Cathrin Spuck
Es geht um die Bedeutung von Enzymen und Antioxidantien im Entgiftungsprozess und ihre Unterstützung durch medizinisch wirksame Pilze Der Begriff der „Entgiftung“ wird heutzutage sehr überstrapaziert. Sicherlich ist Entgiftung in der modernen Gesellschaft von besonderer Bedeutung, aber dieses Wort wird häufig mit wenig Inhalt gefüllt und in einem oberflächlichen Zusammenhang betrachtet. Ist es nur das Anregen der Ausscheidungsorgane? Oder verbergen sich konkretere Mechanismen dahinter?
Natürlich müssen die Ausscheidungsorgane in ihrer Funktion unterstützt und entlastet werden. Was nützt das aber, wenn die Gift- oder Fremdstoffe nicht in einer ausscheidungsfähigen Form vorliegen? Hier kommt der so genannte Fremdstoffmetabolismus zum Tragen: Durch ihn werden alle Gift- und Fremdstoffe in ausscheidungsfähige Substanzen umgewandelt. Dies geschieht mit Hilfe von körpereigenen Enzymen und zum Beispiel durch Vitamine, Glutathion und Aminosäuren.
Wir sind zahlreichen Gift- und Fremdstoffen ausgesetzt. Einerseits sind es Stoffe, die in unserem körpereigenen Stoffwechsel entstehen (Endotoxine), andererseits sind es Fremdstoffe die wir aus unserer Umgebung aufnehmen (Exotoxine). Hierzu zählen zum Beispiel Arzneimittel, Pestizide, Herbizide, Kunst- und Farbstoffe, Reinigungs- und Lösungsmittel wie Aceton und Ethanol. Diese Fremdstoffe können entweder lipophil (fettlöslich, unpolar) oder hydrophil (wasserlöslich, polar) sein.
Es gibt stark fettlösliche Gifte, die direkt in die Fettzellen eingelagert werden. Andere fettlösliche Gifte werden in Phase 1 des Fremdstoffmetabolismus chemisch verändert, so dass sie entweder über die Galle in den Darm abgegeben werden können oder in Phase 2 des Fremdstoffmetabolismus übergehen. In Phase 2 werden diese Stoffwechselzwischenprodukte an bestimmte Substanzen gebunden, um sie nierengängig zu machen. Auch andere nicht fettlösliche Fremdstoffe können durch chemische Veränderungen in Phase 2 nierengängig gemacht werden.
Es gibt außerdem noch Fremdstoffe, die von Natur aus wasserlöslich sind und somit direkt über die Nieren ausgeschieden werden können, ohne dass sie vorher chemische Veränderungen durchlaufen müssen.
Durch alle diese Fremdstoffe werden bestimmte Entgiftungsenzyme in unserem Körper aktiviert, um Phase 1 und Phase 2 der Entgiftung einzuleiten.
In Phase 1 (Phase der Funktionalisierung) werden die fettlöslichen Fremdstoffe durch Oxidation, Reduktion, Hydrolyse oder Hydratisierung umgewandelt. Es werden funktionelle Gruppen in das unpolare Molekül eingeführt, so dass dieses Molekül reaktiv und somit aktiviert wird.
Das ist die Vorbereitung auf Phase 2 (Phase der Konjugation Verbindung), denn so sind die Moleküle in der Lage, mit anderen Substanzen wie Glutathion, Sulfat oder Aminosäuren Verbindungen einzugehen. Diese Verbindungen führen dazu, dass der Fremdstoff über die Nieren ausgeschieden werden kann.
Vor allem die Konjugation mit Glutathion ist eine der wichtigsten Entgiftungsreaktionen.
Quellen:
Bianchi, Prof. Dr. med. Ivo: „Moderne Mykotherapie“; Hinckel Druck, 2008
Martin, Michael: „Labormedizin in der Naturheilkunde“; Elsevier Verlag, 2006
Kim H. S., Kacew S., Lee B. M.: „In vitro chemopreventive effects of plant polysaccharides (Aloe barbadensis, Lentinus edodes, Ganoderma lucidum, Coriolus versicolor)“; Division of Toxicology, Sungkyunkwan University, Korea, 1999
Jun L., Mei Z., Yuan C.: „Reversal of inhibition of reactive oxygen species on respiratory burst of macrophages by polysaccharides from Coriolus versicolor“; Department of Biochemistry, Guang Zhou, China, 1993
Reverberi M., et al.: „Antioxidant enzymes stimulation in Aspergillus parasiticus by Lentinula edodes inhibits aflatoxin production“; Dipartimento di Biologia Vegetale, Rome, Italy, 2005
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Naturheilpraxis 10/2011