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50 Jahre pharmakologische Forschung bei Pascoe Naturmedizin
Wenn es in der deutschen Naturmedizinlandschaft einen Namen gibt, der in den vergangenen Jahrzehnten zu einem Synonym für Komplexhomöpathie geworden ist, so ist es die Pascoe Naturmedizin in Giessen. Und das nicht ohne Grund.
Nachdem der Apotheker Friedrich H. Pascoe, Großvater des heutigen Firmeninhabers Jürgen F. Pascoe, im Jahre 1896 die Mellinghoffsche Apotheke in Mühlheim an der Ruhr übernommen hatte, kam es schon bald zu einer engen Zusammenarbeit mit dem „Lehmpastor“ Emanuel Felke (1856 – 1926). Bei allen Naturheilkundlern, die ihre Arbeit aus Passion betreiben, löst der Name Felke bis heute große Bewunderung aus. Denn Felke war nicht nur evangelischer Pfarrer, sondern einer der Pioniere neuzeitlicher Naturmedizin: Die nach ihm benannte Felkekur – Einreibungen mit Lehm und Lehmschlammbäder – war zu seiner Zeit ebenso revolutionär wie die konsequente Einbeziehung der Irisdiagnose in die Therapie. Seine Empfehlung: fleischarme Kost, der konsequente Einsatz von Heilpflanzen zur Regulationstherapie und vor allem die Beobachtung der synergistischen Wirkungen von gleichzeitig verabreichten Einzelhomöopathika. Felke ist der eigentliche Entdecker der Komplexhomöopathie und genau dies ist bis heute die Tradition, in der Pascoe als Unternehmen steht. Denn der Apotheker Friedrich H. Pascoe hatte die Rezepte des Pastors ab 1896 in seiner Apotheke zubereitet und widmete sich zeit seines Lebens ihrer Erforschung und Weiterentwicklung, was 1918 in die Gründung der Firma „Apotheker Friedrich Pascoe – Pharmazeutische Präparate“ mündete. Die Rezepte von Emanuel Felke wären möglicherweise in Vergessenheit geraten, hätte Friedrich Pascoe sich nicht ihrer angenommen. Felke und Pascoe erkannten das enorme Potential, das in der gegenseitigen Wirkungsverstärkung gleichzeitig gegebener homöopathischer Einzelmittel mit ähnlicher Wirkungsrichtung lag – Felke als Erfahrungsmediziner, Pascoe als Apotheker und visionärer Unternehmer.
Naturheilpraxis 3/2011