbuch Phytotherapie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH, Stuttgart 2003
Mannfried Pahlow: Das große Buch der Heilpflanzen, genehmigte Lizenzausgabe für Weltbild Verlag GmbH, Augsburg by Gräfe und Unzer Verlag GmbH, München 2004
Karen Nieber, Sandra Felke, Anke Schmalz: Coffein: Genussmittel und Arzneistoff, Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 4/2007
Nicole Ehmann: Guarana, nur ein Coffeinersatz, Pharmazeutische Zeitung online, Ausgabe 01/1998

http://www.shi.ch/bkbose/hamp_guarana.pdf
http://de.wikipedia.org/wiki/Guaran%C3%A1
www.online.uni-marburg.de/satere/wirtschaft/guarana/guaranapflanze/index.htm
http://www.online.uni-marburg.de/satere/wirtschaft/guarana

Anschrift der Verfasserin:
Heike Lück-Knobloch
Heilpraktikerin
Everskamp 8
40885 Ratingen
E-Mail: Heike_lueck@gmx.de

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Naturheilpraxis 9/2012