Krebsforum

Viren: Pro und contra Krebs

Heinrich Schürg

Einführung: Nachdem der ursächliche Zusammenhang zwischen Papillomviren und Gebärmutterhalskrebs erforscht wurde, scheint ein solcher auch bei anderen Tumor- und Virenarten zu bestehen. Andererseits wird im Rahmen von Virotherapien auch der Einsatz von „Impfviren“ zur Tumorbekämpfung erforscht. Onkolytische Viren sind in der Lage, sich selektiv im Gewebe von Tumoren und Metastasen zu vermehren und diese anzugreifen. Ein wirksamer Angriffspunkt könnte auch durch den Nachweis von Stammzellen im Tumor-Konglomerat identifiziert werden. Bei der Virotherapie mit ins Kalkül zu ziehen sind blande oder akute Reaktionen, d. h. „Impfschäden“ wie sie bei unterschiedlichen Impfverfahren dokumentiert sind. In den „Naturheilkundlichen Anmerkungen“ wird die hundertjährige Forschungsarbeit im Bereich von Krebsentstehung im Zusammenhang mit mikrobieller Infektion sowie ein Fall aus einer Naturheilpraxis dargestellt.


Viren – Verursacher von Krebs?

Im Jahre 2008 erhielt Professor Dr. med. Dr. h. c. mult. Harald zur Hausen hälftig den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. In Jahrzehnte langer Forschungsarbeit und gegen erheblichen Widerstand aus Fachkreisen hatte er nachgewiesen und darüber aufgeklärt, wie Papillomviren Gebärmutterhalskrebs verursachen. Anlässlich seiner Rede im Karolinska Institut in Stockholm, Schweden, äußerte zur Hausen seine Einschätzung, „dass heute mehr als 20 Prozent der weltweiten Krebserkrankungen auf Infektionskrankheiten zurückgehen“.1 Als eines der weiteren Beispiele einer Viren-initiierten Tumorerkrankung gilt Leberkrebs, der gemäß einer im Jahre 2002 in Taiwan durchgeführten Studie mit dem Hepatitis-B-Virus in ursächlichem Zusammenhang zu stehen scheint.2

Zur Hausens gemeinsam mit Co-Autorin Katja Reuter verfasstes Buch „Gegen Krebs. Die Geschichte einer provokanten Idee.“ (s. Anm. 1) enthält die Widmung „Für alle Wissenschaftler, die originelle Ideen verfolgen, und jene, die dazu ermutigen“.

Eine der Zielrichtungen aktueller Forschung nannte zur Hausen im Rahmen eines dem Wissenschaftsjournal „Nature“ gewährten Interviews.3 Um eine Erklärung zu seiner Feststellung gebeten, Darmkrebs könne in Zusammenhang mit einem Virus stehen, der in rohem oder halbgarem Rindfleisch enthalten ist, führte er aus, die Ermittlung eines solchen Virus gleiche zwar der Suche nach einer Stecknadel im Heuhaufen, doch mit dem Fortschritt der Sequenzierungstechniken sei mit der Entdeckung vieler weiterer Viren in menschlichen Zellen zu rechnen, dabei auch Krebs auslösender Wirkstoffe. Der Darm enthält eine enorme Anzahl von Mikroben. Bei vielen Viren handelt es sich um Bakteriophagen. Es sei eine komplizierte Geschichte, deren Auflösung lange Zeit in Anspruch nehmen würde. Dabei erinnerte er an den langen Zeitraum, den die Aufklärung der Wirkung von HPV-Viren bis zum Nachweis seiner Beziehung zu Gebärmutterhalskrebs erforderte.

Infektionen – „Mitverursacher“ von Leukämie bei Kindern?

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Virotherapien – Impfviren zur Tumorbekämpfung

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Sind Parvoviren aber harmlos?

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Naturheilkundliche Anmerkungen

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Olivier C-M, 45 Jahre

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Anmerkungen
1 Harald zur Hausen, Katja Reuter: „Gegen Krebs – Die Geschichte einer provokanten Idee“, S. 279, Rohwolt Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, 2010
2 Ecda. S. 316
3 „Nature“, Volume 478, S. 12, 13. Oktober 2011.
4 „Nature Reviews Cancer 6, 193-203, 01.03.2006
5 „Science“ 18.01.2008, Vol. 319, No. 5861, pp. 336-339
6 Breitenbach et al. „Intravenous delivery of a multi-mechanistic cancer–targeted oncolytic poxvirus in humans“, “Nature” 01.09.2011, Vol. 477, pp 99 – 102
7 „Viren gegen Krebs“, Frankfurter Rundschau, 07.12.2011
8 Doc Check Flexikon
9 „Mammakarzinom – Erstmals Wirkstoff gegen Tumorstammzellen“, Deutsches Ärzteblatt, 14.08.2009
10 Deutsches Ärzteblatt 1996; 93 (43)
11 Quelle : FAZ 11.9.2011
12 Eine aus Kaltblüter-Tuberkulose abgeschwächte Form, die auf Warmblüter nicht mehr pathogen wirkt. (Vergleichbar mit der Pocken-Impfung).
13 Petra Werner „Der Heiler – Tuberkuloseforscher Friedrich F. Friedmann“, Köhler & Amelang, Verlagsgesellschaft mbH,
München, Berlin, 2002, S. 236
14 Wolfgang Spudy, Hp. „Schutz- und Abwehrsysteme des Organismus“, „Der Heilpraktiker“, Januar 2012, S. 10-14

Anschrift des Verfassers:
Heinrch Schürg
Hermann-Brill-Str. 28
65197 Wiesbaden

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Naturheilpraxis 6/2012