Schmerzen

Schmerz und Elektrizität

Eberhard W. Eckert

Insbesondere im 18. und 19. Jahrhundert zeigten sich großes Fachinteresse und sogar allgemeine Begeisterung an der medizinisch eingesetzten Elektrizität, von der man sich, gleichsam als WundermitteI, Lösung aller Probleme und Beschwerden erhoffte. Das stand in einem eigenartigen Kontrast zum tatsächlichen Wissen und Können, denn weder war man sich über die Natur noch Art der elektrischen Ladungen und alIer daraus folgenden Begriffe klar, noch konnte man ausreichend genau und konstant Elektrizität erzeugen, messen und regeln. So wurde der Begriff der lonen, der Grundlage aller Stoffveränderungen und jeden Stoffwechsels erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts definiert und fortan immer weiter untersucht.


Die Begeisterung und allgemeine Empfänglichkeit für etwas grandios Neues und in gewisser Weise auch Magisches lockte auch das an, was unter Bezeichnungen wie Geschäftemacher und Scharlatane läuft und mitunter wirklich skrupellos agiert. Weder die Obrigkeit in alter Zeit noch der heutige Staat hat es vermocht, solchen Dingen Grenzen zu setzen, sehr zum Nachteil der Entwicklung der „einfachen“ und rational wirksamen personalisierten Elektromedizin, die sich vor allem für den komplementärmedizinischen Bereich eignet. Nach der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts flaute die Begeisterung deutlich ab, die Entwicklung der Elektromedizin spaltete sich: Auf der einen Seite die großen, teuren, spektakulären und hochwissenschaftlich begründeten Geräte und Anlagen wie Magnetresonanztomographen; auf der anderen Seite kleine Geräte von Finnen, die zum Spektrum „Kleine und mittlere Unternehmen“ (KMU) zählen und – wenn überhaupt –nur begrenzt Forschung und Entwicklung (F & E) betreiben können.

Hinzu kam das Aufblühen der Pharmazeutischen Industrie mit einem gewissen Verdrängungseffekt für die Elektromedizin. Die großen Möglichkeiten, die sich einer „einfachen“ Elektromedizin auf naturwissenschaftlich-medizinisch gesicherten Grundlagen bieten, insbesondere durch sinnvolle Wissensübertragung aus der Technik, durch Normung der wichtigen Kennwerte und damit Schaffung allgemeingültiger und zweifelsfreier Statistiken und Verfahren sowie Anwendungsmöglichkeiten, wurden bisher recht mangelhaft genutzt. Insbesondere die Komplementärmedizin hat damit bisher die Chance vertan, wirksame und vor allem die Kosten im Gesundheitswesen drastisch senkende Alternativen vorzustellen.

Grundlagen zu Schmerz und Elektrizität

Jeder von uns hat beim Eintritt in diese Welt seiner Mutter Schmerzen bereitet. W. Pschyrembel’s Klassiker „Praktische Geburtshilfe“ hat viele Auflagen erlebt, er zählt unter die Faktoren bei der Geburt die austreibenden Geburtskräfte (= Wehen) und widmet ihnen viele Seiten. Geburtshilfe mit Zuwendung bei den entstehenden Schmerzen dürfte genauso alt sein, wie die Menschheit. Pschyrembel stellt seinen „Allgemeinen Grundsätzen“ zwei Leitsätze voran:

• Wer weh tut, untersucht schlecht
• Man muss in der Geburtshilfe viel wissen, um wenig zu tun.

Viel wissen bedeutet Sammlung und Verarbeitung von Erfahrungen. Bezüglich der Elektrizität, wenigstens ihrer wissenschaftlichen Erforschung, tragen wir Wissen erst seit etwa 0,01 % der Menschheitsgeschichte zusammen. Deshalb sind die nachfolgenden Aussagen (Ieider) noch lange nicht Allgemeingut.

1. Der Mensch ist ein durch und durch elektrisches Wesen!

1.1 (Bio)Chemie
1.2 (Bio)Elektrizität
1.3 Denken in elektrischen Vorgängen

...

2. Elektrizität im Nervensystem

2.1 Mikrokosmos
2.2 Nervenzellen
2.3 Struktur znd Funktion
2.4 Neuronale Netze

...

3. Schmerz

...

4. Schmerz und Elektrizität

4.1 Körpereigene Elektrizität
4.2 Externe Elektrizität
4.3 Magnetfelder
4.4 Phantomschmerzen
4.6 Diagnostik

...

Literatur, Hinweise, Quellen

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Weite ausführliche Literatur- und Quellenhinweise beim Verfasser.

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Naturheilpraxis 5/2011