SPEZIAL

Die Milz – Organ der Mitte

Aufgaben, Erkrankungen und Therapiemöglichkeiten

Anita Kracke

Die Milz (splen, lien) wird innerhalb der Medizin eher stiefmütterlich behandelt. Obgleich wir hervorragende Kenntnisse über die Anatomie, Physiologie und Pathologie unseres Körpers haben, bestehen über die Milz nur sehr spärliche Angaben besonders im Vergleich zu anderen inneren Organen wie z.B. der Leber. Im Altertum schrieb man der Milz die Entstehung der schwarzen Galle und der Melancholie zu, oder man sah sie als Quelle des Lachens an, weil sie den Körper von schwarzer Galle reinigte. Auch stammen Hinweise auf die Vier-Säfte-Lehre aus dieser Zeit. Bis in unsere Tage hat sich zudem die Vorstellung gehalten, dass mit der Entfernung der Milz eine bessere Laufleistung des Betroffenen einhergehe, da das Seitenstechen auf eine Reizung und Vergrößerung der Milz zurückzuführen sei, weshalb eine Entfernung empfohlen und teilweise auch durchgeführt wurde. Lange Zeit galt die Milz als nicht lebensnotwendig, ihre Funktionen waren unklar.


Embryologie

Bereits in der fünften Embryonalwoche entsteht zwischen den beiden Blättern des Mesogastricums die Milzanlage aus einigen dunklen Blutbildungsherden, welche verschmelzen und denen die Milz ihre braune Farbe verdankt. In den ersten Entwicklungsmonaten ist die Milz ein wichtiges Blutbildungsorgan. Nach der Geburt entstehen in ihr nur noch Monozyten und Lymphozyten. Allerdings behält sie zeitlebens die Fähigkeit, unter bestimmten Umständen Blutzellen zu bilden. In den Follikeln der weißen Pulpa siedeln sich B- und T-Lymphozyten an. Die Aufgaben der Milz sind eng mit der Entwicklung dieser Lymphozyten verbunden.

Anatomie und Histologie

Die Milz wiegt circa 150 g, ist durchschnittlich 7 cm breit, 11 cm lang und 4 cm dick. Sie liegt im linken oberen Quadranten des Abdomens hinter dem Magen unter dem Zwerchfell. Sie berührt außerdem den Pankreasschwanz, die linke Colonflexur und den linken Nierenpol. Ihre Längsachse folgt beim liegenden Menschen etwa dem Verlauf der zehnten Rippe. Beim Gesunden ist sie unter dem Rippenbogen nicht tastbar. Wenn sie ertastet werden kann, ist sie entweder krankhaft vergrößert oder durch Veränderungen im Brustraum nach unten verdrängt. Es gibt akzessorische Milzen, die meist in der Nähe des Milzhilus einzeln oder zu mehreren auftreten. Eine zusätzliche Milz kann auch ganz oder teilweise im Pankreasschwanz oder im Ligamentum gastrolienale eingebettet sein. Solche akzessorischen Milzen, die gewöhnlich einen Durchmesser von etwa 1 cm haben, treten bei circa zehn Prozent der Bevölkerung auf.
Die Milz ist das einzige lymphatische Organ, das direkt in den Blutkreislauf eingeschaltet ist. Arteriell wird sie durch die Arteria lienalis aus dem Truncus coeliacus versorgt, der venöse Abfluss erfolgt über die Vena lienalis, die durch den Milzhilus wieder austritt und ihr Blut über die Vena porta in die Leber abgibt.

Die Milz ist sympathisch innerviert, was der Blutregulation dient. Die Milzkapsel und einige Immunzellareale sind zusätzlich sensorisch innerviert.

Das schwammige Milzgewebe ist von einer bindegewebigen zarten Kapsel überzogen, von der aus feine Trabekel mit zarten Myofibrillen in das Innere ziehen und gemeinsam mit retikulärem Bindegewebe ein dreidimensionales Balkenwerk bilden, in welches das Prenchym aus roter und weißer Pulpa eingebettet ist. Die weiße Milzpulpa besteht aus einer Zentralarterie, um die sich wie eine Scheide lymphatisches Gewebe anordnet, die sogenannte periarterioläre lymphatische Scheide (PALS). Die rote Milzpulpa ist gekennzeichnet durch venöse Sinus und knotenförmige Ansammlungen, die phagozytierende Makrophagen, Erythrozyten, Thrombozyten, Granulozyten, Lymphozyten und Plasmazellen enthalten. Volumenmäßig verhalten sich die rote zur weißen Pulpa wie 3:1.

Ihre Hauptaktivität entfaltet die Milz in der Pubertät, danach bildet sie sich zurück, so dass sie im Alter von 50 Jahren lediglich die Aktivität wie bei einem einjährigen Kind hat.

Funktionen der Milz

1. Schulmedizin

2. Chinesische Medizin

3. Anthroposophie

Diagnosemöglichkeiten

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Therapiemöglichkeiten

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Zusammenfassung der unterschiedlichen Sichtweisen

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Zusammenfassung

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Literatur:
Bach, H.-D.: „Äußere Kennzeichen innerer Organe“, Bio Ritter GmbH Verlag, Tutzing 2000
Bach, H.-D.: „Krankheit und Zunge“, Bio Ritter GmbH Verlag, Tutzing 1996
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Hauser, Willy, Jahn, Claus: „Die Milz in der Iridologie“, Felke Institut, Gerlingen 2005
Heine, Hartmut: „Die Grundregulation“, 2. Auflage, Hippokrates Verlag, Stuttgart 1998
Hertzka / Strehlow: „Große Hildegard-Apotheke“, Bauer Verlag, Freiburg i. Br. 1989
Kaptchuk, Ted J.: „Das große Buch der chinesischen Medizin“, Otto Wilh. Barth Verlag, Bern 2010
Kobau, Christian: „Ganzheitliche und naturheilkundlich orientierte Zahnmedizin“, ISBN Nr. 3-9500303-4-4, Semmelweis Verlag, Hoya
Kracke, Anita: „SANUM-Post Nr. 84”, Semmelweis Verlag, Hoya 2008
Nuland, Sherwin: „Der Blick unter die Haut“, Blessing Verlag, München 2002
Ploberger, Florian: „Rezepturen aus westlichen Kräutern für Syndrome der Traditionellen Chinesischen Medizin“, Bacopa Verlag,
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Ploberger, Florian: „Westliche Kräuter aus Sicht der Traditionellen Chinesischen Medizin“, Bacopa Verlag, Schiedlberg 2008
Roitt, Ivan M, et al.: „Kurzes Lehrbuch der Immunologie“, Thieme Verlag, Stuttgart 1995
Strehlow, Wighard: „Hildegard Heilkunde von A-Z“, Knaur Verlag 1993
Traversier, Rita, Staudinger, Kurt, Friedrich, Sieglinde: „TCM mit westlichen Pflanzen“, Sonntag Verlag, Stuttgart 2005
Vogel, Heinz-Hartmut: „Die vier Hauptorgane“, Verlags GmbH, Bad Boll 1995

Anschrift der Verfasserin:
Dr. med. vet. Anita Kracke
Hasseler Steinweg 9
27318 Hoya

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Naturheilpraxis 5/2012