Frauenheilkunde

Menstruationsstörungen durch Rhythmusverluste

Ursula Erbacher

In archaischer Zeit sind Rhythmen, Rituale und Übergänge Kernmerkmale des Lebens gewesen. Leben und Überleben waren davon abhängig. Evolutionsbiologisch hat jedes Organ seinen eigenen Rhythmus entwickelt, dennoch laufen alle Chronometer im Körper synchron. Gesteuert wird diese „Zeitzentrale“ durch eine reiskorngroße Struktur in der hinter den Augen liegenden x-förmigen Kreuzung der beiden Sehnerven. Von diesem suprachiasmatischen Nucleus (nucleus supraopticus) führen Nervenstränge zur Zirbeldrüse. Dort wird u. a. das Melatonin gebildet, das den Schlafrhythmus regelt sowie nachfolgend weitere Biorhythmen des Körpers (Stangl). In unseren Praxen werden wir heute mit vielerlei „Rhythmusstörungen“ wie Schlafstörungen, Burnout-Syndrom, Managerkrankheit, Jetlag, Tagesmüdigkeit, Herzrhythmusstörungen, Hypertonie, Hypotonie bis hin zu Menstruations-Zyklusstörungen konfrontiert. Dieses sind Symptome verloren gegangener Ordnung.


Unbemerkt erleben sich viele Patienten deshalb haltlos und suchend, ohne zu wissen warum. Dabei birgt dieses scheinbare Chaos den Samen, um als Wegweiser zu den eigenen Wurzeln zurückzufinden. Wenn etwas spürbar aus dem Lot geraten ist, hilft uns dies, Ungleichgewichte zu erkennen, und damit ist der Weg frei, um korrigierend eingreifen zu können. Diese Wahrnehmung dient der Erkenntnis und schafft den ersten Schritt zum Heilwerden.

Um die Dynamik der Biorhythmen verstehen zu lernen und Korrekturen vornehmen zu können, ist es wichtig zu wissen, dass jeder biologische Rhythmus entweder intraindividuell konstant oder interindividuell variabel sein kann (Stangl).

Frauen sind durch die Menstruation in besonderer Weise von Zyklen beeinflusst und einem allmonatlichen hormonellen Wechsel unterworfen. Heute wird durch Einnahme von Ovulationshemmern ein tiefer Eingriff in die hormonelle Selbstregulation unternommen. Darüber hinaus reichen die Veränderungen hormoneller Lebensrhythmen von der Pubertät bis hin zum Klimakterium. Im folgenden Artikel soll der Zusammenhang zwischen der Orientierungslosigkeit junger Mädchen und Zyklusstörungen aufgezeigt, deren Hintergründe benannt und die Therapie besprochen werden.

Biodynamik und Physiologie der Menstruation

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Literatur:
Antara, Gila / Helm, Amei: Healing Journey (Buch und CD), Labyrinth, 2. Auflage, Braunschweig (2001)
Brehm von, Herbert: Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Thieme, 3. Auflage (1976)
Dosch, Peter: Neuraltherapie nach Hunecke, 9. Auflage, Haug, Ulm (1980)
Erbacher, Ursula: Intuition und Weisheit, 4. Auflage, Workshop-Begleitheft Hannover(1993)
Folkerts, Helge: Frauenkreise, Arun, Engerda (2000)
Gruyter, Walter: Pyschyrembel 259. Auflage, Berlin (2002)
Helm, Amei: Möge Heilung geschehen, (Buch und CD), Labyrinth, Braunschweig (2002)
Northrup, Christiane: Frauenkörper, Frauenweisheit, Zabert, 3. Auflage, München (1996)
Riedweg, Franz: Hormonmangel, Sonntag, Regensburg (1987)
Scout, Cloud Lee: Der Heilige Kreis, Arun, Engerda (1988)
Stangl, W. Körliche und sexuelle Entwicklng im Jugendalter, Stangl´s Arbeitsblätter, http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/
Ywahoo, Dhyani: Am Feuer der Weisheit, 2. Auflage, Thesus, Zürich-München (1993)

Fotos: Ursula Erbacher

Anschrift der Verfasserin:
Ursula Erbacher
Heilpraktikerin
Sudetenstr. 15
61137 Schöneck
E-Mail: ursula.erbacher@medizinart.de

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Naturheilpraxis 4/2011