Augendiagnose

„Tanz der Hormone“

Bericht von der 28. Fortbildung in Augendiagnose am 4.12.2010

Petra Kropf

Betrachtet man die komplexen Zusammenhänge des Schilddrüsenstoffwechsels und die oft gravierenden Auswirkungen seiner Fehlfunktionen auf den Organismus, so lässt sich zu recht von einem „Tanz der Hormone“ sprechen. Die umfassenden Darlegungen von Elke Fuggis zu diesem Thema zogen die Zuhörer in ihren Bann. Die Augendiagnose bietet zu diesem Thema ein reichhaltiges Spektrum an Zeichen. Einige davon möchte ich im Folgenden vorstellen.


Elke Fuggis:
Die Schilddrüse und ihre Vernetzung im Gesamtorganismus

Stoffwechsel der Schilddrüsenhormone und ihre Bedeutung für den Gesamtorganismus

Die Schilddrüse, so klein sie ist, hat eine enorme Bedeutung für unseren gesamten Organismus. Kaum ein Organ wird nicht durch die Schilddrüsenhormone in irgendeiner Weise beeinflusst. Die Bildung dieser Hormone wird über den hypothalamisch-hypophysären Regelkreis gesteuert. Unter dem Einfluss des Hypophysenhormons TSH wird in der Schilddrüse T4 (Thyroxin) und T3 (Trijodthyronin) erzeugt und ausgeschüttet. Das eigentlich aktive Hormon ist T3, das T4 dient quasi als Reservepool. In der Blutbahn sind beide an ein spezielles Transportprotein gebunden, nur ein ganz geringer Prozentsatz ist frei und damit aktiv. Aufrechterhaltung des Grundumsatzes, Anabolismus der Skelettmuskulatur, Steuerung des Längenwachstums, Erhöhung von Herzfrequenz und Blutdruck, Förderung des Fett- und Cholesterinabbaus sind nur einige Stichworte auf der Liste der unzähligen Wirkungen der Schilddrüsenhormone. Gonaden, Bauchspeicheldrüse, Leber und Milz sind in Verbindung mit der Schilddrüse, sogar das ZNS und die Psyche. Verständlich, dass unerkannte Störungen und Dysfunktionen dieses kleinen Organs deutlich spürbare Folgen auslösen können. Umso wichtiger ist es, dass wir die Hinweise aus dem Auge diesbezüglich deuten können.

Topografie und Zeichensetzung der Schilddrüse in der Iris

Ihre Hauptplätze nach Josef Angerer sind nasal bei 15 min. im rechten Auge und 45 min. im linken Auge, und zwar am externen Krausenrand und am Ziliarrand. Günter Lindemann spricht vom thyreoidalen Sektor, der sich rechts von 13 bis 17 min. bzw. links von 43 bis 47 min. darstellt und vom Krausenrand bis zum Ziliarrand reicht. Angerer hat außerdem temporal zwei Plätze für die Schilddrüse angegeben, nämlich einmal am Ziliarrand und zum zweiten eine thyreocardiale Zone direkt an der Krause. Josef Karl konnte diese Zeichen durch seine Beobachtungen nicht grundsätzlich bestätigen. Frau Fuggis wies darauf hin, dass differentialdiagnostisch an den Lokalisationen der Schilddrüse auch an die Mamma bzw. an die Bronchien zu denken ist.

Die Schilddrüse stellt sich dar durch Aufhellungen, Abdunkelungen, Faserverwirrungen, Lakunen und Pigmente. Außerhalb der Iris ist die gespaltene Karunkel zu beachten (Abb. 1), die sogenannte Caruncula duplicata, die nach dem Handbuch von Angerer ebenfalls als Schilddrüsenzeichen zu deuten ist.

Nicht zuletzt sind einige Dispositionen besonders anfällig für Störungen der Schilddrüse, in erster Linie natürlich die glandulär schwache Disposition. Aber auch bei der vegetativ-spastischen Disposition sollte man besonders auf Zeichensetzungen im Schilddrüsensektor achten bzw. die entsprechenden Symptome in der Anamnese unbedingt abfragen.

Lakunen auf dem Schilddrüsensektor
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Pigmente
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Schilddrüse in Vernetzung zu anderen Organen
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Anschrift der Verfasserin
Sr. Petra Kropf
Augustiner Straße 1
83536 Gars am Inn

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Naturheilpraxis 5/2011