FACHFORUM

Alterantia

Traditionelle Arzneiheilkunde (Teil 1)

Erich Schmitt

Die alterierende Therapie – von den auflösenden und ausleitenden Arzneimitteln: Die traditionelle Naturheilkunde leitet sich zum einen von der „materiellen Säftelehre“ und zum anderen von der „dynamischen Reizlehre“ ab. (Die Homöopathie bezieht sich eher auf Letzteres – Hahnemann befasste sich ausgiebig mit den Schriften von John Brown 1735 –1788). Diese beiden Pole (Materie und Dynamik) spiegeln sich auch in den Gruppeneinteilungen der Arzneimittel (Arzneigruppen). So zum Beispiel, auflösende oder ausleitende Mittel, erregende oder dämpfende Mittel, stärkende oder schwächende Mittel. (Bis etwa Mitte des 19. Jahrhunderts hat man die verschiedenen Arzneimittel in „funktionsrelevante“ Arzneigruppen eingeteilt).


Die drei großen Hauptgruppen sind:

A.) Dämpfende Mittel bei abnorm erhöhter Energie
B.) Verändernde Mittel bei Stauungen und Stockungen; plus Umstimmende Mittel bei verstimmter Sensibilität und Irritabilität
C.) Belebende Mittel bei Schwächen verschiedenster Art

Die „verändernden Mittel“ und die „umstimmenden Mittel“ nannte man früher „Alterantia“ (lat. alterare = verändern, anders machen).
a) Alteration der Materie: auflösende und ausscheidende Mittel
b) Alteration der Dynamik: umstimmende Mittel plus Tonika und Spasmolytika

Um zum Beispiel sogenannte Schlacken und Gifte ausscheiden zu können, müssen erst einmal die Vorbedingungen dafür erarbeitet werden. Diesen Vorgang nannte man früher „alterieren“ bzw. „auflösen“ und „verändern“. Auf der materiellen Seite („Säftelehre“) müssen erst einmal die Blut- und Säftestrukturen alteriert werden, so dass anschließend die „freien Giftstoffe“ ausgeschieden werden können. Und auf der dynamischen Seite („Reizlehre“) müssen erst umstimmende Impulse gesetzt werden, bevor die „Tonuslage“ und die „Nervenlage“ nachhaltig verbessert werden können. (Als Beispiel seien schmerzhafte Spasmen an den Hohlorganen genannt, welche mit „Umstimmung“ und „dynamischer Auflösung“ gelindert oder behoben werden.) Auch die vielfältigsten Stauungen und Stockungen müssen häufig durch „Auflösung“ beseitigt werden. Im Mittelalter, als man noch in der „Säftelehre nach Galen“ dachte, versuchte man mit der „auflösenden Methode“ vor allem die „schleimigen Verdichtungen“ und die „schwarzgalligen Verdichtungen“ aufzulösen bzw. zu verdünnen. Zu Beginn der Moderne verwendete man die „auflösende Methode“ bei „Stockungen der Säfte“ und bei „Verstopfung und Verhärtung der Organe“. (Man denke hierbei auch an das große System der Kapillaren und an das Lymphsystem.)

Eine gebräuchliche Einteilung der „alterierenden Arzneimittel“ sah vor etwa 200 Jahren folgendermaßen aus:

I) Auflösende Mittel

...

II) Ausführende Mittel

...

III) Umstimmende Mittel

...

Zu I) Auflösende Mittel

...

Zu 1a: Lösende Mittel:

....

Zu 2b: Absorbierende Mittel:

...

Zu 3c: Verflüssigende Mittel:

...

Anmerkung zum Begriff Naturheilkunde:

...

Der Artikel wird fortgesetzt

Literatur:
Eine Literaturliste befindet sich am Ende des 2. Teils (in einer unserer nächsten Ausgaben)

Anschrift des Verfassers:
Erich Schmitt
Heilpraktiker
Hastverstraße 34
90408 Nürnberg

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Naturheilpraxis 12/2011