Akupunktur/TCM

Toyohari ‘Ostasiatische Nadeltherapie’ – eine Einführung

Yutaka Shinoda, übersetzt von Maximilian Beer

Toyohari ist ein System traditioneller Akupunktur aus Japan, das einen Teil des größeren, traditionellen System der Akupunktur namens ‘Keiraku Chiryo’, ‘Meridiantherapie’ oder ‘Jingluo-Regulierungstherapie’ darstellt. Sie entstand im Jahre 1940 in Form einer Keiraku Chiryo-Studiengruppe, bestehend aus blinden Akupunkteuren unter der Leitung von Kodo Fukushima. Sie studierten das in den dreißiger Jahren entwickelte Keiraku Chiryo System. 1959 hatte diese Keiraku Chiryo-Studiengruppe ihren individuellen Stil und ihre eigenen Methoden entwickelt, so dass die Toyohari-Assoziation gegründet wurde. Während sie ein wahrer Magnet für blinde Akupunkteure in Japan ist, die traditionelle Akupunktur erlernen möchten, begannen auch nicht erblindete Studenten schon vor 40 Jahren diese Methode zu lernen und anzuwenden.


Heutzutage gibt es weltweit über 1100 Toyohari Therapeuten und Mitglieder in den USA, in Australasien und Europa, und natürlich auch in Japan. In diesem traditionellen Akupunktursystem werden anhand feiner Methoden die Jingluo, also die Leitbahnen, reguliert, um den Patienten mit ihren Problemen zu helfen.

Es gibt eine Reihe von wichtigen Eigenschaften des Toyohari-Systems, durch die es sich nicht nur von anderen Akupunkturarten, sondern auch anderen Keiraku Chiryo-Formen unterscheidet.

Die Toyohari-Assoziation gründete fortgeschrittene Arbeitsgruppen erfahrener Therapeuten, die sich monatlich trafen, um verschiedene Theorien und Methoden zu untersuchen und auszuprobieren. Dabei entschied man sich für die Gründung von Arbeitsgruppen, die jeweils von ihren Erfahrungen berichten sollten. Beispielsweise untersucht eine Gruppe eine Technik so lange, bis sich alle Teilnehmer darüber einig sind, wie die Technik am besten angewendet und gelehrt werden kann, so dass dieselben Veränderungen in Puls und anderen palpatorischen Befunden wieder erzielt werden können.

Diese Herangehensweise wurde in allen Aspekten von Theorie und Praxis eingesetzt, um festzustellen, welche sich am besten klinisch umsetzen lassen, welche Verfeinerungen der einzelnen Techniken die besten Veränderungen erbringen, usw. Der Lehrplan des Trainingsprogramms basiert auf den einvernehmlichen Beschlüssen aus den fortgeschrittenen Arbeitsgruppen, wobei je nach Situation und Beratung auch Neuerungen, Modifikationen und Verbesserungen berücksichtigt werden.

• Es werden die Grundlagen und Methoden der Diagnoseerhebung aus dem Nanjing (ca. 100 n.Chr.) befolgt, die Palpation insbesondere von Puls und Bauch zum Schwerpunkt haben. Durch den Einfluss erfahrener blinder Therapeuten konnten die palpatorischen Methoden und Befunderhebungen erheblich verbessert werden.

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Autor
Yutaka Shinoda, Dekan der Toyohari-Assoziation
Übersetzung
Maximilian Beer


Ein Vortrag und Kurse mit Yutaka Shinoda finden auf dem TCM Kongress Rothenburg 2011 statt:
Donnerstag 02.06.2011,
12.45 bis 12.55 Uhr
Freitag 03.06.2011, 9.00 bis 12.30 Uhr und 15.00 bis 18.00 Uhr
Samstag, 04.06.2011, 15.00 bis 18.00 Uhr
Sonntag 05.06.2011, 09.00 – 16.00 Uhr


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Naturheilpraxis 4/2011