Akupunktur/TCM

TAIJI – die Übung des „höchsten Prinzips“

42. TCM Kongress in Rothenburg 31. Mai bis 5. Juni 2011

Lucas Wilkmann

Morgens auf taufrischer Wiese, unter alten Bäumen, mit dem Frühlingsgezwitscher verschiedenster Vögelchen und dem leichten Rauschen der Tauber Taiji zu „spielen“ ist ein Genuss, ein kaum zu überbietendes Erlebnis, ein Fest! Wenn die Sonne auch noch mitspielt, kann der Taiji-Chan Kurs in diesem Jahr in Rothenburg o.d.Tauber im Rahmen des AGTCM-Kongresses nur super gut werden!


Was Millionen Chinesen tagtäglich morgens in den Parks oder auf Plätzen – im Optimalfall auch gerne am Strand – üben, sollten „wahre“ TCM-Therapeuteuten auch für sich als Übungsform entdecken, kennenlernen und regelmäßig trainieren. Nicht nur für überforderte Geister ist Taiji eine wunderbare Form des „zur Ruhe kommens“; auch Therapeuten, die manuell (Tuina/Anmo) arbeiten, Faqi, Akupunktur, und andere energetische Therapien durchführen, sollten für sich selbst regelmäßig aufbauende, qi-stärkende Übungen in den Alltag integrieren.

TAIJI-Chan ist ein ideales Übungskonzept, Stille und Bewegung zu vereinen. Sehr langsame Bewegungen im Einklang mit der Atmung tragen zum Aufladen und zum Ankommen im Moment bei. Dabei sind die Bewegungen und Bildabfolgen beinahe durchgehend ruhig, rund, fließend und nie körperfremd, also nicht „verdrehend“ oder „verrenkend“, wie es manchmal beim Yoga den Eindruck macht.

TAIJI – ist in etwa mit „Übung des höchsten Prinzips“ zu übersetzen. Je mehr und länger ein Mensch Taiji respektive Taiji-Chan übt, umso mehr wird dieses „Selbst“ erfasst und umso mehr kommt der Übende bei sich selbst an. Dazu ist es förderlich, lediglich einem einzigen Stil zu folgen, bzw. sich nach einer Phase der Orientierung in verschiedenen Taiji-Formen „endgültig“ einen Stil auszusuchen. So wird dann die tägliche Übung nicht zu einer lästigen Pflicht, sondern zu einer erfüllenden Bewegungsmeditation, die nach einiger Zeit zu Recht als Lebensweg bezeichnet werden darf.

CHUAN – bedeutet so viel wie Faust. Leider wird TAIJI-Chuan, oder wie es auch noch (nicht ganz korrekt geschrieben) zu lesen ist: Tai Chi Chuan oft als „Schattenboxen“ bezeichnet. Das ist eine eher laienhafte Namens- und Sinngebung. Diese lässt den Begriff „Faust“ dann noch intensiver und damit aggressiver erscheinen. Dabei ist Taiji, fast egal, welchem Stil man folgt (Yang, Wu, Chen, Peking-Form), primär jedenfalls nicht aggressiv, sondern friedvoll.

Die Grundintention des TAIJI sind Ausgeglichenheit, Frieden und Harmonie!

Das in unseren Kursen vermittelte TAIJI-CHAN legt sehr viel Wert auf den meditativen Aspekt, die heilende Stille. TAIJI-CHAN (ohne „U“) unterscheidet sich vom TAIJI-CUAN (mit „U“) durch seinen Schwerpunkt in der Langsamkeit und Stille. Hier hat der Begriff CHAN nichts mehr mit „Faust“ oder „Kämpfen“/“Boxen“ zu tun. CHAN ist der chinesische Ausdruck für die Stille-Meditation im Sitzen; die Methode der Schweige-Meditation, die in Japan als „ZEN“ praktiziert wird. Also eine sehr friedliche, friedvolle und durch die Stille und Einkehr Harmonie- und inneren Frieden schaffende Art, Taiji zu üben. Üblicherweise wird also das SitZEN in der Stille in die Übungseinheiten integriert. Vor den Körperübungen und/oder danach wird im Meditationssitz reglos sitzend, schweigend meditiert. Das wird sich jedoch auf einer Wiese und im Park nicht immer optimal praktizieren lassen und ist auch im Rahmen eines 1 Tageskurses kaum zu integrieren. Aber auf Stühlen sitZENd können kleine Phasen des „Nach-Innen-Schauens“ praktikabel sein.

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Anschrift des Verfassers:
Lucas Wilkmann DO. CN
Heilpraktiker
Oswaldstr. 23
59075 Hamburg
Tel.: 02381 70037


Kurse und Übungen mit Lucas Wilkmann finden auf dem TCM Kongress Rothenburg 2011 statt:

Dienstag, 31.05.2011 von 9 bis 12.30 Uhr und 15 bis 18:30 Uhr

Täglich vom 01. bis 05.06.2011 von 7.45 bis 8.30 und 19 bis 19.45 Uhr

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Naturheilpraxis 4/2011