Phytotherapie

Infektanfälligkeit im Winter – einmal anders betrachtet

Gudrun Germann

Gerade in der dunkleren und kalten Jahreszeit häufen sich Erkältungskrankheiten oder Reizungen der Schleimhäute. Schulmedizinisch wird als Grund eine Infektion mit bestimmten Bakterien oder Viren angegeben. Meist ist dies allerdings erst der Auslöser und nicht die Ursache. Ab September reduziert die Sonne ihr Leistungsspektrum, der menschliche Körper versucht sich dem jahrhundertealten Zyklus des „Winterschlafes“ anzupassen und reduziert seine Stoffwechselvorgänge. Dies betrifft auch die Aktivität der Nebennierenrinde und der natürlichen Produktion des körpereigenen Cortisols. Unterstützt wird dieser defensive Vorgang oftmals durch mangelnde Vitaminzufuhr.


Insbesondere das Vitamin C spielt eine wichtige Rolle in der Glucocorticoid-Synthese und Vitamin B5 erhöht die Corticosteroidproduktion, sollte jedoch als Vitamin-B-Komplex Präparat eingenommen werden. Die Spurenelemente Magnesium, Zink und Selen spielen ebenfalls eine wichtige Rolle; hier kann auch an entsprechende Schüßlermittel als Einschleuser gedacht werden.

Als eine der Hauptauslöser sind unsere derzeitige Hektik, Erschöpfung und Stress nicht zu unterschätzen. Gerne wird die beliebte Diagnose „Burnout“ für die Folgen einer beruflichen Überbeanspruchung mit seelischer Erschöpfung verwendet. „Burnout“ kommt aus dem Englischen und heißt übersetzt „ausbrennen“. Was sich unter Stress allerdings zuerst ausbrennt oder ausleert, sind die Nebennierenrinden und deren natürliche Hormonproduktionen. Frühe Warnsignale können chronische Müdigkeit, Energiemangel und Motivationsverlust sein. Hält dieser Zustand länger an, dekompensiert der Körper in Richtung Infektanfälligkeit, Immunschwäche und Auto-Immunkrankheiten.

Krank im Urlaub

Aber wir Menschen denken ja, wir wären schlau und versuchen, dem allen entgegen zu wirken. Wir gönnen uns endlich ein paar Tage Urlaub, damit sich der Organismus regenerieren kann – und dann werden wir plötzlich im Urlaub oder über die Feiertage krank. Was ist passiert?

Der anpassungsfähige „Organismus Mensch“ versucht in Stressphasen solange wie möglich seine Leistungsfähigkeit zu halten und schraubt seine Cortisolproduktion hoch.

„Wir müssen noch ein paar Tage durchhalten, dann haben wir Urlaub“ – dies ist kein selten gehörter Satz von Selbstständigen, überforderten Müttern und so weiter. Man fährt zu Hunderttausenden in den Urlaub. Volle Autobahnen, Stau sowie neues Klima sind nur einige, „begleitende“ Negativfaktoren. Ist man angekommen, tut man nichts mehr – man kann loslassen.

Die Nebennieren denken “Prima, jetzt können auch wir uns erholen“, und sie fahren ihre Überaktivität auf Sparflamme. Dem Körper steht in diesem Moment wenig Cortison zur Verfügung, dann erfolgt entweder eine oftmals geringe Kontamination von außen, oder ein alter Erreger spült nach oben und meldet sich. In den schönsten Tagen des Jahres wird man plötzlich krank.

Besser haben es da allerdings die Sportler mit dem Hang zu Risiko-Sportarten. Sie puschen weiterhin ihre Nebennieren mit sogenanntem „sportlichen Kick“ hoch und sagen: „Das ist genau das, was ich im Urlaub brauche“.

Physiologische Zusammenspiele

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Therapeutische Ansätze

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Heilpflanzen

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Medizin der Hildegard von Bingen

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Das Wermutelixier ist leicht selbst herzustellen und anzuwenden.
130 g Honig auf 1 l Wein und vorsichtig aufkochen.
50 ml Wermutsaft zugeben und noch einmal aufkochen, heiß in sterile Gläser füllen.
Jeden 2. Tag morgens nüchtern ein Likörgläser voll trinken.

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Literatur bei der Verfasserin

Anschrift der Verfasserin:
Gudrun Germann
Gesundheitshaus Viriditas / Phytaro Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund

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Naturheilpraxis 03/2012