Chronische Krankheiten

Kranksein verstehen

Falk Fischer

Als Arzt oder Heilpraktiker ist man gewöhnlich an konkreten Behandlungsmöglichkeiten klar diagnostizierter Erkrankungen interessiert. Bei der hoch entwickelten Kunst der Diagnostik wird allerdings übersehen, dass in manchen Fällen, vor allem bei chronischen Krankheiten, wenn noch so spezifische Behandlungsmethoden nicht in der gewünschten Weise greifen, die Genauigkeit der Diagnostik auch heilungshindernd sein kann, indem sie den Blick für das eigentliche Kranksein ein Stückweit verstellt. Behandelt werden dann oft nur die Krankheiten, nicht die hilfesuchende Person.


Das Kranksein ist in all seinen Facetten ein so häufig anzutreffender Zustand, dass er beinahe als etwas zum Leben Dazugehöriges empfunden wird. Schaut man aber in die (vom Menschen unberührte) Natur auf das Lebensganze, dann kommt Krankheit darin kaum vor – klimatische, das gesamte Lebenssystem schwächender Extremsituationen ausgenommen. Der Urwald beispielsweise ist in seiner Gesamtheit von Flora und Fauna ein Ausbund quellenden, urgesunden Lebens, und das unter so schwülwarmen Bedingungen, die eigentlich den besten Nährboden für das Gedeihen von Krankheit und Ausbreitung von Seuchen bieten sollten.

Tatsächlich aber tritt Krankheit in der Evolutionsgeschichte erst mit dem Erscheinen des Menschen auf. Die Bibel prägt dafür das Bild des gefallenen Engels Lucifer bzw. des „Durcheinanderwerfers“ Diabolo, der erst am 6. Tag der Schöpfung, also gemeinsam mit dem Menschen die Bühne betritt. Und im Bild vom Sündenfall, gleichbedeutend mit dem Erwerb der Erkenntnis von Gut und Böse, ist bereits der wesentliche Grund dafür das „Durcheinandergeraten“ intuitiv erfasst – nämlich die Bewusstseinsbildung. Erkennen von Gut und Böse meint letztlich nichts anderes, als heraustreten zu können aus der Unmittelbarkeit des spontanen Handelns. Das setzt die Fähigkeit voraus, spontane Bedürfnisse und Handlungsimpulse hemmen oder zurückstellen zu können und dadurch eine Außenperspektive auf die eigenen Bedürfnisse und das eigene Handeln zu gewinnen, also ein Wissen über das eigene Tun. Dieses Wissen eröffnet eine bis dato unbekannte Qualität von Handlungsfreiheit, verpflichtet aber andererseits auch den Menschen darauf, sich aktiv gegenüber seinen Bedürfnissen zu verhalten und darin sich gewahr zu werden.

Verpflichtung zur Selbst-Entwicklung

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Verbinden mit dem Lebensfluss

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Heilmittel mit Verbindungfördernder Qualität

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Glechoma hederacea (Gundelrebe) – die Einbeziehende

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Taraxacum officinale (Löwenzahn) – der Wandlungskünstler

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Seinem Wesen nach ist auch der Löwenzahn wie die Gundelrebe eine absolute Belebungspflanze, die stockende Prozesse, speziell stockende Wandlungs-, Anverwandlungs- und Anpassungsprozesse neu in Fluss bringt. Aus dieser Fähigkeit resultiert seine allgemein stoffwechsel-anregende Wirkung und seine hervorragende Bewährung bei chronisch-rheumatischen und chronisch degenerativen Leiden.

Literaturhinweise
[1] R. Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002
[2] Heinz Deuser (Hrsg.): Bewegung wird Gestalt. Der Handlungsdialog in der ARBEIT AM TONFELD®. edition doering, Bremen 2004

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer. nat. Falk Fischer
Wissenschaftsjournalist
Arbeit am Tonfeld®
Tannenweg 35a
50374 Erftstadt
FalkFischer@web.de
www.falkfischer.com

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Naturheilpraxis 05/2012