Phytotherapie

Lärchenharz gegen Borrelien

Isolde Riede

Larix decidua, die Lärche, ist ein sommergrüner Nadelbaum, der in der Alpenregion häufig vorkommt. Dort war das Lärchenharz ein alt bewährtes Arzneimittel, das heute in Vergessenheit geraten ist. Anwendungen wurden durch schulmedizinische Therapien ersetzt, die scheinbar schneller wirken. Aus dem Harz wurden auch Terpentin und Kollophonium hergestellt. Diese Stoffe wurden mittlerweile durch chemisch hergestellte Produkte ersetzt, die die Funktionen übernahmen. So ist der Harzgewinn, das „Pechen“, heute unbedeutend. E. Unterhofer(1) hat viele Quellen und Informationen darüber zusammengetragen.


Am Anfang steht hier die Danksagung. Dank gebührt Herrn Pölz, dem großen Geist, der diese Therapie wiedergefunden hat, Herrn Stadler, der sie umgesetzt hat, und Herrn Flaskamp für die Information.

Alte Dokumente beschreiben medizinische Anwendungen bei Ohrenschmerzen, Rheuma, Neuralgien, Infekten der Haut oder Zahnweh. Sehr häufig wird die Harzsalbe eingesetzt, ihre Wirkweise wird beschrieben als kräftige Anregung der Abwehrkräfte, ähnlich wie bei den Ichthyolsalben. Auch die innerliche Anwendung wird beschrieben bei Gonorrhoe. Die innerliche Anwendung kann mit Nebenwirkungen einhergehen, Nierenreizung, Durchfall und Allergien wurden eruiert.

T. laricina fand in die klassische Homöopathie Eingang und wird eingesetzt bei rheumatischen Beschwerden, ziehenden und brennenden Schmerzen, Nierenproblemen mit trübem Harn, Schleimaussonderungen oder Proteinurie.

Seit 1978 arbeitet die Kommission E, eine Fachgruppe aus Pharmakologen, Biologen und Ärzten, die Heilpflanzen auf Inhaltsstoffe, Wirkungen und Nebenwirkungen analysiert. Das Extrakt des Harzes aus Larix decidua – Terebinthina (T.) laricina – erhielt am 5.12.1984 eine Positivmonographie, das heißt therapeutische Wirkungen können festgestellt werden.

Borrelia burgdorferi ist eine Spriochäte, dem Erreger der Syphilis (Treponema pallidum) verwandt. Borrelien können als Spirillen auftreten, so bewegen sie sich frei durch den Wirtskörper und können jedes Gewebe erreichen. Sie können sich aber auch zu Cysten abkapseln. Cysten bilden sich bei ungünstigen Wachstumsbedingungen, auch unter Penicillin-Gabe. Borrelien-Infektionen können mitunter zu einer lokalen Rötung führen, der Erythema migrans. Der Erreger persistiert, es entwickelt sich eine Borreliose Jahre nach der Infektion.

Häufig werden Nervenbahnen angegriffen, auch die zum Herzen oder im Zentralnervensystem. Die Spätfolgen der Schädigungen sind gravierend, Herzrhythmusstörungen oder Morbus Alzheimer können auftreten. Die Symptomatik ist also extrem variabel, weshalb eine klare Diagnostik nach dem klinischen Bild nicht möglich ist und viele Therapeuten die Ursache der Symptome nicht erkennen können. Leider ist eine Impfung gegen Borrelien bislang nicht gelungen. Eine spätere Antibiose ist oft nicht dauerhaft erfolgreich.

Bei Verdacht auf Borreliose empfiehlt sich ein Antikörpertest im Serum. Gemessen werden Anti-Borrelien-IgG und Anti-Borrelien-IgM. IgM-Antikörper treten etwa zwei Wochen nach der Infektion auf und werden abgelöst von IgG-Antikörpern nach etwa vier Wochen. Meist wird man die frische Infektion, also die IgM-Antikörper, nicht mehr finden und nur die später auftretenden IgG-Antikörper messen. Leider haben die heute zur Verfügung stehenden Tests eine geringe Trefferquote. Mit dem Elispot überprüft man die spezifische Immunantwort von erregerspezifischen T-Zellen. Dieser Test zeigt die akute Aktivität der Borrelien an.

Verschiedene Therapien stehen zur Wahl. Die Antibiose steht derzeit im medizinischen Repertoire an der Spitze. Alternative Therapien wurden bereits erfolgreich eingesetzt, z.B. Kardenextrakt oder kolloidales Silber (2, 3). Alle bislang verfügbaren Therapien können die Symptomatik stabilisieren, meist persistieren die Erreger jedoch weiter, so dass von einer Ausheilung kaum ausgegangen werden kann.

Hier wird die Behandlung einer Patientin mit Lärchenharzextrakt beschrieben. Durch die Aufnahme von T. laricina entsprechend insgesamt 7 g Harz innerhalb von sechs Wochen kann eine deutliche Verbesserung der Symptomatik erreicht werden. Die Anamnese und Labortests lassen den Schluss zu, dass die Infektion erfolgreich besiegt ist.

Ergebnisse und Diskussion einer Borreliose-Pilotfallstudie

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Referenzen:
(1) E. Unterhofer 2010 Lärchenharz und seine Bedeutung in der Naturheilkunde, www.centaurium.at/sonstiges/PDF_Laerche.pdf
(2) I. Riede 2011 Borreliose: Drei-Säulen-Therapie, Der Freie Arzt 52, 4-5, 44-45
(3) W.-D.Storl 2007 Borreliose natürlich heilen. AT Verlag Baden & München ISBN 978-3-03800-360-1

Anschrift der Verfasserin
Isolde Riede
Im Amann 7
88662 Überlingen

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Naturheilpraxis 03/2012