ENGAGEMENT

Homöopathie in Aktion

„Homöopathie in Aktion“ wurde gegründet, um in Deutschland Menschen in Notlagen eine homöopathische Behandlung zu ermöglichen. In diesem Jahr ist „HiA“ nun 15 Jahre alt geworden!

Als ich 1996 die Idee hatte, auch den Benachteiligten unserer Gesellschaft die Chance zu geben, homöopathische Behandlung zu bekommen, konnte ich mir nicht vorstellen, dass sich dieser Gedanke so entwickeln und umsetzen würde – auch wenn es insgeheim meine Vision war, irgendwann ein deutschlandweites Netz von HiA-Homöopathen zu haben, an die wir vermitteln können. Heute sind wir ca. 270 Kolleginnen und Kollegen in 160 Gemeinden.

Seit damals wurden weit über tausend Kriegsflüchtlinge und Hartz IV-Empfänger behandelt und ihnen dadurch die Möglichkeit gegeben, die vielfach verstrickten körperlichen und seelischen Schäden homöopathisch anzugehen. Menschen, deren Leben von Geburt an zum Scheitern verurteilt schien, andere, die durch spätere Traumen wie Missbrauch oder dramatische Kriegserlebnisse in ihren Grundfesten erschüttert wurden und so nicht mehr in der Lage waren, in ihrem Leben zurecht zu kommen, haben durch HiA teils spektakuläre Verbesserungen erlebt. Oft war es allerdings auch ein schwieriger Weg, eine aufwändige Begleitung durch den /die jeweiligen Homöopathen/in, eine Herausforderung an unsere homöopathischen aber auch therapeutisch-sozialen Fähigkeiten. Aber all das sind auch für uns Behandler wichtige Erfahrungen, an denen wir wachsen können.

Um diese Arbeit zu leisten, brauchten wir eine große Zahl an homöopathisch arbeitenden Heilpraktikern und Ärzten, die bereit waren, für sehr wenig Geld zu therapieren. Es melden sich auch heute noch immer wieder Homöopathen, die mitmachen, und das ist ein gutes Zeichen.
HiA ist ein gemeinnütziger Verein, da wir ihn unter das Dach des Homöopathie-Forums e. V. gestellt haben, das uns in dankenswerter Weise unterstützt!

Der folgende kurz zusammengefasste Fall soll ein Beispiel aus unserer Arbeit geben:

Melanie, 16 Jahre (Name geändert), kommt wegen extremer Unterleibsbeschwerden, die seit dem Beginn der Menstruation mit zehn Jahren bestehen und auch zwischen den Perioden auftreten. Der Gynäkologe hat ihr deshalb bereits mit zwölf Jahren die Pille verschrieben. Letztes Jahr wurde eine Endometriose festgestellt und weggelasert. Die Schmerzen haben sich dadurch nicht gebessert. Weitere Beschwerden sind häufige Migräne, Darmkrämpfe und Schlafstörungen.

Melanie steht in einer sehr belastenden Familiensituation: die Mutter leidet unter Depressionen, und so muss sie sich um den dreijährigen Bruder, die Mutter und auch viel um den Haushalt kümmern.

Vor der Scheidung ihrer Eltern vor vier Jahren fanden häufige sexuelle Übergriffe durch den Vater und den älteren Bruder statt. Die finanzielle Lage ist sehr schlecht.

Von der vielen Verantwortung und ihrer ganzen Vorgeschichte fühlt sich Melanie überfordert. So konnte sie sich die letzten Jahre auch nicht genügend um die Schule kümmern. Zudem fehlte sie öfters wegen der vielen Schmerzen.

Nach einer Behandlungszeit von 1 1/2 Jahren und mehreren homöopathischen Arzneimitteln sind die Unterleibsbeschwerden wesentlich leichter und seltener geworden, die Pille wurde abgesetzt, die Menses ist normal und die Migräne verschwunden. Sie hat sich psychisch sehr stabilisiert und konnte mit der Mutter Regelungen treffen, die sie entlasten und den familiären Druck vermindern. Die Schule läuft nun bestens und sie hat ehrgeizige Zukunftspläne.

Wir wünschen uns, dass die gemeinnützige Initiative „Homöopathie in Aktion“ von den Kollegen und auch von Spendern weiterhin so gut getragen wird. Denn ohne sie wäre unsere Arbeit in dieser Form nicht möglich!
Möchten Sie unsere Arbeit unterstützen? Danke!

Regina Mössner
Homöopathie in Aktion
Kreissparkasse München
Kto: 92 58 120
BLZ: 702 501 50



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Naturheilpraxis 11/2011