FACHFORUM

Naturheilkunde versus Komplementärmedizin

Falk Fischer

Um Lebendes zu erforschen, muss man sich am Leben beteiligen. Man kann zwar den Versuch machen, Lebendes aus Nichtlebendem abzuleiten, aber dieses Unternehmen ist bisher misslungen. … Leben finden wir als Lebende vor; es entsteht nicht, sondern es ist schon da. Es fängt nicht an, denn es hat schon angefangen. Am Anfang jeder Lebenswissenschaft steht nicht der Anfang des Lebens selbst; sondern die Wissenschaft hat mit dem Erwachen des Fragens mitten im Leben angefangen. … Man sollte daher nicht mit dem unbelebten Stoff oder dem Toten anfangen, etwa durch Aufzählen der in den Organismen vorkommenden chemischen Elemente. Das Lebende entsteht nicht aus dem Toten.“ (Viktor von Weizäcker)


ILeben lässt sich nur als Gesamtsystem verstehen. Mit dieser fundamentalen, bis heute viel zu wenig rezipierten Einsicht, dargelegt in den Anfangssätzen seines Buches „Der Gestaltkreis“, hat Viktor von Weizsäcker die Notwendigkeit für die Einbeziehung der Subjektivität in die Medizin begründet. Sein Lebensbegriff geht ist mit dem Naturbegriff nahe verwandt – Natur dann allerdings verstanden als Gesamtorganismus. Somit ist der Lebensbegriff (der sich erkenntnistheoretisch gut untermauern lässt) sehr gut geeignet, Naturheilkunde noch einmal anders und womöglich tiefgründiger zu begreifen.

Naturheilkunde wird heute verbreitet unter den Oberbegriff Komplementärmedizin subsumiert. Komplementärmedizin ist dabei laut WHO definiert als „breites Spektrum an Heilmethoden, die nicht Teil der Tradition des jeweiligen Landes und nicht in das dominante Gesundheitssystem integriert sind“. Die Definition ist etwas unglücklich, weil sie zu einseitig auf die Abgrenzung zur wissenschaftlich begründeten Medizin (Schulmedizin) zugeschnitten ist (es ist kaum anzunehmen, dass in Kulturen mit schamanischer Heiltradition die abendländische Schulmedizin dort mit demselben Namen Komplementärmedizin belegt ist). Der Definition entsprechend müsste auch die Naturheilkunde als eigenständiger Teil zum dominanten Gesundheitssystem gerechnet werden, denn schließlich gibt es dafür in Deutschland eine lange, nie komplett abgerissene Tradition. Vor 150 Jahren stammte der größte Teil des Arzneimittelschatzes noch aus Heilpflanzen.

Naturheilkunde und Salutogenese

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Begleitung mit Heilpflanzen

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Ein Fallbeispiel

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Wesensart von Betula pendula

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Verbindung mit Tanz

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Schlussbemerkung

Literatur- und Internethinweise
(1) Matthiessen P. F. (Hrsg.): Patientenorientierung und Professionalität (Festschrift 10 Jahre Dialogforum zu Pluralismus in der
Medizin), Verlag für akademische Schriften, Bad Homburg, 2010
(2) Kalbermatten R.: Wesen und Signatur der Heilpflanzen. Die Gestalt als Schlüssel zur Heilkraft der Pflanzen. AT Verlag, Aarau (Schweiz) 2002
(3) Petzold D. T.: Praxisbuch Salutogenese, Südwest Verlag, München, 2010

Anschrift des Verfassers:
Dr. rer. nat. Falk Fischer
Wissenschaftsjournalist
Arbeit am Tonfeld®
Tannenweg 35a
50374 Erftstadt
E-Mail: FalkFischer@web.de
Internet: www.falkfischer.com

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Naturheilpraxis 8/2011