Akupunktur/TCM

42. TCM Kongress Rothenburg

vom 31. Mai bis 5. Juni 2011

Teil II

Der 42. TCM Kongress Rothenburg stand in diesem Jahr ganz unter den Zeichen „Ganzheitliche Schmerzbehandlung, Dermatologie und Depression“. Vom 31. Mai bis 5. Juni kamen über 1200 Teilnehmer/innen aus 29 Ländern zusammen. Dies waren immerhin 4,5% mehr als im letzten Jahr trotz der (sehr nötigen) Preiserhöhung! Besonders erfreulich ist, dass mit 480 AGTCM-Mitgliedern (3,8% mehr als 2010) über 30% der Mitgliedschaft anwesend war, auf der Mitgliederversammlung waren es leider weniger. Wir durften 782 inländische Kolleg/inn/en, 134 aus der Schweiz, 52 aus Österreich und 51 aus den Niederlanden in Rothenburg begrüßen. Aus Russland, Neuseeland, Liechtenstein, Südafrika, Chile und Finnland waren je ein/e Kollege/in da, über die wir uns sehr gefreut haben.


Die folgenden Berichte von Teilnehmern sollen einen Einblick in die Vielfalt der Veranstaltungen und Kurse bieten.

Liu Lihong: Zur Bedeutung der Tugenden in der chinesischen Medizin
Von Pao Siermann, Berlin

Aufbauend auf dem Kurs von Heiner Frühauf vom Vortag, vertiefte Liu Lihong einige wichtige Grundlagen der Methode von Wang Fengyi, eines Bauernheiligen aus dem 19. Jahrhundert. Dieser stellte die Verwirklichung der konfuzianischen Fünf Tugenden als harmonischen Ausdruck der Fünf Elemente im Menschen in den Mittelpunkt seines Ansatzes. Liu Lihong machte deutlich, warum dieses Konzept so aktuell für die heutige Zeit ist: im Zentrum der chinesischen Medizin steht die Harmonie des Menschen in Beziehung zu den drei Ebenen Himmel, Erde und Mensch. Akupunktur und Kräuter wurden im Neijing und anderen klassischen Werken überwiegend eingesetzt, um ein verlorenes Gleichgewicht des Menschen mit dem Himmel und der Erde wiederherzustellen. Methoden zur Aufrechterhaltung der Harmonie des Menschen mit dem Menschen werden kaum erwähnt. Das entsprach damals auch den Erfordernissen der Zeit, da die meisten Krankheiten aus den (klimatischen) Einflüssen des Himmels sowie aus einer häufig mangelhaften Versorgung mit Lebensmitteln (Erde) resultierten. Andererseits hatten die Menschen ein ruhigeres Leben und eine fester gefügte Gesellschaftsordnung als heute und konnten daher leichter mit sich selbst, ihren Emotionen und ihren Beziehungen in Harmonie bleiben.

Heute hingegen leben die Menschen in geheizten Häusern und sind sehr viel besser geschützt vor klimatischen Einflüssen. Auch Lebensmittel stehen im Vergleich zu damals reichlich zur Verfügung. Heute werden Menschen oft dann krank, wenn ihnen die Harmonie mit dem Menschen verloren geht. Für die Aufrechterhaltung der Harmonie der Menschen untereinander, ihrer Beziehungen und Emotionen, gibt es aber auch in der modernen Medizin keine wirksamen Techniken. Andererseits ist gerade das Miteinander der Menschen heute vielen Veränderungen unterworfen; gesellschaftliche Entwicklungen, Konkurrenzdruck und die Beschleunigung des Lebens zollen ihren Tribut. Mit der Methode der Fünf Tugenden hat Wang Fengyi im 19. Jahrhundert nun einen Behandlungsansatz entwickelt, der besonders auf dieser Ebene wirksam ist. Menschen werden darin unterstützt, durch Verwandlung ungesunder, schädlicher Emotionen zu ihrer wahren Natur zurückzufinden.

Zum Abschluss des Kurses führte Liu Lihong die Kursteilnehmer in ein Ritual ein, in dem die Fünf Tugenden angerufen werden, um so in Resonanz mit der harmonischen Ausdrucksform der Fünf Elemente zu kommen und deren Schattenseiten zu klären und zu transformieren.

Artikel Meditation und Stressmanagement
Von Sabine Goldmann, Neuried

Meister Li Jiacheng: Qigong Massage
Von Sabine Goldmann, Neuried

Tae-Cheong Choo: Theorie und klinischer Einsatz von Saam Akupunktur
Von Dr. Andreas Brüch, Olching

Dan Tien-Technik
Von Marie-Therese Laminet, Bern

Mary Elizabeth Wakefield: Constitutional Facial Acupuncture Renewal
Von Catherine Asfour, Zürich

Grundtechniken zur Schmerzbehandlung mit TUINA
Von Heike Hartmann, Düsseldorf

Nachtarock Tuina-Meeting Rothenburg 2011
Von Heike Wiedemann, Kaufbeuren

Erfolgreiche Anwendung verschiedener Moxatechniken mit Dr. Heping Yuan
Von Frank Schneider

Prof. Dr. Jiang Jian Yun: Häufige Fehler und Ihre Gegenmaßnahmen mit „ Behandlung durch Syndromdifferenzierung“ in der TCM
Von Brigitte Brüse, Berlin

Es folgt ein Interview mit Prof. Dr. Jiang Jian Yun
Reporter: Frank Schneider

Frau Prof. Dr. Jianyun Jiang reiste zum 42. TCM Kongress Rothenburg, um als Dozentin des Lehrkrankenhauses Chengdu Vorträge auf dem alljährlich stattfindenden TCM-Kongress der AGTCM mehrere Kurse über chinesische Kräuter zu geben. Wir trafen Sie dort und sprachen mit Ihr über Ihre Arbeit.

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Naturheilpraxis 11/2011