Akupunktur/TCM

Besuch einer Moxafabrik in Nepal

43. TCM Kongress in Rothenburg 15. Mai bis 20. Mai 2012 Fertilität – Kinderheilkunde

Sylvia Köhn

Ein großes Anliegen des TCM-Sozialforum – Chinesische Medizin über Grenzen e.V. ist es, die Unabhängigkeit der örtlichen Bevölkerung zu fördern. Aus diesem Grunde suchen wir immer wieder Möglichkeiten für die eigene Herstellung unseres Behandlungsmaterials. Unseren Aufenthalt in Nepal im letzten Herbst nutzte unser Team, um dort eine Moxafabrik zu besuchen.


Eine schon seit langem in Nepal lebende Japanerin etablierte diese Produktionsstätte für hochwertiges Moxa und gründete eine Non-Profit-Organisation. Die Idee dahinter ist, Menschen in Nepal ein Einkommen zu ermöglichen und Japan mit reiner, feiner Moxawolle zu beliefern. Es war ein sehr interessantes Erlebnis für uns, das besondere Herstellungsverfahren von Moxawolle, gerade in einem niedrig technologisiertem Land wie Nepal, zu erfahren.

Es werden noch vor der beginnenden Regenzeit im Juni, wilde Artemesia (Ai Ye) Pflanzen von der umliegenden Bevölkerung gesammelt. Die Pflanzen sollten nicht älter als anderthalb Monate und nur ca. 15 cm hoch gewachsen sein. Junge Pflanzen, noch vor der Blüte, haben eine bessere Qualität und ergeben, obwohl nur der obere Teil der Pflanze genutzt wird, eine höhere Ausbeute. Nach der Ernte beginnt ein sehr aufwändiger Prozess. Schon die Sammler lassen das frisch geerntete Kraut fünf bis zehn Tage in der Sonne trocknen. Sie wenden die Blätter vorsichtig 1- bis 2-mal täglich, für eine gleichmäßige Trocknung, bevor sie es in die Fabrik bringen. Dort wird es maximal anderthalb Jahre trocken gelagert, jedoch wenigstens bis zur kommenden Wintersaison nach dem Monsun. Zu dieser Zeit ist es in dieser Gegend normalerweise kühl und trocken und somit eine Jahreszeit mit besten Voraussetzungen für den Herstellungsprozess.

Sylvia Köhn, Vorsitzende TCM-Sozialforum

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Naturheilpraxis 4/2012