Balsam für die Seele

Burnout und kein Ende in Sicht

Erwin Stutz

Die Schwierigkeit sich mit Burnout zu beschäftigen, entsteht u.a. darin, dass jeder den Begriff zu kennen scheint, obwohl keine einheitliche Definition existiert, und es auch nicht unbedingt als seriöse Diagnosestellung ausreicht. Es mag damit zusammen hängen, dass das saloppe Fremdwort genügend Distanz beinhaltet, sowohl für denjenigen der einen anderen damit abstempeln muss, als auch für denjenigen, der betroffen ist.


Depression, was in vielen, aber eben nicht in allen Fällen, die korrektere Diagnose wäre, wird als diskriminierendes Wort von beiden Seiten ungern benutzt, rückt es den so bezeichneten doch sehr schnell in die Nähe eines Falles für den Psychiater, wo hingegen Burnout geradezu als schickes Modewort für eine Managerkrankheit gilt, die auch noch ausdrückt, dass derjenige vollen Einsatz gezeigt hat. Wenn also einer früher aus dem Arbeitsleben ausscheidet, ist Burnout kein diskriminierender Grund. So ließen sich in Bayern im Jahr 2000, 58% der Lehrer, die ja unter besonderer Beobachtung ihres gesellschaftlichen Engagements und Verantwortungsanspruchs ihres Arbeitsplatzes stehen, meist mit der Begründung Burnout vor Erreichen des Rentenalters dienstunfähig schreiben. (Die Zahl ist auf 23% gefallen, seit die Frühpensionen deutlich gekürzt wurden – die armen Schüler!)

Trotz der gerade angedeuteten Problematik von statistischen Erhebungen, möchte ich die Bedeutung von psychischen Störungen und des „Ausgebrannt seins“ mit Hilfe einer Untersuchung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK im Jahre 2009 belegen. Danach sind psychische Erkrankungen verantwortlich für die mit 23 Tagen längsten Fehlzeiten in der Arbeitswelt, was eine Zunahme in zwölf Jahren um 80% bedeutet und sie steigen weiter trotz Wirtschaftskrise. Wenn wir berücksichtigen, dass das „Krankfeiern“ in wirtschaftlich schweren Zeiten meist stark zurück geht, müssen wir davon ausgehen, dass der Druck in der Arbeitswelt auf die Beschäftigten offensichtlich zunimmt. Die häufigste Ursache für Frühverrentungen sind in dieser Untersuchung von 9,7 Millionen AOK Mitgliedern psychische Erkrankungen.

Der Arbeitsplatz als Ursache für Burnout

...

Einige wissenschaftliche Grundlagen für das Burnout Syndrom

...

Gibt es den typischen Burnout-Klienten?

...

Die Entdeckung der Spiegelneuronen

...

Therapiemöglichkeiten beim Burnout

...

Dieser Beitrag wird fortgesetzt

Anschrift des Verfassers:
Erwin Stutz
Senftenau 1
88131 Lindau

weiter ... (für Abonnenten der Naturheilpraxis)


Zum Inhaltsverzeichnis

Naturheilpraxis 02/2012