FACHFORUM

Foeniculum vulgare (Fenchel)
Traditionelle Arzneiheilkunde

Erich Schmitt

Deutsche Bezeichnung
Fenchel / Bitterfenchel

Fachbezeichnung
Foeniculum vulgare
Foeniculum officinale

Einzel-Arzneimittel mit Pharmazentralnummer

A) Rezeptursubstanz (CAELO):
- Fructus Foeniculi tot. 250 g
(Samen)
- Fructus Foeniculi cont. 250 g
(zerdrückte Samen)
- Fructus Foeniculi pulv. 250 g
(Gewürzpulver)
- Oleum Foeniculum 25 ml
(ätherisches Öl)
- Mel Foeniculi 250 ml
(Fenchelhonig)

B) Homöopathikas (DHU):
- Foeniculum Urt. (= D1) 20 ml
- Foeniculum D2 Tabletten 80/200 St.
Die Firma Staufen Pharma listet in ihrem Spagyrik-Programm Foeniculum vulgare als Urtinktur und Dil. ab D3.
Beim Drogerieversand „Kräuter Schulte“ gibt es auch die „normale“ Fenchelfrüchtetinktur (1:5).

Durchschnittsdosierung
- Fruct. Foeniculi: 1,0
- Ol. Foeniculi: 0,1 (3-4 gtt.)

Beschreibung

Die an der Luft getrockneten Früchte sind 4 bis 7 mm lang und 2 bis 3 mm dick. Es sind Spaltfrüchte, die „Halbfrüchte“ sind oval und etwas gekrümmt. Die Farbe ist graubraun, der Geruch ist ätherisch und der Geschmack ein würzig aromatisch – typischer Fenchelgeruch.

• Das ätherische Öl ist ätherisch aromatisch, erst leicht süßlich, etwas später leicht bitterlich, es geht sogar in Richtung Kampfergeruch.

• Die Urtinktur ist trotz Verdünnung (D1) noch relativ kräftig in Geruch und Geschmack.

Inhaltsstoffe (Fructus Foeniculi)

• ätherisches Öl (2 bis 6 %)
• fettes Öl (12 bis 18 %)
• Zucker (4 bis 5 %)
• Eiweiße („Stickstoffsubstanzen“)
• Mineralbestandteile (7 bis 9 %)
• sogenannter Fenchelwachs
• Umbelliferon (Triterpenglykosid?)
• Stimasterin

Ätherisches Öl

• 50 bis 60 % Anethol (schmeckt süßlich)
• 20 % Fenchon (schmeckt bitterlich)
• etwas Camphen
• etwas a- Pinen
• etwas Feniculin
• etwas Anissäure/ Kaffeesäure
• Spuren von Cumarin

Arzneigruppe

• Aromaticum
• Expektorans / Hustenmittel
• Stomachicum / Carminativum
• indirektes Spasmolytikum
• Kinder- und Frauenmittel
• Lactagogum
• Diureticum
• Korrigens

Indikation

Innere Anwendung
• Bronchialkatarrh
• Husten der Kinder
• Erkältung und Heiserkeit
• Bauchweh der Kinder
• Magen-Darmkrämpfe (auch Kolik / versetzte Winde)
• Verdauungsschwäche (Völlegefühl usw.)
• Blähungen (und Dyspepsie)
• Verschleimung / Magensäure (auch sogenannte „Magen-Darmgicht“)
• Appetitlosigkeit
• „Scheinepilepsie“ (von Magen-Darmstörung)
• „Magen-Migräne“
• „Engbrüstigkeit“ (auch „Brustrheuma“)
• Neurasthenie
• Unterleibsschwäche der Frau
• Milchmangel der Stillenden
• Blasen- und Nierenleiden

Externum
• Gurgeltee (bei Halsentzündung)
• „Augenwasser“ (für „müde“ Augen)
• „Haarwuchswasser“
• Dampfbad für die Augen
• Bauch- und Unterleibseinreibungen (Öle und Salben)

Kontraindikation

• In ganz seltenen Fällen kann es zu allergischen Sensationen kommen.

Wirkungsweise
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Bemerkungen
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Rezepturbeispiele
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Fertigarzneimittel mit Foeniculum

• Carminativum-Hetterich
• Presselin Dyspeptikum
• Absinthium 180 Nestmann
• Bronchialsaft 111 Nestmann
• Bronchialtee Nestmann
• Husten- und Bronchialtee „Sidroga“
(Teebeutel)
• Magen- und Darmtee „H&S“ (Teebeutel)
• Carbo Spl. Pascoe
• Momordica Oplx. Madaus
• Akne-Kapseln Wala
• Juniperus/Berberis Kapseln Wala
• Melissenöl Wala (Einreibeöl)

Anmerkung zu dem Begriff Korrigens:
...

Die Graphik von Fenchel stammt aus dem Buch
„Pflanzenheilkunde“
von Wolfgang Widmaier,
WBW Biologisch-Medizinische
Verlagsgesellschaft, Schorndorf, 1986

Anschrift des Verfassers:
Erich Schmitt
Heilpraktiker
Hastverstraße 34
90408 Nürnberg

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Naturheilpraxis 5/2011