FACHFORUM

Winterdepression

Saisonal abhängige psychische Störungen und ihre naturheilkundliche Therapie

Margret Rupprecht

Der Herbst ist die Zeit der Abgrenzung nach außen und der Einkehr nach innen, so wie wir es in der Natur auch beobachten können. Die Herbstzeit ist nach der TCM der Metall-Zeit (23. September bis 30. November) und somit den Schleimhäuten zugeordnet, wobei Metall das Element ist, das der Erde bleibt und Bestand, Struktur, Wert und Qualität besitzt.


Neueren Schätzungen zufolge leiden in Deutschland etwa 400.000 Menschen mehr oder weniger ausgeprägt an den Symptomen einer saisonal-affektiven Störung, die meist im September/Oktober beginnt und erst im März/April allmählich abklingt. Die SAD (saisonal affective disorder) zeigt typische Symptome der Depression wie Konzentrationsstörungen, Tagesmüdigkeit, chronische Erschöpfung, Antriebsarmut, Motivationsverlust, Angstzustände, Rückzugstendenzen, Neigung zum Grübeln und Gefühle von Trauer und Melancholie. Patienten mit bereits vorhandener reaktiver, neurotischer oder endogener Depression erfahren in den Wintermonaten eine Verstärkung ihres Krankheitsbildes, während sich die Symptome der SAD bei Menschen, die in den Sommermonaten in der Regel relativ ausgeglichen sind, in etwas abgeschwächter Form zeigen.

Eine Winterdepression hat im Wesentlichen hormonelle Ursachen: Wenn die Tage kürzer werden, geht die Produktion des Glückshormons Serotonin zurück, während die Produktion des Schlafhormons Melatonin zunimmt. Die Ausschüttung von Melatonin wird durch Dunkelheit angeregt. Es macht müde, schlapp und antriebsarm. Das führt bei manchen Säugetieren zum Winterschlaf und beim Menschen zu Rückzugstendenzen und Gedämpftheit. Sie sind in physiologischem Rahmen normal, nehmen jedoch bei Patienten mit Winterdepression Ausmaße an, dass die Betroffenen jegliche Lebensfreude verlieren, zeitweilig arbeitsunfähig werden können und sich in manchen Fällen sogar mit Suizidgedanken quälen.

Für die Differentialdiagnose einer SAD in Abgrenzung zur klassischen Depression gibt es ein wichtiges Symptom: Der winterdepressive Patient leidet unter regelmäßigen Heißhungerattacken mit Lust auf Süßes und Fettiges – ein für die Figur meist nicht zuträglicher Versuch, den darniederliegenden Serotoninspiegel anzuheben und sich darüber in bessere Stimmung zu versetzen. Es hat letztlich hormonelle Gründe, warum in der Weihnachtszeit mit ihren kurzen Tagen Kekse und Schokolade immer so heiß begehrt sind.

Anregungen für eine naturheilkundliche Therapie

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Weitere Maßnahmen der Naturmedizin

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Literatur
M. Augustin, V. Schmiedel: Leitfaden Naturheilkunde. Elsevier Verlag, München 2007
Burgersteins Handbuch Nährstoffe. Haug Verlag, in MVS Stuttgart, 2007
Ruediger Dahlke: Krankheit als Symbol – Ein Handbuch der Psychosomatik. Bertelsmann Verlag, München 2007
Friedemann Garvelmann: Pflanzenheilkunde in der Humoralpathologie
Hartmut Heine: Lehrbuch der Biologischen Medizin. Grundregulation und Extrazelluläre Matrix. Hippokrates Verlag in MVS, Stuttgar 2007
Christine Hoffmann, Bärbel Tschech, Gabriele Weiß: Pflanzliche Dreierkombination: Psychoaktiv, komplex, synergistisch. Zeitschrift für Phytotherapie 2011; 32: 156 – 160
Roger Kalbermatten: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. AT Verlag, Aarau 2002
Siegfried Kasper: Lichttherapie – Das Programm gegen Herbst- und Winterdepression. Kneipp Verlag, Bad Wörishofen 2010
Peter-Hansen Volkmann: Ökosystem Mensch – Gesundheit ist möglich. Edition Co´Med 2002. Richard Pflaum Verlag, München 2000
Werner D. Fröhlich: Wörterbuch Psychologie. dtv, München 2002

Anschrift der Verfasserin:
Margret Rupprecht
Hohensalzaer Straße 6a
81929 München

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Naturheilpraxis 11/2011