Krebsforum

Wie man der Energiezufuhr des Krebses den Stecker herauszieht

Maureen Pelletier

Der Forscher Dr. Otto Warburg bekam vor mehr als 70 Jahren den Nobelpreis für seine Entdeckung, dass Krebszellen Glukose 10 bis 50-mal mehr verbrauchen als gesunde Zellen. Das geschieht durch direkte Glycolyse über non-oxidative Wege. Diese charakteristische hypermetabolische Aktivität, die „Warburg-Effekt“ genannt wird, schürt das explosive Wachstum von Krebszellen, stiehlt Glukose von gesundem Gewebe und produziert metabolische Nebenprodukte, die ihren Beitrag leisten an der systemischen Krankheit. Warburg überlegte, dass, wenn die Zufuhr von Glukose zu Krebszellen gestoppt würde, auch ihre Energiezufuhr abgewürgt werden könnte. Das bedeutet, dass das Krebswachstum verlangsamt oder gestoppt wird und dadurch Krebszellen gezwungen werden zu sterben.


Der ungarische Biochemiker und Nobelpreisträger Dr. Albert Szent-Györgyi begann einige Jahre später nach einer Erklärung zu suchen für die niedrigen Raten von Krebs bei Bevölkerungsgruppen, die große Mengen Vollkornprodukte verzehren, verglichen mit anderen, die das nicht tun. Anfang der Achtziger Jahre isolierte Szent-Györgyi natürliche Bestandteile aus Weizenkeimen, von denen er glaubte, dass sie Anti-Krebs-Eigenschaften hätten, wenn sie in ausreichenden Mengen verzehrt werden würden.

Gegenwärtige Forschungen verbinden die Ergebnisse dieser zwei Nobelpreisträger: Ein einzigartiger Weizenkeimextrakt – FWGE* blockt die Aufnahme von Glukose in Krebszellen, tötet damit deren Energiezufuhr ab, reduziert deren Möglichkeiten zu wachsen und sich zu vermehren und bewirkt am Ende, dass Krebszellen durch Apoptose sterben, ohne nachteilige Effekte auf gesunde Zellen zu haben.

Suche nach dauerhaften Zielobjekten

Die Grenzen der konventionellen zytotoxischen Krebsbehandlung, wie auch Bestrahlung und Chemotherapie, sind klar. Sie sind für Krebs- und gesunde Zellen abtötend, sie produzieren also höchst unerwünschte Nebeneffekte. Diese Unzulänglichkeiten führten zur Entwicklung von gezielten Therapien (intelligente Medikamente), die molekulare Zielobjekte hemmen, die nur in Krebszellen vorhanden oder dort in der Überzahl sind. Der anfängliche Überschwang über die frühen Erfolge dieser gezielten Therapien wurde in den letzten Jahren jedoch ausgeglichen durch die Entdeckung, dass die mutierten Gene, die solche molekularen Ziele produzieren, mit der Zeit weiter mutieren. Das bedeutet, die molekularen Ziele bekommen nach einem Zeitraum neue Formen und werden dann nicht mehr angesprochen von Medikamenten, die entwickelt wurden, um sich an eine frühere, originale Version des Zielpunktes anzudocken.

Zielobjekte, die der Warburg-Effekt anbietet, sind sehr unterschiedlich. Sie sind nicht das Resultat mutierter Gene. Stattdessen sind sie einfache Enzyme, von denen Krebszellen viel mehr abhängig sind als normale Zellen. Diese enzymatischen Zielobjekte sind über Zeiträume stabil, notwendig für das Wachstum der Krebszellen, für deren Überleben und Vermehrung; und sie sind in praktisch allen Krebsarten vorhanden. Die Möglichkeit, sich effektiv auf solche Ziele zu konzentrieren, existierte theoretisch schon eine Zeit, wurde aber erst in den letzten Jahren Wirklichkeit, als die Werkzeuge moderner Wissenschaft die Weisheit und Intuition von Visionären eingeholt haben, die vor einem Dreivierteljahrhundert gelebt haben

Neue Erkenntnisse erklären den metabolischen Weg des Warburg-Effektes

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Klinische Anti-Krebs-Effekte des FWGE

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Naturheilpraxis 6/2011