FACHFORUM

Zink in der Akne-Therapie

Ernst-Albert Meyer

Es gibt eine Vielzahl von Fachpublikationen über die Behandlungsmöglichkeiten der Acne vulgaris. Doch eine Option vergessen die Autoren meist: Die wirksame und gut verträgliche Therapie mit oralem Zink. Es existieren mehr als zehn kontrollierte klinische Studien, die dies belegen.


Wenn in der Jugend die Haut „blüht“

Acne vulgaris ist eine häufige, entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen der Haarfollikel. Charakteristisch ist die Bildung von Komedonen („Mitesser“), Papeln („Hautknötchen“) oder Pusteln („Eiterbläschen“) auf der Haut. Akne tritt bevorzugt bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen auf. Sie beginnt in der Regel in der Pubertät, hat ihren Höhepunkt in der Jugendzeit und klingt meist bis zum 25. Lebensjahr ab. Bei rund 70 Prozent der Patienten zeigt die Hauterkrankung einen milden Verlauf: Es treten wenige Komedonen und nur einige entzündliche Hautveränderungen auf. Aber bei zirka 30 Prozent der Kranken entwickeln sich Hautläsionen, die einer fachärztlichen Behandlung bedürfen. Nicht zu unterschätzen sind die psychischen Folgen dieser dermatologischen Erkrankung: Mangelndes Selbstwertgefühl, Hemmungen, Kontaktschwierigkeiten und Depressionen bis hin zum Suizid.

Schuld sind die Androgene

Wie der gesamte Organismus so unterliegt auch die Haut beim Eintritt der Pubertät einem Umstellungs- und Reifeprozess. Auf die beginnende Produktion männlicher Sexualhormone, der Androgene (DHEA, Testosteron), die bei Männern aber auch in geringerer Menge bei Frauen stattfindet, kann der Körper unterschiedlich reagieren. So kommt es zur Akne, wenn die Testosteron-Rezeptoren der Talgdrüsen überempfindlich auf das aktive Testosteron, das 5-alpha-Dihydrotestosteron (DHT), reagieren. In der Haut wird Testosteron durch das Enzym 5-alpha-Reduktase in DHT umgewandelt, das eine stärkere Affinität zu Testosteron-Rezeptoren aufweist als Testosteron. Die Überempfindlichkeit (keine allergische Reaktion!) der Testosteron-Rezeptoren in der Haut gegenüber dem DHT beruht auf einer genetischen Disposition, das heißt die Acne vulgaris ist nicht die Folge einer Hormonstörung oder –überproduktion.

Der Erkrankungsverlauf

In den Hautpartien, die viele Talgdrüsen enthalten – Gesicht, Brust, Rücken und Arme, löst das DHT folgende Veränderungen aus: eine Erweiterung der Talgdrüsen und eine verstärkte Talgproduktion. Hinzu kommt eine Hyperkeratose, eine Verhornung der Talgdrüsen-Ausführungsgänge durch Bildung von sogenannten Hornlamellen. Im Ergebnis wird der Talgabfluss auf die Haut behindert. Aus den verstopften Talgdrüsen bilden sich die Komedonen (Mitesser). Bei den offenen Komedonen (black heads) ist noch ein Talgabfluss möglich. Bei den geschlossenen Komedonen (white heads) ist der Talgabfluss erschwert. Hier kommt es öfters zu Entzündungen. Sind die Mitesser noch nicht entzündet, spricht der Arzt von einer Acne comedonica. Aber meist entwickelt sich die Akne weiter: Auf der Haut lebende Propioni-Bakterien, aber auch Coryne-Bakterien und Staphylokokken dringen jetzt in die Mitesser ein. Die Folge ist eine Entzündung, die das Immunsystem aktiviert. Lipasen, das sind Enzyme der Propioni-Bakterien, zersetzen den Talg. Es entstehen freie Fettsäuren, die ebenfalls den Entzündungsprozess fördern. Wenn die entzündeten Talgdrüsen der Haarfollikel platzen, entwickeln sich eitrige Pusteln und Papeln unter Mitbeteiligung des sie umgebenden Gewebes. Brechen die Pusteln zur Hautoberfläche auf, entleert sich ihr eitriger Inhalt. Es entsteht ein kleines Geschwür (Ulkus), bedeckt mit einer Kruste. Nach der Abheilung kann es zur Narbenbildung kommen. Dieses entzündliche Stadium bezeichnet der Arzt als Acne papulopustulosa. Das letzte, aber selten auftretende Aknestadium ist die Acne conglobata. Diese schwere Form der Akne entwickelt große, entzündliche Knoten und Abszesse, die tiefe, entstellende Narben hinterlassen können.

Die Bedeutung von Zink für die Haut

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Studie: Zink versus Antibiotikum

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Fotografischer Vergleich bestätigt die Wirksamkeit

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Die pharmakologischen Eigenschaften von Zink bei Akne

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Hinweise für den Therapeuten

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Anschrift des Verfassers:
Ernst-Albert Meyer
Fachapotheker für Offizin-Pharmazie und Medizin-Journalist
Oldendorfer Str. 44
31840 Hessisch Oldendorf

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Naturheilpraxis 6/2011