FACHFORUM

Ganzheitliche Pflanzenheilkunst

Falk Fischer

Die Heilungspotenz von Heilpflanzen wird gemeinhin erheblich unterschätzt. Heilpflanzliche Arzneien gelten als „sanfte Arzneien“, wobei „sanft“ nicht nur mit weitestgehender Nebenwirkungsfreiheit assoziiert ist, sondern unterschwellig auch mit „nur schwach wirksam“. Das ist falsch. So gibt es viele dokumentierte Fallbeispiele, bei denen Heilpflanzenanwendungen auch sehr hartnäckige, schwere Erkrankungen zu heilen vermochten, denen weder mit starken schulmedizinischen Arzneien und Methoden, noch mit anderen Heilungsansätzen beizukommen war (so etwa der Fall eines Patienten mit chronisch tief eingerissener, spröder Haut an den beiden Händen.


Nachdem Wärmeanwendungen, Fett- und Kortisonsalben keine nennenswerten Erfolge zeitigten, war es eine Bellis(Gänseblümchen)-Urtinktur, die binnen weniger Wochen die völlige Abheilung brachte). Richtig ist vielmehr, dass ungiftige Heilpflanzen nicht „gewaltsam“ wirken, also keine Wirkungen losgelöst von allen Selbstregulationsstrebungen des Leibes erzwingen. Heilpflanzen wirken primär ermöglichend, bereiten – bildlich gesprochen – das Bett für bestimmte Selbstorganisationsweisen, die dem erkrankten Leib nicht mehr oder nur unzureichend zur Verfügung stehen. Dies gilt freilich nur für Zubereitungsarten, bei denen die Kohärenz der inhaltsstofflichen Komposition (was mehr meint als das nur stochastisch synergetische Zusammenspiel der geeinzelten Inhaltsstoffe) entwickelt und entfaltet ist, wie es z.B. für Ceres-Urtinkturen der Fall ist oder auch für einige spagyrische Zubereitungsarten. Nur dann hat man es bei der Arznei mit einer irreduziblen Ganzheit zu tun, kann also mit der Pflanze selbst, mit ihrem Lebensimpetus oder Wesen arbeiten und nicht nur mit einem letztlich zusammenhanglosen, also dekohärenten Wirkstoffgemisch.

In ganzheitlicher Betrachtung wird aus ungiftigen Heilpflanzen, die zunächst eher als Nahrungsmittel anzusehen sind, nicht durch Aufkonzentrieren einzelner Inhaltsstoffe eine Arznei, sondern durch die Entwicklung innerer Bezogenheiten. Der „nur“ ermöglichende Wirkcharakter von Heilpflanzenzubereitungen scheint gegenüber dem normalerweise erwünschten erzwingenden Charakter auf den ersten Blick unterlegen. Tatsächlich aber bedeutet „ermöglichen“ nicht nur, dass etwas möglich werden kann, sondern dass eine starke Affinität zu einer oft bis in seelische Dimensionen hineinreichenden Selbstorganisation in Gang gesetzt wird, fokussiert auf einen – je nach Heilpflanze – spezifischen Aspekt. Die unten angeführten Fallbeispiele liefern eindrucksvolles Zeugnis, welche erstaunliche Möglichkeiten auf diesem Wege erreicht und eben auch realisiert werden können.

Einbeziehung der Bild- und Bedeutungsebene

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Fallbeispiel

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Capsella Bursa pastoris – das Hirtentäschl

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Literatur- und Internethinweise
[1] Christian Hess: Menschenmedizin, Suhrkamp (2006)
[2] R. Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002
[3] Alfred Brauchle: Hypnose und Autosuggestion, Reclam, Stuttgart (1977)

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer. nat. Falk Fischer
Wissenschaftsjournalist
Arbeit am Tonfeld®
Tannenweg 35a
50374 Erftstadt
E-Mail: FalkFischer@web.de
Internet: www.falkfischer.com

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Naturheilpraxis 2/2012