FACHFORUM

Segmentanwendungen in der psychosomatischen Herz-Kreislauftherapie

Peter Germann

Psychosomatische Geschehen sind Beschwerdebilder, welche organische Reaktionen zeigen, die auf Grund von überschießenden vegetativen Aktivitäten hervorgerufen werden, aber keinen pathologischen Befund aufweisen. Eigentlich sind alle körperlichen Systeme direkt oder indirekt vom Vegetativum gesteuert, aber bei einigen ist es besonders auffällig. Zu denen gehören der Magen-Darmtrakt und das Herz-Kreislaufsystem. Die so genannten stressbedingten Managersyndrome machen sich sehr häufig mit Sodbrennen, Druck im Oberbauch oder Sensationen im linken Brustraum bemerkbar. Dazu kommen Schwindelattacken, Bluthochdruck und durch Erwartungshaltung geschürte Angstgefühle. Was anfangs als relativ harmlos einzustufen ist, kann sich allerdings auf Dauer tatsächlich körperlich manifestieren und somit nicht mehr als nur rein funktionell eingestuft werden.


Funktionelle Herz-Kreislaufbeschwerden

Die Traditionelle Chinesische Heilkunde (TCM) hat die gesamten menschlichen Organsysteme in einen weltlichen Hofstaat eingeteilt. Das Kaiserorgan ist das Herz; hat der oberste Herrscher Beschwerden, dann ist der gesamte Hofstaat in Aufruhr. Dieses Beispiel zeigt, dass auch schon geringe Herzbeschwerden mit Erwartungshaltung, Angst und genauester Beobachtung einhergehen. Würden wir Missempfindungen in gleicher Größenordnung beispielsweise am Knie haben, werden diese in der Regel ignoriert oder maximal als lästig eingestuft.

Beim Herzen allerdings kommt Panik auf. So ist auch der vegetative Herztypus immer ein Angstpatient. Der Organneurotiker ist in der Lage, sich den ganzen Tag zu beobachten und kleinste Unregelmäßigkeiten als gefährlich einzustufen. Somit hat er oft so gut wie keine Energie mehr, den täglichen Anforderungen gerecht zu werden. Ich habe einen Herzneurotiker als Patienten, der Mittwochnachmittags nicht das Haus verlässt. Dann haben fast alle Praxen geschlossen und im Falle seines ständig erwarteten „Herzinfarktes“ räumt er sich somit eine geringe Überlebenschance ein.

Vor einigen Jahren gab es die Fernsehserie „Gesundheitsmagazin Praxis“. Als meine Frau noch als Krankenschwester in der Hauptaufnahme einer Klinik arbeitete, wurde an den Nachtdienst der Intensivstation bei TV-Themen wie „Herzinfarkt“ die Warnung weitergeben, heute Abend mit erheblichem Patientenaufkommen zu rechnen. Zwei Stunden nach der Sendungsausstrahlung kamen die ersten Rettungswagen mit genau den vorher gesendeten Symptomen. In Anlehnung an den Namen des damaligen Moderators nannte man diese Syndrome „Morbus Mohl“.

Trotz aller Verharmlosung ist das Beschwerdebild der Patienten ernst zu nehmen. Er ist im extremsten Falle grau im Gesicht, kaltschweißig und weist massive Herzsymptome auf, welche auch vom Notarzt nicht sofort als ernst oder vegetativ einstufbar sind. Der Patient erleidet Todesängste; beruhigen und angenommen werden sind mit die wichtigsten Erste-Hilfe-Anwendungen. Langfristig muss ihm natürlich angeraten werden, sich auch in psychotherapeutische Behandlung zu begeben. Das Erlernen von Yoga, Autogenem Training und die Anwendung von formelhaften Vorsätzen sind ebenfalls zu befürworten.

Häufig hat diese Klientel Angst davor, mit anderen Menschen über ihre Beschwerden zu sprechen. Sie verstehen sich selbst nicht und können nicht glauben, dass momentan tatsächlich nichts Ernstes dahinter steckt. Auch die „gut gemeinten“ Hinweise, sich zusammen zu reißen, nutzen ihnen überhaupt nichts. Da die Symptome in unregelmäßigen Abständen den Patienten immer wieder heimsuchen, glaubt dieser im Laufe der Zeit nicht mehr, dass hinter seinem Beschwerdebild nichts Organisches steckt. Er geht davon aus, dass von offizieller medizinischer Seite etwas noch nicht bei ihm entdeckt wurde und er sich somit als hochgradig gefährdet einstuft. Dies können gelesene, gesehene oder weitergegebene Fakten sein, die er sofort auf sich umlegt. Da sein Symptomenkomplex für ihn nicht greifbar ist, wird der Gedanke immer attraktiver, unter einem Krankheitsbild zu leiden, welches so in der Medizin noch unbekannt ist.

Häufig wünscht er sich etwas „Begreifbares“, mit dem er besser umgehen könnte.
„Hätte ich doch einen Beinbruch oder eine Blinddarmentzündung – dagegen kann schnell etwas unternommen werden und in kürzester Zeit wäre ich, trotz momentaner Unannehmlichkeiten, wieder genesen.“

Funktionelle Herz-Kreislaufberatung in der Praxis

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Segmenttherapie

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Externe Anwendung von Phytotherapie in der Reflexzone

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Herzreflexzonen

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Zusammenfassung

Äußere Anwendungen und auch die Phytobalneologie haben therapeutisch einen hohen Stellenwert. So können beispielsweise ätherische Öle bei einer Anwendung mit erhöhter Schalentemperatur wie Bad, Hyperämie durch Massage sowie Sauna, als chemische Verbindung schon nach zwanzig Minuten im Blut nachgewiesen werden. Es handelt sich hierbei um ein potentes Therapeutikum, welches durch die reflektorische Wirkung noch erhöht wird.

Sonstige Anwendungen oder medikamentöse Verabreichungen sind möglich und teilweise auch nötig.

Anschrift des Verfassers:
Heilpraktiker Peter Germann
Gesundheitshaus Viriditas / Phytaro–Heilpflanzenschule Dortmund
Im Karrenberg 56
44329 Dortmund

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Naturheilpraxis 3/2012