KONGRESS

Die Schlossfestspiele der Iridologie

Internationaler Lehrkongress für Iridologie 2011 Schloss Ettlingen

Im 59. Jahr in Folge fand vom 3. bis 5. Juni 2011 im Schloss der Stadt Ettlingen eines der jährlichen Highlights für iridologisch arbeitende Therapeuten und solche, die es werden wollen, statt.

Teilnehmer aus der Schweiz, Österreich, Südafrika und Australien versammelten sich am Fuße des Schwarzwalds, im historischen Ambiente dieser schönen Stadt mit 2000-jähriger Geschichte und mittelalterlichen Gassen und Brunnen.

Die 1953 von Josef Deck ins Leben gerufene Veranstaltung, die jedes Jahr an den drei Tagen nach Christi Himmelfahrt stattfindet, hat nicht nur eine lange Tradition, sondern ist mehr denn je zentraler und lebendiger Orientierungspunkt, für diejenigen, die Iridologie in all ihren Facetten kennen lernen und damit erfolgreich in der täglichen Praxis arbeiten möchten.

Josef Deck, der sein Leben der Erforschung der Iridologie widmete, gilt als eine der wichtigsten Persönlichkeiten auf diesem Gebiet. Auf der von ihm durchgeführten Grundlagenforschung wurde erst eine weitere Entwicklung in vielen Ländern möglich. Schon zu seiner Lebzeit verfügte er, dass seine Arbeit von seinen langjährigen Schülern Rudolf Stolz und Willy Hauser fortgeführt werden möge. Sein Institut für Grundlagenforschung ist in das Felke Institut, den heutigen Veranstalter des Ettlinger Kongresses, integriert.

Die Referentenliste liest sich wieder wie ein „Who`s Who“ der Iridologie: Willy Hauser, Rudolf Stolz und Claus Jahn vom Felke Institut, Josef Karl, Marion v. Schoenaich-Carolath-Karl und Ursula von Heimendahl vom „Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer“ aus München.

Erfreulich war die Teilnahme von rund zwanzig wichtigen deutschen Herstellern für Naturheilpräparate und Medizingeräte: Freiraum für Fachgespräche und Informationen aus erster Hand in entspannter Atmosphäre.

Freitag

„Was sehen wir, was tun wir?“ Mit diesem Thema startete Rudolf Stolz und präsentierte viele Fallbeispiele aus seiner über 50jährigen Praxis. Er stellte das Pankreasgeschehen, insbesondere das Pankreaskarzinom, in den Mittelpunkt seiner diagnostischen und therapeutischen Ausführungen, wobei es in erster Linie um Präventivdiagnostik und Präventivtherapie ging.

Mit dem Thema „Konstitution – Disposition – Diathese“ rief Willy Hauser einige wichtige Basisinformationen ins Gedächtnis zurück. Über den Begriff der Irisanamnese leitete er zum Beratungsgespräch hin, um zu zeigen, wie die Befunderhebung aus dem Auge mit einer klug geführten Familienanamnese verbunden werden kann. Dabei stand nicht nur die Suche nach krankhaften Dispositionen oder krankhaftem Geschehen im Mittelpunkt, sondern das Betonen der konstitutionellen Stärken eines Patienten, die in der Regel zu wenig Beachtung finden. In einem weiteren Schwerpunkt seines Vortrags ging es um neue Erkenntnisse zur Epigenetik, die uns Iridologen entscheidende diagnostische und präventive Möglichkeiten eröffnen.

Zum Tagesabschluss zeigte Claus Jahn Strategien auf, um gesund zu altern, wobei die Zeichensetzung in der Iris rechtzeitige Hinweise zu geben vermag, mögliche gesundheitliche „Stolpersteine“ präventiv zu erkennen und zu therapieren.

Samstag

Der Samstag begann pünktlich um 9.00 Uhr mit einem praxisbezogenen Vortrag von Willy Hauser: „Das endokrine Geschehen – Hormonstörungen als Kausalfaktor chronischer Erkrankungen“.

Marion von Schöneich-Carolath-Karl folgte mit einem Vortrag zur Kinderheilkunde: „Lymphatismus bei Kindern und Kleinkindern“. Es war herzerfrischend, die vielen Praxisfälle, Iriden und Kindergesichter zu sehen. Dem Zuhörer wurde klar, wie wichtig biologische Therapie als ausgleichende Maßnahme für die Entwicklung junger Menschen sein kann.

„Lunge und tuberkulines Erbe in der iridologischen Darstellung“ – Unter diesem Thema zeigte Josef Karl, München, anhand klinisch gesicherter Fälle aus seinem großen Erfahrungsschatz, wie im Erbgang eine tuberkuline Konstitution über mehrere Generationen als Kausalfaktor vieler chronischer Erkrankungen von Bedeutung sein kann.

Nach verdienter Mittagspause waren alle gespannt auf das Referat „Appendix und Rektum“ der Präsidentin des „Arbeitskreis für Augendiagnose und Phänomenologie Josef Angerer“, München, Ursula v. Heimendahl. Hinsehen und zuhören wurde mit reicher diagnostischer und therapeutischer Kompetenz belohnt.

Aus der großen Palette der Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises verstand es Rudolf Stolz iridologische Hinweise und klinische Diagnostik zuzuordnen – von der Rheumatischen Arthritis, der Arthritis psoriatica über Morbus Bechterew bis hin zur Iridozyklitis usw.

Mit dem Thema „Pigmente und ihre Hinweise für den erfahrenen Iridologen“, setzte Claus Jahn die iridologische Bedeutung und Herkunft der Pigmente in Bezug zu aktuellen medizinisch wissenschaftlichen Erkenntnissen. Er verdeutlichte in eingängiger Weise, dass die Forschung die Bedeutung der Pigmente in der Iridologie untermauert, wenngleich auch die bisherigen Erklärungsmuster bezüglich ihrer Enstehung einem Wandel unterliegen.

Den arbeitsreichen und anstrengenden Tag beendete Josef Karl mit brillanten Bildern von Arteriolen und Kapillaren in Episklera, Konjunktiva und Iris und gab therapeutische Hinweise aus seiner großen Praxiserfahrung.

Sonntag

Der Beginn am Sonntagmorgen war wie immer dem ernsten Thema der Krebserkrankungen gewidmet. Willy Hauser leitete sein Thema „Krebs, eine Erkrankung der Gene?“ mit einem Rückblick auf den Krebskongress 2010 ein. Dort diskutierten mehrere tausend Wissenschaftler über Wege in der Krebsmedizin. Trotz aller Forschungen ist die Zahl der Krebserkrankungen seit 1990 stark angestiegen und so wird voraussichtlich auch der weitere Verlauf sein. Die Erforschung der Gene brachte bisher keinen entscheidenden Durchbruch.

Seine weiteren Ausführungen widmete er dem Begriff der Epigenetik, in deren Mittelpunkt die Erkenntnis steht, dass alle Zellen durch so genannte molekularbiologische Schalter einzelne Stellen unseres Erbgutes aktivieren oder deaktivieren können – ohne die genetische Struktur zu verändern.

Beeindruckende Irisbilder verdeutlichten, wie sich Kindeririden durch bestimmte Lebenseinflüsse verändern und dem geschulten Iridologen Gefahren und Schwachpunkte aufzeigen, die eine erfolgreiche Prävention ermöglichen können.

Den traditionellen Festvortrag am Sonntagvormittag hielt in diesem Jahr Willy Hauser mit seinem Nachdenken über Philosophie als Medizin, das Glück der heiteren Gelassenheit und die Kunst, beides in die Praxisarbeit einzubauen.

Musikalisch umrahmt wurde der Festvortrag von dem international konzertierenden Tenor Holger Schumacher, der am Flügel begleitet wurde von Matthias Alteheld, Dozent für Liedgestaltung an der Musikhochschule Karlsruhe und Preisträger Internationaler Wettbewerbe. Beide bezauberten durch ihre Auswahl an Liedern, den frischen Erläuterungen und nicht zuletzt durch ihren musikalischen Vortrag, für welchen man als Zuhörer nicht unbedingt nur Klassikfan sein muss.

Zum Abschluß der 3-tägigen Intensivveranstaltung referierte noch einmal Marion v. Schönaich-Carolath-Karl mit einem Thema der Kinderheilkunde, und Rudolf Stolz vertiefte die Erkenntnisse aus der Epigenetik sowie dem konstitutionellen Faktor nach Josef Deck.

In gemütlicher Atmosphäre gab es abends genügend Gelegenheiten zum Austausch von Gedanken, Erfahrungen, zum Pflegen von Kontakten oder einfach zum Erholen.

Das verlängerte Wochenende nach Christi Himmelfahrt könnte man sicher auch zur Erholung nutzen. Eine Teilnehmerin aus Australien brachte es auf den Punkt: „Es gibt viele Kolleginnen und Kollegen, die Iridologie nur mal schnell am Rande betrachten und sich dann wundern, dass der gewünschte Erfolg in der Praxis ausbleibt. Wirklich erfolgreich als Iridologe arbeiten kann nur, wer Iridologie gründlich gelernt hat und ständig weiter lernt, um diese Methode wirklich zu beherrschen. Die Fülle an Informationen, die ich in Ettlingen erhalten habe, ist für mich einzigartig. Vergleichbares ist weder in Amerika noch in Australien zu lernen. Der Weg lohnt und rentiert sich für mich auf jeden Fall.“

Vom 18. bis 20. Mai 2012 findet der 60. Lehrkongress für Iridologie in Schloss Ettlingen statt. 60 Jahre Tradition und Erfahrung sprechen für sich. Man sollte nicht versäumen nicht dabei zu sein.

Weitere Informationen: Felke Institut e. K.
E-Mail: info@felke-institut.de



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Naturheilpraxis 11/2011