Im vorigen Jahr starb mit 104 Jahren in Rom Adito Desio, Forscher, Abenteurer, Alpinist. Er war Leiter des Instituto di Geologia in Mailand und mehrte Italiens Ruhm durch Besteigung des zweithöchsten Berges der Welt, den K 2 in Pakistan. Allerdings geschah dies mit einem Aufwand ohnegleichen: mit 700 Trägern, und er organisierte diese Materialschlacht. Mit 90 Jahren kam er dann zu einer neuen Höhenvermessung zurück und mit 93 riskierte er noch den Weg zu einem Forschungslabor auf 5050 m!

I.

Mit den Ältesten auf der Erde ist es im Allgemeinen so eine Sache: Immer wieder wird von Menschen berichtet, die angeblich über 120 Jahre alt geworden sind, aus den Anden, aus Georgien oder aus dem Kaukasus.

Dabei soll’s dann der Yoghurt, der Knoblauch, täglich ein besonderes hausgemachtes Schnäpschen oder ein anderes Wundermittel gewesen sein. Wenn aber Gerontologen der Sache ernsthaft nachgehen, zeigt sich das Geburtenregister als mangelhaft. Jetzt soll der angeblich älteste Mann auf Sardinien gestorben sein, kurz vor seinem 113. Geburtstag und wirklich mit Dokumenten gut belegt. „Er hatte ein ruhiges, von harter Arbeit geprägtes Leben und stand seiner Familie immer sehr nahe“, sagte seine Enkelin. Antonio Todde wurde 1889 auf Sardinien geboren und arbeitete sein Leben lang als Schäfer in den Bergen um die Stadt Nuoro. Vor vier Jahren ging er in Ruhestand und konnte das Haus nicht mehr verlassen. Todde wäre am 22. Januar 113 geworden. Er habe sich vor wenigen Tagen unwohl gefühlt und seit zwei Tagen nicht mehr gegessen, sagt die Enkelin. „Liebe einfach deinen Bruder und trinke ein gutes Glas Rotwein jeden Tag“, so beschrieb er an seinem Geburtstag vergangenes Jahr sein Lebensmotto. Todde habe sich vorzugsweise von Pasta, Gemüsesuppe und Steaks ernährt.

II.

Durch meinen langjährigen jüdischen Freund und Kollegen Fritz Sternberg lernte ich den berühmten amerikanischen Kardiologen Prof. Dr. med. Ernst Jockl kennen. Er war in den sechziger Jahren einer der Ersten weltweit, der das Training für die Herz-Kreislauf-Kranken propagierte und vor allem die körperliche Konditionierung als die große Chance erkannte, den Herzinfarkt zu reduzieren.

Das war zu dieser Zeit nicht selbstverständlich, Jogging und Ernährungsbewusstsein waren noch unterentwickelt. E. Jockl brachte es vor vier Jahrzehnten auf den Punkt, wenn er für ein gesünderes Altern drei Dinge forderte:

• sparsame Kost, naturbelassen
  
• Bewegung und körperliches Training auch im Alter
• Training der intellektuell-geistigen Kräfte durch Interesse und fortwährendes Lernen

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Anschrift des Verfassers:
Josef Karl
Heilpraktiker
Alpenstr. 25
82377 Penzberg

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