Augendiagnose

Bericht von der 28. Fortbildung in Augendiagnose

4. Dezember 2010

Elke Fuggis

Der „Tanz der Hormone“ war übergeordnetes Thema der 28. Fortbildung in Augendiagnose in München. Mit Josef Karl konnte man einen erfahrenen Referenten zum schwierigen Thema der männlichen Hormondrüsen finden. Gerade hier ist die Differenzierung zu den anderen Organlokalisationen sehr schwierig und es bedarf viel Erfahrung, um die einzelnen Zeichen entsprechend richtig zuzuordnen. Josef Karl konnte mit seiner jahrelangen Erfahrung punkten und zeigte mit seinem gut strukturierten und exzellent bebilderten Vortrag Wege auf, um in der Praxis klare Aussagen zu treffen.


Josef Karl: „Zeichensetzung von Hoden und Prostata. Lokalisation, Struktur- und Pigmentvariation“

In einem ersten Überblick zeigte Josef Karl anhand fünf verschiedener Iristopographien der einzelnen Schulen die Unterschiede in der Lokalisation von Testes und Prostata. Darunter die Tafel nach Josef Angerer, Josef Deck, die des Felke-Institutes, des Italieners S. Rizzi und eines russischen Augendiagnostikers und Herzchirurgen, I. Makarchuk.

Auf der Tafel nach Josef Angerer liegen die Zonen der Testes spiegelbildlich in beiden Iriden bei ca. 33 bis 34 Minuten rechts bzw. 26 bis 27 Minuten links., also jeweils schläfenseitig und krausenständig. Die Ovarien, die entwicklungsgeschichtlich den gleichen Ursprung haben, sind auch diesem Abschnitt zugeordnet, wobei die Ovarien mehr mittig und nicht krausenständig zu finden sind. Dies stimmt mit der Tafel von Josef Deck überein, wobei dieser noch mehr zu 35 Minuten rechts und 25 Minuten links tendierte.

Seine jahrelange Erfahrung lehrte Josef Karl, dass sich Erkrankungen der Hoden nicht zuverlässig im Auge projezieren. Die Prostatazeichen stellen sich dagegen gut dar. Vor allem zeigen sich bei Prostatabeschwerden schon im Vorfeld einer Erkrankung entsprechende Zeichen im Auge.

Zeichen für Hodenprobleme wie Orchitiden, verspäteter Deszensus, Exstirpation und Hoden-Carcinom stellen sich im Auge weniger gut dar. Sehen wir Zeichen, dann sind es vor allem Substanzzeichen wie Lakunen und Krypten, weniger Pigmente. Wenn wir Pigmente sehen, dann sind diese Pigmente in der Regel den Substanzzeichen nur beigeordnet. Faserauflockerungen, Reizfasern, Vaskularisationen, Transversalen und Leitgefäße zeigen uns die Aktualität an.

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Anschrift der Verfasserin:
Elke Fuggis
Steinhofener Str. 16
72406 Bisingen
E-Mail: praxis@fuggis.de

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Naturheilpraxis 4/2011